Tochter der Wüste

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    • Tochter der Wüste

      Magie der Wüste





      Safiyea war etwas in Eile, mehrere Tage hatte sie sich vorbereitet auf diese Reise, auf diesen letzten Schritt. Sie hatte es nicht verstanden warum musste sie überhaupt diesen Weg auf sich nehmen? Ihr Stamm hatte die Fremden doch gewarnt reichte das nicht? Jedenfalls nahm sie es an, ansonsten würde Aahls Zorn wohl nur noch größer werden. Aber sie war guter Dinge. Safiyea war zuletzt beim Heiligtum der Reinheit gewesen, der letzte Schritt vor dem Aakman-Tempel. Ihr Stamm hatte sie verstoßen aber jenes hieß nicht, dass die Lehren falsch waren welche der Stamm vertrat. Spontan viel ihr nur die ein die zu ihrer Vertreibung führte welche keinen Sinn machte, naja egal. Wichtig war aber, um den Tempel gefahrlos besuchen zu können musste man mindestens drei der sieben Heiligtümer besuchen eines davon musste das Heiligtum der Reinheit sein. Sie war bei fünf denn sie wusste wer den Tempel besuchte war nie erwünscht, höchstens geduldet. Hatte ihr Stamm das den Fremden auch gesagt? Hatten sie gesagt was sie erwartet sollte sie einfach so dorthin gehen? Sie waren Fremde in diesem Meer aus Sand, wenn schon die Einheimischen nur geduldete sind, was sei dann mit diesen armen Seelen? Aakman war nicht Aahl und doch war sein Schutz und Segen bitter nötig um den Tempel zu überleben Bald würde sie da sein, sie sah den Tempel schon von weitem. Sie begann sich zu konzentrieren, ihre Aura formte sich, ein Duft aus Aloe. Sie versuchte Leben zu fühlen, doch es gab nichts was sie hätte erspüren können die Strafe der Wächter und der Sand sorgten dafür.

      Sie strich über ihre Gesichtshälfte ihre rote Maske und die gelben Augen leuchteten etwas unter der Kapuze. Falls doch noch wer überlebt hatte würde er nun wohl schreiend die Flucht ergreifen. Darauf konnte sie nun keine Rücksicht nehmen, auch sie musste sich verteidigen können, sollte etwas passieren. Sie spürte etwas, wie ein Funke, irgendwas war hier noch? doch was? Langsam wagte sie sich vor, ihren Holzstab fest in der Hand. Da sah sie die erste Leiche. Über ihr lag eine Präsenz die einen Schauer erzeugte. Sie schaute sich um, nicht zu sehen oder zu fühlen. Sie nahm ihren Stab um die Leiche umzudrehen, das Gesicht zu sehen, vielleicht konnte sie so sehen was er empfand im Augenblick des Todes?

      Wenn das Gesicht noch da gewesen wäre. So wie es jetzt aussah, machte es den Anschein als seien Felsen auf sein Gesicht herabgeregnet, wobei eher auf seinen ganzen Körper. Was bei Aahl war das? Die nächste Leiche zeichnete ein ähnliches Bild, als wären Felsen lebendig geworden und hätten sich gewehrt. Sie war in der Heilung bewandert doch der Zustand der Leichen zeichnete deutlich was es hieß nicht erwünscht zu sein. Sie begann nochmals in der Energie zu fühlen. Dort war sie wieder eine Aura, schwach wie ein Funke der erlischt. Sie schaute sich hektisch um, hatte sie jemanden übersehen? Stirbt nun jemand wegen ihr? Die Aura die sie spürte wurde immer schwächer, hier waren doch alle Tod! Es kam ein Windhauch und dann Stille. Was es auch immer war, es weilte nicht mehr hier. Die Leichen Fremden schienen sich zu Lebzeiten gewehrt zu haben, überall lagen Waffen wie durch die Wucht von einem Felsaufprall verteilt.

      Je länger sie blieb desto mehr spürte sie den Hass der den Fremden entgegenschlug genau wie den Unmut den sie erfuhr, doch wenigstens war sie geduldet, noch. Aahl möge diesen armen Seelen helfen. Sie sprach ein kleines Gebet. Doch dann viel ihr ein Gedanke ins Auge. Es fehlten Leichen! Es fehlten zwei Leichen. Normalerweise wär sie wohl von Opfern der Sandwanderung ausgegangen. Aber die anderen Leichen, die Waffen, sogar zertrümmerte Teile der Ausrüstung waren da, seltsam. Da fiel ihr eine Seite wie aus einem Buch herausgerissen auf. Sie wollte gerade anfangen zu Lesen da hörte etwas, als würden Felsen lebendig werden. Die erdrücken Präsenz schlug in Hass um und ihr wurde klar nun war auch sie hier nicht mehr erwünscht.

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    • X-E-L diese drei Buchstaben brannten sich in ihre Gedanken ein. Auch jetzt bei ihrem Gebet am Heiligtum der Reinheit. Sie hatte ihren ersten Kampf hinter sich, oder besser gesagt ihren ersten Kampf gegen magische Gegner. Sie musste gestehen sie hatte sich nicht schlecht geschlagen, andererseits hatten die Wächter auch gestoppt als sie merkten, dass sie eine, mehr oder weniger, Einheimische war. Ihr war aber klar geworden, dass sie Kampfmagie nun besser üben sollte und wie sie das tun würde. Obwohl sie nicht im Tempel gewesen war und in Frieden gegangen war, spürte sie die dunkle Macht die dort lag, jedenfalls empfand sie es als dunkel. Diese Energie musste die Frau, inzwischen war sie sich sicher Xel war eine der fehlenden Leiche, die arrogante, adelige Anführerin der Gruppe von Grabräubern Forschern, abbekommen haben, ungeschützt! Safiyea hatte Mitleid mit dieser Seele, sie war zwar nicht gerade freundlich aufgetreten, aber besessen von dunklen Kräften der Wüste… das würde sie nicht mal ihrem ärgsten Feind wünschen. Das Gebet hatte ihr eine Eingebung beschert, einen Auftrag! Die Frau muss gerettet werden, wer weiß was die dunkle Energie anstellen kann. X-E-L wiederholte sie innerlich war es ein Name? Ein Synonym? Oder ein Schwächeanfall? Sie würde die Spur der Fremdlinge zurückverfolgen bis in den Westen, soviel stand fest. Aahl hatte beschlossen, dass sie Xel helfen würde, wer war sie wenn sie ihm widersprechen würde. Sie bat Aahl etwas Sand mitnehmen zu dürfen, natürlich Sand vom Heiligtum der Reinheit. Denn mit Xel hierher zu pilgern, das würde wohl zu lange dauern. Sie machte ihren Plan. Zuallererst würde sie alle Heiligtümer nochmals besuchen sowie die Grabstätten der valencianischen Soldaten. Auf dem weg würde sie einiges an Kräutern sammeln müssen. Anschließend war der Sandkornbasar ihr Ziel, sie vermutete, die Expedition sei von dort gekommen. Noch am Heiligtum der Reinheit schwor sie: Ich werde dich finden Xel, ich werde dich von den Gefahren der Wüste befreien und schützen. Bei Aahl ich bin eine Tochter der Wüste mein Wort ist so unvergänglich wie der Sand der bleibt in dem Meer der Schwarzwüste.
    • Der Sandkornbasar, sie mochte diesen Ort, irgendwie schon immer. Er übte immer eine gewisse Faszination auf sie aus, die Karawanen die Richtung Valencia und Arehaza gingen, die verschieden Dinge die hier feilgeboten wurden und natürlich das Tor! Das Tor nach Westen, in eine andere Welt. Früher hatte sie es sich nicht träumen lassen irgendwann mal Richtung Westen zu reisen. Inzwischen war sie ein Paar Mal in Altinova gewesen und einmal sogar noch weiter westlich fast in einer Stadt die den Namen Tarif trug, doch dann war sie umgedreht zurück in die Wüste. Jedoch war im Sandkornbasar nicht alles positiv. Seit sie alleine unterwegs war, wurden die Menschen hier von Besuch zu Besuch distanzierter. Als ob ihr alter Stamm Gerüchte über sie verbreitet. Manchmal erschwerte es Dinge wenn sie eine Unterkunft oder so etwas suchte. Inzwischen hatte sie sich ein Zelt gekauft, das erleichterte vieles.

      Aber diese Distanz in den Gesprächen machte es ihr nicht grade einfacher etwas über diese Expeditionsgruppe herauszufinden. Sie erfuhr lediglich, dass die Expedition von einem Adelshaus mitgetragen wurde Ceos oder so ähnlich. Und Ketzer waren sie alle gewesen, nun das hatte Safiyea schon vermutet als sie die Tagebuchseite zum X-ten Mal las. Die Verachtung für das Land in dem sie sich befand, die Verachtung für die Toten in diesem Land, die Verachtung für all jenes was ihr nicht dienlich ist. Wenn sie es nicht besser gewusst, sähe sie sie als Dämonin vor ihr, die Kinder verführt und in einen dunklen Schlund reißt. Nein, Aahl behüte vor solchen Vorurteilen. Nur weil sie einen falschen Weg beschreitet, heißt es nicht, dass sie vollkommen verdorben ist. Sonst hätte Aahl ihr kaum aufgetragen sie zu retten? Er muss sich dabei etwas gedacht haben, was es auch war. Sie würde für Xel heute Nacht um Genesung beten. Wer weiß in welchen Zustand sie überlebt hatte. Morgen würde sie weiter Richtung Westen gehen nach Altinova und von dort in die nächste Stadt im Westen. Solange bis sie auf Xel aus dem Hause Ceos treffen würde oder eine neue Aufgabe sie trifft.




      Altinova war bei weitem größer als der Sandkornbasar und geschäftiger. Aber es war auch leichter Informationen zu bekommen. Calpheon oder Serendia hießen die Länder wo die Expedition hergekommen war. So genau konnte es ihr niemand sagen und manche behaupteten glatt es wäre sowieso ein Land. Was sie genau erfuhr, war ihr nächstes Reiseziel. Heidel, eine Stadt im Westen und Hauptstadt von diesem Serendia. In Altinova wurde Safi Zeuge von einer Grausamkeit die sie so noch nicht kannte. Eine Junge vielleicht um die zwölf Sommer wurde in ein Lagerfeuer geschubst, da sein Vater die Schulden nicht zahlen konnte und liegen gelassen, mit der Drohung morgen würden sie seine Tochter holen. Solch Brutalität kannte sie nicht und sie war sich sicher das Aahl so etwas bestrafen würde und das nicht zu mild! Sie verbrachte die ganze Nacht damit die Wunden des jungen zu behandeln. Sie mochte Aloe und ihren Geruch und in Media gab es nochmal mehr davon als in Valencia ein Umstand welcher dem jungen das Leben retten könnte. Sie pflegte und verband seine Verbrennungen an Bauch, Armen und Beinen. Er schrie herzzerreißend doch sie musste ihm helfen, sie konnte nicht wegsehen. Die Familie war ihr überaus dankbar, fast schon zu dankbar für Safis, hatte sie doch etwas Selbstverständliches getan. Die Familie wollte fliehen nach Heidel wie sie erfuhr und bot an sie mitzunehmen. Eigentlich wollte sie ablehnen, aber aus Höflichkeit stimmte sie zu. So machte sich in den frühen Morgenstunden eine Kutsche auf den Weg, mit fünf Personen, in Richtung Heidel.



    • Die Fahrt nach Heidel verlief nicht ohne Zwischenfälle. So wurden sie einmal von Söldnern angegriffen, vermutlich beauftragt die Schulden einzutreiben. Doch Safiyea gelang es die Angreifer in die Flucht zu schlagen. Mit ihrem rot leuchtenden Tattoo und ihren gelben Augen drohte sie, Aahls Zorn würde sie treffen, sollten sie es weiterhin versuchen der Familie Schaden zuzufügen. Während sie ihnen drohte roch es wieder nach Aloe. Sie mochte diesen Geruch einfach. Etwas vor Heidel stieg sie aus und bat die Familie darum, nicht zu erzählen, dass eine fünfte Person mitgereist ist. Etwas eingeschüchtert durch Safis Magieeinsatz schworen sie dies jedoch ohne zu zögern. Heidel war eine sonderbare Stadt, die Gebäude waren alles aus komischen grauen Stein. Doch zu ihrer Freude musste sie feststellen, dass der Name Ceos hier bekannter war, als in Altinova. Nach einigen Abenden in Tavernen erfuhr sie so allerlei Gerüchte über dieses Adelshaus, welches wohl eigentlich aus einer Stadt kommt die Calpheon heißt. Aber hier gäbe es wohl auch ein großes Haus was der Familie gehören würde. Auch allerlei Gerüchte hörte sie. Khaled Ceos der Vertreter der Familie in dieser Stadt hatte einen sehr exzellenten Ruf. Er schien ein herausragender Geschäftsmann zu sein. Auch erfuhr sie, er wäre mit Xellesa Ceos verheiratet war.
      X-E-L-lesa Ceos, der Name brannte sich wieder in ihrem Kopf ein. Die arrogante Frau hatte nun einen Namen. Xellesa der Name klang melodisch und sanft nicht so böse wie die Vorurteile, die sie zuletzt überkamen. Sie war von ihrem Ex-Mann geschieden. War sie doch so böse? Sie soll in den Krieg gezogen sein statt sich um die Kinder zu kümmern aber als Heilerin. Wie konnte eine Heilerin böse sein? Heilung geht doch nur mit einer reinen, guten Seele, oder etwa nicht? Irgendwo wurde sie von ihrer Wahrnehmung betrogen. Sie schaute in den Himmel, sie bräuchte wohl die Hilfe von Aahl. Eigentlich war es für ihre Aufgabe nicht wichtig. Aber es ärgerte sie, der Gedanke, dass sie irgendetwas übersah oder nicht wusste. Es war wie eine eiternde Wunde in ihren Verstand. Was sich so mancher auch erzählte war, dass man eine Kutsche gesehen hätte die nach dem Krieg Heidel Richtung Calpheon verließ, mit vielen Dingen bepackt und einer Frau fast wie Xellesa. Die Expedition kam auch nicht von hier sondern aus Calpheon. Je mehr sie erfuhr desto vager wurde es alles wie wabernder Nebel welcher über einem Moor war welches Safiyea verschlang. Was es auch immer mit dem Adelshaus und den Gerüchten auf sich hatte, die Frau schien Hilfe zu benötigen. Schließlich hatte sie etwas geweckt, etwas was eigentlich für immer in der Wüste bleiben sollte. Eigentlich reichte dies sie hatte einen Namen erfahren und ihr nächstes Ziel, Calpheon. Doch Safi verblieb noch etwas in Heidel sie zwang sich viel zu sprechen, damit ihr Akzent verschwand. Auch wollte sie lernen über die Flora, das Klima, die Leute und vieles anderes. Sie war vorher noch nie hier gewesen vielleicht machte dies grad den Reiz aus den sie verspürte möglichst viel an Wissen zu sammeln. Aahl schien sie nicht zu drängen sich zu beeilen und jenes nutzte sie. Sie nutzte die Wälder um Magie zu üben, auch wenn der Geruch von Aloe hier eher ungewohnt war. Die Erde war hier anders beschaffen und so war die Kraft die sie brauchte um mit dieser magisches zu wirken auch anders. Auch Wind und Luft fühlten sich anders an. Es war nicht so schön wie in Valencia oder der Wüste, aber dennoch ihr gefiel es hier. Die Ablenkung half ihr, ihre eiternde Wunde zu vergessen, vorübergehend. Sie würde die Frau fragen wenn sie sie traf, egal wie dämonisch sie wäre egal wie arrogant, Aahl hatte ihre Rettung beschlossen und sie war sich sicher, er duldete keinen Widerspruch.
    • So langsam war es an der Zeit, Heidel den Rücken zu kehren und weiter zu gehen nach Calpheon, irgendwo tief im Westen. Und so begann ihr nächster Schritt der Reise, westwärts. Was Safiyea doch mit Erstaunen feststellte, war eine gewisse Angst vor Magie und magischem an sich. Aber es war keine Furcht vor der Macht und den Kräften der Magie. Sondern viel mehr eine Furcht aus Unwissenheit oder vor Unwissenheit. Von einigen Einheimischen erfuhr sie auch etwas über die Religion und Kirche dieser Lande, zum Beispiel die Missbilligung von Alchemie. Safiyea verstand den Grund jedoch einfach nicht, ihr fehlte der Zugang zu dieser Regel, das Verständnis. War es Neid einiger wegen dem Talent anderer? Neid? In der Wüste konnte sie sich solche Gedanken nicht erlauben. Es stand immer das Überleben aller auf dem Spiel, man war wie eine Funktionierende Maschine, jeder ein spezielles Zahnrad, genau wie Aahl es vorgesehen hatte. Auch seit dem sie alleine unterwegs ist, ist Teilen für sie genauso natürlich wie früher. Sie ist gesegnet mit einer magieaffinen Aura, dafür sind andere gesegnet mit dem Talent Waffen zu schmieden oder mit Tieren umgehen zu können. Sie konnte es einfach nicht nachvollziehen warum so ein Talent missbilligt wurde. Doch sie war froh, das Aahl sie neben der Magie auch mit Kenntnissen über Heilung und Kräuter gesegnet hatte. So beschloss sie dass es einfacher wäre sich im Westen nur als Kräuterkundlerin auszugeben, statt als Stammesschamanin, was sie ihrer Ansicht eigentlich war. Irgendwie verstand sie aber, je länger sie in diesen Gefilden reiste, Warum die Bücher von Elion, dem Gott in diesem eigentlich gottlosen Westen, in Valencia verboten waren. Es kam ihr so vor als herrsche bei einigen das blinde Vertrauen in diesen scheinbar gütigen Gott. Doch gaben viele keine Gegenleistung oder nur Gebete. Es war ihr klar, warum Aahl dieses Land verlassen hatte und sich das Volk hier nun auf einem falschen Pfad verirrt hat. Aber es war nicht Safiyeas Sache und schon gar nicht ihre Aufgabe sie zurück zu führen. Sie fühlte sich einfach nur Fremd in einer Welt wo der Irrglaube herrschte. Die Unterschiedliche Wahrnehmung dieses Irrglaubens war etwas was sie noch mehr schockierte. Bald jedoch war sie in Calpheon der Hauptstadt dieses Irrweges und vielleicht würde es ihr helfen zu verstehen wie er entstand. Wenn sie Xellesa getroffen und der Frau geholfen hatte.
    • Die Sünderin
      Die meiste Zeit sitzte ich hier, in dem Zimmer, oder unter dem Sternenhimmel. Aber selbst unter den Sternen fühlt man sich alleine und fremd, Ich vermisse Valencia und die Wüste, die Wärme, den Sand, Aloen. Ich hatte Besuch Aegaria, das Mädchen was sich nie meinen Namen merken kann. Auch Mendred kam vorbei, jedenfalls nannte er sich so. Noch immer sind alle voller Misstrauen.

      Ich sitze hier, seit einigen Zyklen des Mondes. Noch immer kein Weiterkommen noch immer keine Bewegung. Sie trauen mir nicht? Ich brauche ihr vertrauen nicht. Aahl ist alles. Aahl hat sich entschieden. Nur für wie lange? Wie lange habe ich Zeit? Ist das die Prüfung? Mehr Fragen als Antworten. Ich sollte mehr schreiben, falls ich nicht zu Xellesa komme soll sie es in Textform erhalten. Sie hat gesündigt. Sie ist voll Schande. Sie wird nicht weglaufen können. Sie ist verflucht. Trotzdem, Aahl hat entschieden, ihr ist zu vergeben. Ich stelle es nicht in Frage. Aber die Leute um sie herum. Sie glauben weder mir noch Aahl. Sie misstrauen ihm, sündigen selbst. Letzte Nacht habe ich sie in den Sternen gesehen. Zusammen mit verfluchten Wörtern. Lernt sie nicht? Ich hörte eine Stimme in der Stadt. Nicht mit mir redet sie, doch mit anderen scheint zu Reden Atun Urnak. Ein Schauer läuft über meinen Rücken, diese Sprache, diese Worte, eine weitere Sünde? Ein armes Etwas, ohne die Aussicht auf Erlösung, die Worte so vertraut und doch fremd. Ich werde es suchen müssen.

      Ich habe ihn getroffen, ein Opfer ihrer Sünde, die Maske lüftet sich. Sie hat unaussprechliche Dinge mit ihm getan, Dinge die man nicht einmal seinem ärgsten Feind wünscht. Darf man so etwas retten? Kann man so etwas retten? Die Seele des Mannes war so gebrochen, selbst von Aahl wandte er sich ab. Es war nicht leicht, er redete nicht gern von dem Tag an dem Xellesa ihre Hände in blanke Rache tauchte. Tanath beschütze mich. Solangsam Frage ich mich warum Aahl ihr vergibt? Eigentlich wurden Taten begangen für die es selbst vor Gottes Gnaden keine Vergebung geben kann.

      Kam der Fluch gar nicht von Aakman? War es Aahl der sie verfluchte? Als Strafe, dass auch sie Vergebung erreichen kann? Die Fragen werden mehr, die Sterne stehen schlechter. Es muss ein Zeichen sein. Ich werde nicht länger warten, ich werde handeln, komme was wolle. Selbst wenn ich als Ketzerin enden sollte. Man spürt den Schatten, man sieht die Sünden. Die Zeit des Warten ist vorbei. Aahl ist auf meiner Seite, möge er mir Kraft geben.

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