Star Wars: Rogue One (Spoiler in Spoiler-Tags)

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      Ich bin mit dem Film sehr zufrieden. Es wäre gelogen, würde ich behaupten, dass ich nicht ohne unschönes Gefühl aus dem Kino gegangen bin.

      Rogue One ist anders als jeder Star Wars Film und doch total Star Wars. Die visuellen Effekte sind erstklassig und suchen ihres Gleichen. Bisher ist mir nichts untergekommen, dass so faszinierend gut aussah.

      Der Soundtrack findet im Film zu wenig Erwähnung. Er ist gut, hab ihn mir angehört, aber er ist zu dezent. Das Empfinden dass es sich nach Williams anhört ist m. E. vollkommen gewollt. Auf dem Cover der Ost wird die Referenz zu Williams sogar noch erwähnt. Williams prägte Star Wars auf muskilaische Weise. Rogue One ohne ein paar Melodien von Star Wars wären kein Star Wars. Aber auch hier nimmt sich der Film nicht die Blöße einfach anders zu sein.

      Anders sein. Rogue One perfektioniert das in meinen Augen. Zu jeder Zeit versucht Rogue One Star Wars zu sein ohne Star Wars zu sein. An jeder Ecke gibt es zahlreiche Andeutungen.

      - Es fehlt der klassische Star Wars Text
      - Der Titel des Films kommt _nach_ einer Szene
      - Die Musik greift bekannte Elemente auf, bleibt aber eigen und düster
      - Es ist ein Einteiler. Keine Saga, keine Trilogie. Ein Film. Fertig.

      Anders als meine Vorredner fand ich die "Helden" positiv blass. Rogue One ist eine Sidestory und der Cast ist im großen Gefüge des Universums eigentlich eine kleine Nummer. Genauso werden sie meines Erachtens behandelt. Cassians Charakterzüge werden mehr als einmal deutlich hervorgehoben. Er ist ein indoktrinierter Mensch. Er glaub an die Rebellion und an seinen Weg dies zu erreichen doch bereits zu Beginn und später auch bei Galen wird deutlich dass er mit dem hemmungslosen Morden Probleme hat. Nicht umsonst erschießt er den Informanten hinterrücks oder nutzt ein Präzisionsgewehr. In gewissem Maße ist er Scheu vor dem direkten, hautnahen Morden. Er ist ein Feigling, der zum Mut findet.

      Jyn ist eine Ausreißerin, die von ihren Eltern verlassen und von einem Fanatiker aufgezogen wurde. Es wird bekannt, dass auch sie verlassen wurde. Mehrfach hat sie bereits gemerkt dass sie alleine besser dran wäre. Etwas, was man gerade zu Beginn sehr gut merkt wie ich finde. Den krassen Wandel den sie erfährt fand ich ebenso nicht realistisch da er aber einfach in die falsche Richtung ging. Sie baut nach dem Holovid eine Beziehung zu ihrem Vater auf, der kurz darauf von rebellen getötet wird. Sie selbst weist daraufhin, lässt aber jegliche Konsequenz missen.

      Die anderen Vier sind einfach nur gut und coole Leute. K2 hat das perfekte Maß an Humor und Coolness ohne kindisch zu wirken.

      Den Tod und das wenige Beleuchten des Casts fand ich alles aber nicht negativ. Es ist Krieg und das muss man sich vor Augen halten. Sechs Leute ohne nennenswerte Fähigkeiten entscheiden sich der "Macht" zu folgen und alles zu opfern. Es wird nicht romantisiert, nicht schön geredet. Sie sterben, einfach so. Die Granate ist sogar der Beste tot gewesen weil es Krieg am besten darstellt. Krieg isr nicht würdevoll. Du stirbst, plump und brutal.

      Beim Tod vom Monk und seinem Gefährten ist auch nichts heldenhaftes. Es ist traurig. Zwei Menschen die so viel Angsr haben, dass sie diesselben Zeilen immer und immer wieder aufsagen müssen um gehen zu können.

      Eine Romantik konnte ich zwischen Cassian und Jyn nicht sehen. Sie kamen sich für einige Sekunden näher aber immerhin sterben sie und der Tatsache sind sie sich bewusst. Es ist ein Abschied keine Romanze.

      Alles in allem ein sehr toller Film der einfach zeigt wie dreckig und plump der Krieg ist. Wie die wahren Helden einfach dahingefetzt werden und wie sich niemand um ihr Vermächtnis schert.
      Ich bin der Auffassung, dass das Twix mit Schokolade überzogen wird.
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