Die Sonne brannte heiß und unbarmherzig vom wolkenlosen Himmel herab. Der Sand der unendlichen Dünen ringsherum war brennend heiß, die Hitze brachte die trockene Luft zum Flimmern. Kein Windhauch, kein Lüftchen bewegte sich und alles um mich herum war still. Alles wirkte lebensfeindlich und tot. Dennoch fühlte ich mich zu Hause. In mir loderte ein Feuer, heiß wie die Sonne, trocken wie der Sand unter meinen Füßen. Ich war ein Sohn des Wüstenfeuers. Es loderte heiß in mir und ist im Gegensatz zur Wüste war es sehr lebendig. Das Wüstenfeuer war mein Schild, meine Energie. Schon als kleines Kind hatte ich seine Präsenz gespürt, es hat mich in den kalten Wüstennächten gewärmt und beschützt. Schon damals hatte mein Vater mit Freude mein Talent unterstützt und mich darin bekräftigt, es mit offenen Armen zu aufzunehmen, als Teil meiner Selbst zu akzeptieren. Wo es für andere ein Werkzeug war, so war es für mich ein Verbündeter und so hat mich das Wüstenfeuer nie im Stich gelassen.
Ich rückte mein Gewand, welches in dunklen Rotbraun- und Schwarztönen gehalten war, zurecht. Strähnen meines langen Haars, dass teilweise im Nacken zusammen gebunden war, fielen mir dabei ins Gesicht, doch ich beachtete es nicht. Ich hob meinen Blick und konzentrierte diesen noch einmal auf den Horizont, der sich verschwommen vor mir auftat. Nichts war zu sehen, dennoch fühlte ich einen seltsamen Knoten in meiner Magengegend. Auch wenn es keine Anzeichen für einen Sturm gab, so war ich mir sicher, dass er sich unscheinbar und schleichend aufbaute. Mit den Jahren hatte sich mein Gefahrensinn immer weiter verfeinert, auch wenn ich der Wüste nun schon seit vielen Jahren fern geblieben war, um die Tochter des Windes zu beschützen. Ich versteifte mich, als ich an das Mädchen dachte und hoffte, dass ich nicht zu früh aufgebrochen war. Aber auch mein Volk, meine Familie brauchte mich. Fünfzehn Jahre waren eine lange Zeit und wenngleich wir von Zeit zu Zeit Nachrichten ausgetauscht hatten, war es mir nicht möglich gewesen, sie zu besuchen. Das Mädchen des Windes war für die Wüste nicht bereit gewesen. Nachdenklich schüttelte ich meinen Kopf, denn ich war mir sicher, dass sie noch immer nicht bereit für die Wüste und das Wüstenfeuer war.
Ich machte kehrt und wanderte etwas schräg die Düne hinab. Intuitiv wählte ich den sichersten Weg, der mich am sichersten nach unten bringen würde. Als Kind war ich die Dünen mehr als einmal auf meinem Hinterteil hinab gesegelt, gewollt und nicht gewollt. Dafür hatte ich nun aber keine Zeit, ich musste unbedingt die Oase Lawaliwat Alssahra' erreichen. Der Boden unter meinen Füßen fühlte sich seltsam an. Nicht die Konsistenz oder wie sich der Sand verhielt, nein, es war, als würde sich die Hitze der Wüste tief in die Erde verkriechen. Langsam, aber spürbar. Ich griff nach der Wüstenhitze, sammelte sie in meinem Geist. Nun war ich sicher, dass ein Sturm aufzog. Ein Sturm, wie er schon lange nicht mehr über diese Wüstengegend gewütet hatte. Ich beschleunigte meine Schritte und verfiel in einen trabenden Gang, den ich minütlich beschleunigte. Ich erreichte Adham, einen schwarzen Hengst, den ich vor kurzem erstanden hatte. Wild und stolz hatte es sich zu Beginn gegen mich, gesträubt. Doch als Adham erkannt hatte, dass ich ihn als Freund und Gefährten, nicht als geistloses Nutztier ansah, hatte ich sein Vertrauen erhalten und er war mir ein treuer Begleiter geworden. Ich hatte mich noch nie an Kamele gewöhnen können.
Doch die Oase Lawaliwat Alssahra' war nicht so tief in der Wüste, mit einem Pferd noch gut zu erreichen. Dennoch würde mein treuer Begleiter eine längere Rast und viel Wasser brauchen. Hoffentlich würde er vor dem Sturm noch die Gelegenheit dazu haben. Ich trat zu dem Hengst, der im Schutze einiger Felsen im Schatten ruhte und klopfte ihm sanft auf die Flanke. Er begrüßte mich mit einem Wiehern, während ich mich eilig auf seinen Rücken schwang. Adham der mit Zaumzeug ohne Trense oder Kandare aber ohne Sattel ausgerüstet war, schien meine Eile zu spüren und beschleunigte soweit es der sandige Boden zuließ.
Nach einer halben Stunde konnte ich die Silhouette der Oase erkennen. Ich fühlte mich sofort an meine Kindheit erinnert, doch ich hatte keine Zeit, in Erinnerungen zu schwelgen. Mittlerweile war die Luft sehr viel dunstiger geworden, der Boden kälter. Das Wüstenfeuer hatte sich in die Tiefe verkrochen, hinter mir hatten sich erste Winde erhoben. Bei diesem Gedanken dachte ich an Rana, die Tochter des Windes und musste trotz der ernsten Situation lächeln. Tiefblaue Augen und ein gutes Herz. Eines Tages würde der Wüstenwind vielleicht auf sie hören, doch noch war sie zu jung, zu unerfahren, zu vorsichtig und zurückhaltend. Sie musste und würde ihren Weg finden, noch stand sie am Anfang diesen Pfades. Ich lenkte meine Gedanken ins Jetzt zurück. Vor mir konnte ich zwischen den schützenden Palmen die ersten Zelte erkennen. Ihr Stil hatte sich ein wenig gewandelt, doch die aufgezeichneten Muster waren die selben wie Damals. Familie. Der Gedanke gesellte sich zum wärmenden Wüstenfeuers und ich konnte nicht anders, als ein wenig zu lächeln. Mit wehender Kleidung erreichte ich die Oase, die gar nicht so klein war. Die Quelle in ihrem Zentrum war scheinbar noch immer ergiebig und klar. Ich steuerte direkt auf diese zu und glitt vom Rücken meines Pferdes. Ein kleiner, dunkelhäutiger Junge in einem einfachem Kaftan kam direkt angerannt und ich reichte ihm die Zügel. Ich klopfte dem jungen auf die Schulter und musterte die dunklen Augen, das krause Haar. Er schien in Ranas Alter zu sein und sein Grinsen erinnerte mich an das von meinem Bruder Adil.
"Du musst Anwar sein, richtig?" Ich blickte ihn fragend an, doch seine ganz Erscheinung erinnerte an meinen älteren Bruder Adil, der mir den Jungen in seinen Nachrichten sehr gut beschrieben hatte.
Der Junge nickte und schien einen Augenblick zu überlegen. Natürlich hatte er mich noch nie gesehen und ich wusste nicht, was Adil ihm über mich erzählt hatte.
"Ich bin dein Onkel, der viele Jahre auf Reisen war. Danke, dass du mich um mein Pferd kümmerst. Ich muss mich mit deinem Vater und Akeem al Ameer unterhalten. Sei vorsichtig, das Wüstenfeuer hat sich zurückgezogen und der Wut der Lüfte platz gemacht," erklärte ich ihm schnell.
Der Junge nickte verstehend und beeilte sich, mein Pferd zu versorgen, während ich direkt zum größten Zelt am Rande des Wassers zusteuerte. Die Plane war in Beige- und Brauntönen gehalten, im Gegensatz zu den anderen Zelten aber trug es aber besonders viele Verzierungen. Manche davon waren mir unbekannt, andere sehr vertraut. Ich trat an den Zelteingang, wo ein junger Mann in der Robe eines Wächters stand. An seiner Seite trug er stolz seine Klinge, sein Blick war konzentriert und ernst. Ich war mir nicht sicher, ob wir uns kannten, zu viel Zeit war vergangen. Ich hob meine Hand und zeigte ihm die Innenfläche, auf welcher die Zeichen unseres Stammes, meiner Familie in dunkler, bräunlicher Farbe ähnlich von Henna tätowiert waren. Der Wächter nickte und hob die Zeltplane an, damit ich eintreten konnte. Ich nickte ihm dankbar zu und trat mit gemischten Gefühlen ein.
Ich rückte mein Gewand, welches in dunklen Rotbraun- und Schwarztönen gehalten war, zurecht. Strähnen meines langen Haars, dass teilweise im Nacken zusammen gebunden war, fielen mir dabei ins Gesicht, doch ich beachtete es nicht. Ich hob meinen Blick und konzentrierte diesen noch einmal auf den Horizont, der sich verschwommen vor mir auftat. Nichts war zu sehen, dennoch fühlte ich einen seltsamen Knoten in meiner Magengegend. Auch wenn es keine Anzeichen für einen Sturm gab, so war ich mir sicher, dass er sich unscheinbar und schleichend aufbaute. Mit den Jahren hatte sich mein Gefahrensinn immer weiter verfeinert, auch wenn ich der Wüste nun schon seit vielen Jahren fern geblieben war, um die Tochter des Windes zu beschützen. Ich versteifte mich, als ich an das Mädchen dachte und hoffte, dass ich nicht zu früh aufgebrochen war. Aber auch mein Volk, meine Familie brauchte mich. Fünfzehn Jahre waren eine lange Zeit und wenngleich wir von Zeit zu Zeit Nachrichten ausgetauscht hatten, war es mir nicht möglich gewesen, sie zu besuchen. Das Mädchen des Windes war für die Wüste nicht bereit gewesen. Nachdenklich schüttelte ich meinen Kopf, denn ich war mir sicher, dass sie noch immer nicht bereit für die Wüste und das Wüstenfeuer war.
Ich machte kehrt und wanderte etwas schräg die Düne hinab. Intuitiv wählte ich den sichersten Weg, der mich am sichersten nach unten bringen würde. Als Kind war ich die Dünen mehr als einmal auf meinem Hinterteil hinab gesegelt, gewollt und nicht gewollt. Dafür hatte ich nun aber keine Zeit, ich musste unbedingt die Oase Lawaliwat Alssahra' erreichen. Der Boden unter meinen Füßen fühlte sich seltsam an. Nicht die Konsistenz oder wie sich der Sand verhielt, nein, es war, als würde sich die Hitze der Wüste tief in die Erde verkriechen. Langsam, aber spürbar. Ich griff nach der Wüstenhitze, sammelte sie in meinem Geist. Nun war ich sicher, dass ein Sturm aufzog. Ein Sturm, wie er schon lange nicht mehr über diese Wüstengegend gewütet hatte. Ich beschleunigte meine Schritte und verfiel in einen trabenden Gang, den ich minütlich beschleunigte. Ich erreichte Adham, einen schwarzen Hengst, den ich vor kurzem erstanden hatte. Wild und stolz hatte es sich zu Beginn gegen mich, gesträubt. Doch als Adham erkannt hatte, dass ich ihn als Freund und Gefährten, nicht als geistloses Nutztier ansah, hatte ich sein Vertrauen erhalten und er war mir ein treuer Begleiter geworden. Ich hatte mich noch nie an Kamele gewöhnen können.
Doch die Oase Lawaliwat Alssahra' war nicht so tief in der Wüste, mit einem Pferd noch gut zu erreichen. Dennoch würde mein treuer Begleiter eine längere Rast und viel Wasser brauchen. Hoffentlich würde er vor dem Sturm noch die Gelegenheit dazu haben. Ich trat zu dem Hengst, der im Schutze einiger Felsen im Schatten ruhte und klopfte ihm sanft auf die Flanke. Er begrüßte mich mit einem Wiehern, während ich mich eilig auf seinen Rücken schwang. Adham der mit Zaumzeug ohne Trense oder Kandare aber ohne Sattel ausgerüstet war, schien meine Eile zu spüren und beschleunigte soweit es der sandige Boden zuließ.
Nach einer halben Stunde konnte ich die Silhouette der Oase erkennen. Ich fühlte mich sofort an meine Kindheit erinnert, doch ich hatte keine Zeit, in Erinnerungen zu schwelgen. Mittlerweile war die Luft sehr viel dunstiger geworden, der Boden kälter. Das Wüstenfeuer hatte sich in die Tiefe verkrochen, hinter mir hatten sich erste Winde erhoben. Bei diesem Gedanken dachte ich an Rana, die Tochter des Windes und musste trotz der ernsten Situation lächeln. Tiefblaue Augen und ein gutes Herz. Eines Tages würde der Wüstenwind vielleicht auf sie hören, doch noch war sie zu jung, zu unerfahren, zu vorsichtig und zurückhaltend. Sie musste und würde ihren Weg finden, noch stand sie am Anfang diesen Pfades. Ich lenkte meine Gedanken ins Jetzt zurück. Vor mir konnte ich zwischen den schützenden Palmen die ersten Zelte erkennen. Ihr Stil hatte sich ein wenig gewandelt, doch die aufgezeichneten Muster waren die selben wie Damals. Familie. Der Gedanke gesellte sich zum wärmenden Wüstenfeuers und ich konnte nicht anders, als ein wenig zu lächeln. Mit wehender Kleidung erreichte ich die Oase, die gar nicht so klein war. Die Quelle in ihrem Zentrum war scheinbar noch immer ergiebig und klar. Ich steuerte direkt auf diese zu und glitt vom Rücken meines Pferdes. Ein kleiner, dunkelhäutiger Junge in einem einfachem Kaftan kam direkt angerannt und ich reichte ihm die Zügel. Ich klopfte dem jungen auf die Schulter und musterte die dunklen Augen, das krause Haar. Er schien in Ranas Alter zu sein und sein Grinsen erinnerte mich an das von meinem Bruder Adil.
"Du musst Anwar sein, richtig?" Ich blickte ihn fragend an, doch seine ganz Erscheinung erinnerte an meinen älteren Bruder Adil, der mir den Jungen in seinen Nachrichten sehr gut beschrieben hatte.
Der Junge nickte und schien einen Augenblick zu überlegen. Natürlich hatte er mich noch nie gesehen und ich wusste nicht, was Adil ihm über mich erzählt hatte.
"Ich bin dein Onkel, der viele Jahre auf Reisen war. Danke, dass du mich um mein Pferd kümmerst. Ich muss mich mit deinem Vater und Akeem al Ameer unterhalten. Sei vorsichtig, das Wüstenfeuer hat sich zurückgezogen und der Wut der Lüfte platz gemacht," erklärte ich ihm schnell.
Der Junge nickte verstehend und beeilte sich, mein Pferd zu versorgen, während ich direkt zum größten Zelt am Rande des Wassers zusteuerte. Die Plane war in Beige- und Brauntönen gehalten, im Gegensatz zu den anderen Zelten aber trug es aber besonders viele Verzierungen. Manche davon waren mir unbekannt, andere sehr vertraut. Ich trat an den Zelteingang, wo ein junger Mann in der Robe eines Wächters stand. An seiner Seite trug er stolz seine Klinge, sein Blick war konzentriert und ernst. Ich war mir nicht sicher, ob wir uns kannten, zu viel Zeit war vergangen. Ich hob meine Hand und zeigte ihm die Innenfläche, auf welcher die Zeichen unseres Stammes, meiner Familie in dunkler, bräunlicher Farbe ähnlich von Henna tätowiert waren. Der Wächter nickte und hob die Zeltplane an, damit ich eintreten konnte. Ich nickte ihm dankbar zu und trat mit gemischten Gefühlen ein.
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Mendred: "... aber mit dem Schwert geht's schneller."
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