*Genaues Datum, später Abend, 22:30*
Erster Eintrag:
Ich weiß nicht so recht, wie ich beginnen soll.
Aber das wusste ich auch nicht, als ich hier her gesendet wurde. Ich fange damit an.
Als ich die Stadt erreichte, war ich fest entschlossen meine Aufgabe zu erfüllen. Matriarchin Natena gab mir persönlich den Auftrag und somit ihr vollstes Vertrauen, was ich unter keinen Umständen enttäuschen werde! Außerdem gab mir der Orden etwas Silber mit um besser zurecht zu kommen.
Meine ersten Eindrücke von Calpheon bekam ich bereits vor der Stadt. Es gibt viele Höfe, an denen Getreide und Vieh für die große Stadt gezüchtet werden. Die Landbevölkerung scheint hart zu arbeiten, aber auch bescheiden und teilweise zufrieden mit dem ländlichen Leben. Dennoch, sagen viele, dass das Leben dort immer entbehrungsreicher und zugleich kräftezehrender wird. Die Bevölkerung der Stadt wächst, weshalb die Abgaben langsam, aber stetig höher werden. Dazu zieht es die jungen Leute häufiger in die Stadt. Das macht vor allem den kleineren Höfen sehr zu schaffen, da diese oftmals nicht die Möglichkeit haben, die wegfallende Arbeitskraft durch Angeliehene zu ersetzen. Folgt man der Straße gen Süden so heißt es, sollen etliche Hektar Land brach liegen und folge man gen Westen heißt es, dass Krankheit und Überfälle die Bauern vertrieben haben. Viele glauben auch, dass ihr Schicksal in der Stadt niemand interessiert, was ich genauer untersuchen möchte.
Vor den Toren der Stadt ließ ich meinem Pferd einen Platz in einem der vielen Ställe zukommen, die sich am Rande befinden. Calpheon selbst ist wirklich groß. Die Straßen sind gefüllt mit Marktständen, an denen Händler aus der ganzen Welt ihre Waren anbieten, ebenso wie lokale Spezialitäten. Auch gibt es viele Tavernen, die den ganzen Tag über gut besucht sind. Die Häuser reihen sich dicht an dicht und zwischen den verwinkelten Gassen leben die Leute in Armut. Es gibt ein eigenes Viertel nur für Leute, deren gesellschaftlicher Stand sie über die anderen zu heben mag. Zusammengefasst gibt es in Calpheon vieles zu tun, wo soll ich da nur beginnen?
Als erstes kümmerte ich mich um eine Unterkunft für die Nacht. Anschließend konzentrierte ich mich darauf herauszufinden, was die Leute in der Stadt vom Schicksal der Bauern halten. Auch wenn ich mir denken konnte, dass sich viele einfach nur selbst der Nächste sind und auch ihre eigenen Probleme haben, so wurde ich doch sehr enttäuscht. Nicht nur, dass sich viele nicht dafür interessieren, sondern nach einer Weile, wollte sich keiner mehr überhaupt nur auf eine Unterhaltung dazu einlassen. Nach einem recht ereignislosen Tag begab ich mich zur Ruhe und entschloss mich dazu die Sache ersteinmal auf sich beruhen zu lassen. Da ich in der Stadt keine Hilfe zu erwarten hatte, wollte ich selbst versuchen den Leuten auf dem Land unter die Arme zu greifen.