Hibikis Tagebuch

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    • Hibikis Tagebuch

      *das kleine schwarze Büchlein in Hibikis Bündel war voller Brotkrümel. Offenbar war ein halber Laib, der dem Regen ausgesetzt war, kein guter Schlafnachbar für andere Gegenstände, auch wenn er noch einmal extra eingewickelt war. Zum Glück blieben die Papierseiten geschützt und waren beschreibbar.*

      "Liebe Geister,

      ich hatte Erfolg! Ich habe Hinagiku-sama getroffen! Endlich, nach all den Monaten kann ich wieder als Mensch voller Ehre zu euch sprechen. Hinagiku-sama ist anders als sie mir vorgestellt habe. Sie scheint unsere Traditionen ein bisschen lockerer zu sehen. Womöglich war sie auch schon zu lange in den fremden Landen. Aber sie ist sehr zuvorkommend und äußerst hilfsbereit.
      Ich habe mich sehr geschämt so schmutzig und klebrig wie ich war, mich ihr vorzustellen und diese Schande, ich habe sie nicht einmal erkannt! Sie musste sich die Mühe machen sich selbst vorzustellen! Stellt euch das vor liebe Geister, ich sah aus wie ein verwahrloster Taugenichts und sollte so meiner neuen Herrin gegenübertreten!
      Ebenfalls könnte mir zur Schande gereichen, ihrer Einladung zu einem Mahl zu folgen, aber schließlich war es ihr Wunsch! Also ist es in Ordnung! Ich wollte erst höflichst ablehnen um, denn ich hatte ja noch etwas zu essen bei mir. Dennoch, als ich spürte wie nass mein Bündel war, galt es nur noch, nicht das Gesicht zu verlieren, auch wenn ich keine Silbermünzen mehr hatte. Immerhin ist es Gang und Gebe dass man für eine Mahlzeit arbeitet.
      Es war trotzdem richtig die Tinte und den Pinsel zu kaufen, anstatt irgendwelches fettes Fleisch. Das Geld reichte sogar noch für einen halben Laib Brot. Leider hat er sich zerweicht, als ich auf dem Weg nach Velia in einen Regenschauer geriet. Nun sind die ganzen Krümel in meinem Bündel. Sogar meine wertvollen Essstäbchen sind nicht verschont geblieben. Aber ich habe sie gesäubert.
      Hinagiku-sama hat sich gerade meiner Garderobe angenommen und lässt sie waschen. Ich gebe zu es ist mir etwas unangenehm, schließlich ist...ALLES dabei, auch meine...Unterwäsche.
      Aber ich muss lernen das zu akzeptieren, ich bin nun bei Hinagiku-sama und ihr Wort ist für mich Gesetz. Ich darf ohne Stolz behaupten, dass sie eine gute Assistentin haben wird. Diese Welt ist neu für mich, selbst nach Monaten des Reisens.
      Ich bin jetzt am Ziel und ein neuer Anfang tut sich auf. Ich muss hart arbeiten, Erfolge zeigen, und Hinagiku-sama zur Ehre gereichen, dafür bin ich hier. Ich bin nun sehr müde und erschöpft. Mein Körper braucht Schlaf, um die Kraft zu haben Hinagiku-sama nützlich und keine Last zu sein.

      Im Moment trage ich einen Yukata, den mir Hinagiku-sama zur Verfügung gestellt hat. Er ist weich, warm, ein bisschen sehr viel zu groß und riecht nach der Heimat. Er wird mich heute Nacht beschützen und mir Ruhe spenden.

      Bitte wacht über meine Familie und lasst sie träumen, dass es mir gut geht. Danke für eure Zeit, liebe Geister.

      Respektvoll,

      Houjou Hibiki. 北条 響"
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      I hope in your stumbling around, you do not wake the dragon. (Londo Mollari, Babylon 5)

      Pinsel bringen Leute zum Durchdrehen. (Siriaka Jayeon, Black Desert Online)

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    • *Es ist spät am Abend als Hibiki das kleine schwarze Büchlein aus ihren, von allem Brotresten gesäuberten, Bündel unter leisem rascheln hervorkramt. Sie nimmt die Feder und etwas Tinte, überlegt einen Moment und beginnt zu schreiben. Die kleine Feder kratzt dabei leicht über das Papier.*

      "Liebe Geister,

      ich bin nun schon einige Tage bei Hinagiku-sama und muss sagen, sie kann auch sehr streng sein. Ich muss sehr vorsichtig sein, dass mir ihre manchmal recht legere Art nicht die Sicht nimmt. Sie ist immerhin eine hochgeschätzte Kriegerin. Aber ich bin pflichtbewusst genug meinen Stand nicht zu vergessen. Sie hat mir meinen Schwur abgenommen und mich als ihre Dienerin akzeptiert. Dummerweise habe ich dabei erwähnt, dass ich sie auch beschützen werde. Das war wohl ein wenig zu viel. Wie sollte ich denn eine Kriegerin beschützen, die allein auf sich aufpassen kann. Aber sie war nicht böse, offenbar ist sie eine sehr gnädige Herrin. Sie möchte mich sogar bezahlen! Nebst Kost und Unterkunft! Und ich bekomme sogar ein Pferd! Ein richtiges! Sogar eins aus spezieller Zucht! Glaubt mir, oh edle Geister, es ist wahr!

      Das Pferd wird aus dem Bestand von Susi Sorglos-san, wie man hier sagt, stammen. Ich gebe zu, ich bin etwas aufgeregt und hoffe ich habe in meiner Überraschung nicht zu peinlich ausgesehen. Natürlich werde ich mir ein Pferd aussuchen, dass Hinagiku-sama auch würdig erscheinen lässt.

      Das ist noch sehr ungewohnt, liebe Geister, ich bin eine Bauerntochter und habe sonst mit dem Adel nicht viel zu tun. Durch die Bindung an Hinagiku-sama, darf ich aber ihre Ehre nicht beflecken. Das bedeutet natürlich, dass ich, wenn sie nicht anwesend ist, in ihrem Namen auftrete. Ich darf mich nicht zum Narren halten lassen und muss Fehler vermeiden. Es ist eine sehr große Verantwortung, immerhin sieht jeder in mir auch einen Teil meiner Herrin. Ich werde hart arbeiten!

      Der Fischer unten am Meer sprach mich letztens an, als ich mich mit der Stadt vertraut machte. Er sagte mir, ich solle, wenn ich wissen will wie die Dinge in Velia laufen, angeln lernen. Ich habe mir eine Rute gebastelt. Der Fischer sagte, sie ist sehr sorgfältig gearbeitet und gab mir ein paar Zusatzteile dafür, nun lerne ich angeln. Es hat sogar schon mal ein Schlammspringer angebissen! Aber er war viel zu klein, also habe ich ihn wieder freigelassen. Bald werde ich natürlich für Hinagiku-sama schöne große Fische fangen. Makrelen und Aale, dererlei.

      Velia hat viele eigenartige Dinge, Oliven auch. Sie schmecken furchtbar, aber man kann daraus Öl machen! Eine kleine Menge habe ich bereits hergestellt, es ist nun auf meinem Fensterstock und kühlt aus. Es wird sicher ein ganzes Fläschchen voll. Genug für einen Salat für Hinagiku-sama.

      Es ist nun spät, und mein Körper fühlt sich schwer an. Ich muss gut auf ihn achten, immerhin gehört er jetzt auch Hinagiku-sama.

      Bitte wacht über meine Familie und lasst sie träumen, dass es mir gut geht. Danke für eure Zeit, liebe Geister.

      Respektvoll,

      Houjou Hibiki. 北条 響"
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    • *Vorsichtig stellt Hibiki die Kerze auf den Tisch des nun schon etwas besser eingerichteten Wirtschaftshauses und setzte sich auf den Stuhl. Es war für sie immer noch sehr ungewohnt Stühle zu benutzen, und sie musste sich zwingen, die Sitzhaltung zu wahren, sowie darauf achten nicht herumzurutschen. Sie legte den reich verzierten, edlen, Pinsel neben das kleine, schwarze Büchlein, und nahm ihr normales Schreibgerät zur Hand*

      "Liebe Geister,

      heute war eine der etwas selteneren Gelegenheiten, dass sich Hinagiku-sama ausruht. Sie arbeitet sehr hart um sich auf Ihre Aufgabe vorzubereiten. Natürlich könnt ihr euch auf mich verlassen, liebe Geister, dass ich mich um meine Herrin kümmere! Ich koche jeden Tag zwei Mal und mittags lasse ich verpacktes hier, das sich die Herrin holen kann, wenn ich Aufträge für sie erledige. Außerdem sehe nach, dass sie genug Schlaf bekommt. Meistens reicht es sie daran zu erinnern, dass es dunkel ist.
      Wir haben heute viel gesprochen, und sie wirkte sehr froh, dass ich bei ihr bin. Das ist eine sehr große Ehre, und zeigt mir, dass ich gute Arbeit leiste. Es hat mich sehr stolz gemacht von einer Kriegerin ihres Formats ein solches Lob zu bekommen! Ebenso für meinen Garten!
      Es kam auch zur Sprache, dass sie scheinbar noch nie eine wirkliche Dienerin hatte, also eine eigene, ganz für sich.
      Oh und, ihr lieben Geister, das bleibt aber bitte unter uns, sie hat mir erlaubt, dass ich mir, wenn es meine Arbeit nicht verhindert, einen Partner suchen darf, viel mehr noch hat sie verraten, dass sie selbst nicht abgeneigt ist, einen zu finden. Natürlich ist das ein wenig delikat, deswegen schweigt darüber bitte, liebe Geister.

      Heute morgen bin ich mit der geehrten Walküre, sie hat mir ihren Namen noch nicht verraten, aufs Meer hinausgefahren um den Morgenfisch für das Frühstück zu fangen. Der Alte Fischer überließ mir sein Boot, hat es vorher sogar nochmal geflickt. Ich habe es „Haruna“ genannt.
      Die geehrte Walküre hat mir viele Fragen gestellt und von ihrem Training erzählt. Sie sagte, sie hatten nur Getreidebrei und Dörrfleisch zu essen. Ich frage mich wirklich, wie sie dann so stark werden konnte.
      Leider habe ich festgestellt, dass es schon wieder ein wenig leckt. Was mache ich denn jetzt? Ich werde euch um Rat bitten müssen, liebe Geister. Dem alten Fischer schmerzen oft seine Knochen, und er ist nichtmehr in der Lage sich um Haruna zu kümmern. Selbst flicken kann ich es nicht, dafür fehlen mir die Fähigkeiten, und ich kann nicht noch Schiffsbauer werden.
      Hinagiku-sama kann ich auch nicht fragen, denn schließlich fällt die Essensbeschaffung in meinen Aufgabenbereich. Womöglich finde ich jemand, der mir mit der Haruna helfen kann.

      Akane, das ist mein Pferd, ist ein wundervolles Tier. Sie ist schnell und kräftig, außerdem sehr treu. Obwohl ich mir immer noch nicht sicher bin was in Sorglos-sans Stall wirklich passiert ist. Vielleicht sollte ich das herausfinden und Sorglos-san besuchen.

      Das war sehr viel, ich hoffe ihr vergebt mir meine lose Feder.

      Bitte wacht über meine Familie und lasst sie träumen, dass es mir gut geht. Danke für eure Zeit, liebe Geister.

      Respektvoll,

      Houjou Hibiki. 北条 響"
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      Pinsel bringen Leute zum Durchdrehen. (Siriaka Jayeon, Black Desert Online)

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    • *Es war spät am Abend als Hibiki sich am Kotatsu nieder ließ, und sich in einen lockeren Lotussitz begab, um die Beine unter den beheizten Tisch zu stecken. Sie hatte ein Bad genommen, denn trotz der Kischblüte, die sie in Velia durchaus überrascht hatte, waren die Nächte noch recht kühl. Sie rückte sich noch etwas zurecht, nahm das Schreibgerät aus seinem Kästchen und legt das schwarze Büchlein offen vor sich.*

      „Liebe Geister,

      heute möchte ich mit einer Frage beginnen, denn ich weiß nicht, was ihr von mir erwartet. Wie ihr sicherlich wisst, war Thyrianna-san mein Gast und in Begleitung einer der Euren, einer Neko namens Kria-san.
      Verständlicherweise bin ich etwas verwirrt, liebe Geister, denn wir wissen doch alle, dass unter euch auch die sind, die nur all zu gern Späße treiben. Doch ich möchte von Kria-san berichten.
      Sie ist sehr neugierig und eigenwillig, außerdem nur wenig erzogen. Sie hat sich auf den Ofen gesetzt. Danach sogar auf mein Bett! Ihr wisst liebe Geister, dass ich keinem Gast etwas verüble und schon gar nicht rüde gegenüber eines Gastes in Hingaiku-samas Haus werden würde, dennoch hat es mir sehr viel Geduld abverlangt.

      Thyrianna-san sucht eine sichere Bleibe für Kria-san. Ich habe das mit Hinagiku-sama besprochen, und sie meinte wohl, dass sie Kria-san erst einmal kennen lernen möchte. Ich hoffe inständig, dass sich Kria-san vor Hinagiku-sama besser benimmt, als sie das als Gast getan hat, sonst sehe ich keine Möglichkeit ihr Obdach zu bieten. Auch wenn sie eine von euch ist, ihr lieben Geister, müsst ihr verstehen, dass sie, wenn sie in unserer Welt leben möchte, sich auch einfügen muss, wie jeder von uns. Das wisst ihr natürlich, verzeiht mir meine unbedachten Worte.

      Natürlich habe ich für euch auch noch etwas anderes. Bitte vergebt mir meine Beschwerden und lasst euch von meiner Geschichte erfreuen. Die „Haruna“ wurde repariert! Thyrianna-san stellte sich als erfahrene Schiffsfahrerin heraus und als höchst belesen in der Pflege von Seefahrzeugen. Sie hatte die Haruna sehr schnell repariert und sie lobte sie, was für ein gutes Boot sie wäre. Es ehrt mich und den alten Fischer, und natürlich die Haruna, dass jemand erfahrenes solches Lob übrig hat.

      Ab jetzt kann ich also wieder aufs Meer fahren und den Fisch für die Mahlzeiten fangen, ohne die Fischer am Strand zu belästigen. Der alte Fischer winkt mir immer, wenn ich ihn beim Einfahren passiere. Ich glaube, er ist sehr glücklich, dass sein Boot wieder aufs Meer kann.

      Bitte wacht über meine Familie und lasst sie träumen, dass es mir gut geht. Danke für eure Zeit, liebe Geister.

      Respektvoll,

      Houjou Hibiki. 北条 響".
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      Pinsel bringen Leute zum Durchdrehen. (Siriaka Jayeon, Black Desert Online)
    • *Nachdem sie noch einmal aus der Tür gesehen hatte, um sicherzustellen dass das Licht im Nachbarhaus gelöscht war, verschloss sie die Tür zum Wirtschaftshaus, holte ihr schwarzes Büchlein von ihrem Nachttisch und setzte sich am Rand des Kotatsus auf ihre Füße. Die Nächte waren mittlerweile wärmer, und es war abzusehen, dass es, trotz der Nähe zum Meer, ein sehr warmer Sommer werden würde. Sie nahm ihr Schreibgerät aus dem kleinen Kästchen und begann zu schreiben.

      "Liebe Geister,

      es ist schon wieder eine ganze Weile her, dass ich euch schreiben konnte. Natürlich nehme ich auch davon Abstand, euch mit meinem Alltag zu langweilen. Es hat sich nun aber genug ereignet, dass ich mit diesem Brief um eure Aufmerksamkeit bitte.
      Vor einigen Tagen habe ich das Mädchen Jayeon Siriaka kennengelernt. Sie ist eine Einheimische und von euch, liebe Geister, mit einem wachen Geist und offenem Verstand gesegnet. Außerdem arbeitet sie derzeit auch als Dienerin, wie ich. Es wäre schön, sich mit ihr auszutauschen. Offenbar erledigt sie eher Botengänge. Das ist sehr praktisch, sie kennt Wege, die nicht offensichtlich sind, womit man aber die Hauptstraßen abkürzen kann. Im Gegensatz habe ich sicher auch einige Fähigkeiten zu bieten, die ihr Hilfreich sein können, dafür muss ich sie noch etwas besser kennenlernen.
      Ich hoffe sie ist nicht so, wie einige der Diener der näheren Höfe, aber nein, sie wirkte nicht so.
      Stellt euch vor liebe Geister, die Bediensteten der umliegenden Höfe verunglimpfen ihre Herrschaft offen auf dem Marktplatz! Ich gehe dann lieber schnell weiter, um keine Dinge zu hören, die ich nicht hören sollte. Das ist mir immer sehr unangenehm. Im allgemeinen wirken einige der Sitten hier sehr rau und ich habe Schwierigkeiten mich an diese zu gewöhnen.

      Ich gebe bald ein Essen, für Thyrianna san. Ich werde sie um Erlaubnis bitten Jayeon san ebenfalls teilnehmen zu lassen. Es ist mein Ziel mich mit beiden anzufreunden. Thyrianna san hat mir geholfen die Haruna zu reparieren, und es ist mehr als an der Zeit ihr dafür zu danken, da sie keinen Lohn dafür haben wollte.

      Vor kurzem habe ich auch Schande über mich gebracht. Und das vor den Augen Hinagiku Samas! Liebe Geister, ich hoffe sie denkt nun nicht gering von mir. Ich erzähle euch was passierte.
      Ich hatte einige Haushaltsgegenstände und Vorräte besorgt. Von einem kürzlich eingetroffenen Handelsschiff, konnte ich sogar einen Sack Reis erwerben. Als ich die Straße entlang ging, traf ich auf Hinagiku sama, die geehrte Walküre und Jayeon san, die gerade in ein Gespräch verwickelt. Als ich dazu trat, nutzte ich die Gelegenheit um Hinagiku sama um Erlaubnis zu bitten, das Essen abhalten zu dürfen. Immerhin ist es ihr Haus, welches wir dafür benutzen. Jayeon-san trug ein neues Kleid. Zugegeben ich fand es sehr kleidsam und frage mich ob mir so etwas auch stehen würde.
      Ihr müsst wissen, liebe Geister, ich habe ein kleines Laster, ich ziehe mir gern schöne Kleider an und freue mich auf Gelegenheiten, in denen das angemessen ist. Natürlich würde ich Hinagiku sama nie unpassend gekleidet unter die Augen treten und würde mir natürlich ihre Erlaubnis einholen, bevor ich ein Kleid schneidern lasse.
      Jayeon sans Kleid sah sehr edel aus und ich bat sie um Erlaubnis den Stoff zu fühlen. Ein wenig zögerlich war ich schon, da wir uns ja kaum kenne. Aber ich riss mich zusammen. Jayeon san war ein wenig von meinem Zögern überrascht und fragte mich, ob alles in Ordnung sei, und als ich gerade antworten wollte, erklärte ihr die geehrte Walküre, woran mein Zögern liegt. Das war sehr peinlich, ich habe mich furchtbar geschämt so bloßgestellt zu werden. Und das vor Hinagiku sama. Ihr lieben Geister, ich konnte meine Schande auch nichtmehr verbergen, also bat ich Hinagiku sama mich aus der Runde entfernen zu dürfen. Auf dem Weg zurück zum Hof war ich noch so in Schande, dass ich mich nicht überwinden konnte Sorglos-san, die mir über den Weg lief ordentlich zu grüßen. Ich werde mich bei ihr umgehend entschuldigen. Ich bitte euch hierfür um Vergebung, dass ich mich so habe hinreißen lassen. Ich muss es euch sagen, bevor ich Hinagiku sama wieder unter die Augen treten kann. Morgen früh werde ich mich zuerst bei Hinagiku sama entschuldigen, dass ich sie durch mein Verhalten habe gering aussehen lassen. Bitte gebt mir dafür den Mut und das Selbstvertrauen, das ich dafür brauche.

      Da meine Augen schwer werden, lege ich mich nun zur Ruhe.

      Bitte wacht über meine Familie und lasst sie träumen, dass es mir gut geht. Danke für eure Zeit, liebe Geister.

      Respektvoll,

      Houjou Hibiki. 北条 響".
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    • *Wie meist, wenn Hibiki sich entschließt das kleine Buch unter ihrer Matratze hervorzuholen. Ist es schon dunkel wenn sie aus dem Fenster blickt. Sie lässt einen der Kronleuchter, Sowie viele der Kerzen und Lampions an, während sie sich am Kotatsu, der nun unbeheizt einfach nur „Tisch“ genannt wird, niederlässt.*

      „Liebe Geister,

      es gibt viel zu erzählen! Ich hoffe ihr freut euch über meine Geschichte und seht sie nicht als Belästigung.

      Ich habe das Essen gegeben, und Hinagiku-sama Ehre bereitet. Die Gäste waren sehr zufrieden und auch die Teezeremonie habe ich fehlerfrei gemeistert. Dabei bin ich immer ein wenig aufgeregt. Denn auch wenn sie zu meiner Grundausbildung zählte, ist sie doch ein sehr filigranes und schwieriges Ritual.
      Kria, die eingeladene Neko, hatte sich verspätet. Als Gastgeberin habe ich sie natürlich nicht gescholten. Obwohl ich darauf hinwies, dass sie bitte mit Thyrianna-san gemeinsam erscheint. Immerhin war sie eine Höflichkeitseinladung. Nach ihrem letzten besuch hier, mögt ihr mir das nachsehen, liebe Geister. Überraschender Weise war sie auch den ganzen Abend umgänglich, und bemühte sich an die Atmosphäre zu halten, die im Raum geschaffen wurde. Ich war schon im Begriff mir die Frage zu stellen, ob ich sie nicht vielleicht falsch eingeschätzt hatte.
      In den späteren Abendstunden, als Jayeon san der Neko den Bauch kraulte, sprang sie mich die Neko dann auf einmal an! Einfach so, aus dem Nichts! Ich habe es niemandem gesagt, aber ich hatte noch solche Angst in meinem Leben wie in diesem Moment. Ich glaube ich habe sogar geschrien. Ich dachte sie will mich in Ihre Welt zerren!
      Jayeon san half mir dann, und nach einigen Sekunden, hatte ich meine Fassung auch wieder. Aber selbst jetzt, wenn ich an diesen Moment denke, krampft mein Magen und mein Herz. Ich werde die Neko nicht mehr in die Nähe des Hauses lassen. Ich werde holz holen, und endlich das Torii bauen.
      Ich denke gern an das Essen zurück, weil ich Jayeon san und Thyrianna san sehr mag. Aber der Schatten dieser Neko hängt über der Erinnerung…

      Ein paar Tage später besuchte mich Jayeon san! Wir haben uns angefreundet und dann hat sie bei mir übernachtet! Ich war etwas aufgeregt, so aufgeregt, dass es Sirichan wohl gemerkt hat, denn sie war wach als ich in der Nacht aufwachte. Stellt euch vor, liebe Geister, ich fing dann sogar mit der Morgenroutine an, bis mir einfiel, dass es ja noch tief in der Nacht ist. Ich habe Sirichan zum Frühstück etwas süße Sahne geschlagen. Zur Wiedergutmachung, weil sie wegen meiner Aufregung aufgewacht ist.

      Heute hat mir Sirichan ein Königsgrab gezeigt. Nun, ich respektiere Sirichan, und ich wertschätze sie sehr als meine Freundin, kann aber einige dieser Bräuche hier nicht nachvollziehen! Mal ganz davon abgesehen, dass es respektlos und unhygienisch ist einen Körper einfach verfaulen zu lassen, quält man seinen Geist. Wie soll der denn in die Geisterwelt, wenn der Körper langsam dahingammelt. Furchtbare Sitten sind das! Ich habe für die armen Geister gebetet, und auch gebeten, dass sie uns bitte keine Schuld geben sollen, da wir sie nur besuchen.
      Und dann war das Grab noch geschändet! Ich hielt das für einen barbarischen Frevel, eine Totenstätte derart zu verwüsten. Aber wenigstens habe ich gelernt, was ein Beinhaus ist. Außerdem hat Sirichan sich viel Mühe gegeben uns das Beinhaus zu zeigen, sie hatte uns sogar angekündigt. Das war sehr rücksichtsvoll.

      Oh! Und Sirichan hat uns zum Essen geladen, Hinagiku-sama und mich. Ich freue mich sehr darauf wieder einmal die heimische Küche zu probieren! Außerdem freue ich mich drauf mit Sirichan Zeit zu verbringen.

      Ich sagte ja eingangs, dass viel passiert ist.


      Bitte wacht über meine Familie und lasst sie träumen, dass es mir gut geht. Danke für eure Zeit, liebe Geister.

      Respektvoll,

      Houjou Hibiki. 北条 響".
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    • *Etwas müde zog Hibiki ihr kleines schwarzes Büchlein aus seinem Versteck. Sie legte es ordentlich auf den Tisch, die Schreibfeder daneben. Dann setzt sie sich bequem auf ihre Füße und beginnt zu schreiben.*

      Liebe Geister,

      heute war ich am Hafen und habe mir ein Wochenregister geholt, da diese Woche das erste Handelsschiff aus Hiyuga hier eintreffen soll, die "Akashi Maru". Wie uns berichtet wurde, hat sie eine größere Menge Reis geladen. Ich möchte etwas davon erstehen und einen Vorrat anlegen. Das ist schon ein großer Augenblick für unser Land. Immerhin ist es das erste Handelsschiff, dass direkt unter der Flagge des Fürsten fährt. Bitte beschützt seine Mannschaft, liebe Geister. Uns wurde außerdem mitgeteilt, dass es uns gestattet ist eine Nachricht an unsere Familien mit dem Schiff zurück zu senden. Ich werde Hinagiku-sama konsultieren, was ihr recht ist, das ich berichte.
      Als ich das Register hatte, stellte ich fest, dass ich Nachholbedarf im Lesen der Schreibschrift dieses Landes habe. Der Herr Hafenverwalter, ein Riese, nutzte mir völlig unbekannte Symbole und kalligraphische Elemente. Dazu war mein Gedanke Sommerwind Sensei zu konsultieren. Zum Glück traf ich aber auf die geehrte Walküre, Sirichan und ihren Lehrer Haban Sensei. Er ist auch ein Riese, aber sehr gebildet und höflich. Und er spricht wesentlich schneller, flüssiger und verständlicher als der Hafenverwalter. Auch wenn er einen Akzent benutzt, den ich in Velia noch nie vernommen habe.

      Etwas verwundert war ich, dass in diesem Land Lehrer wohl keinen guten Stand haben. So erzählte Haban Sensei, er hätte nach seinem Gegenstände geschmissen. Sirichan meinte, sie würde mit Kreide werfen und die geehrte Walküre sagte sogar etwas von Stühlen, die geworfen werden. Offensichtlich ist das Werfen von Gegenständen sehr beliebt hier. Dennoch kann ich das nicht ganz nachvollziehen. Ein Lehrer teilt sein erarbeitetes Wissen mit seinen Schülern, und bereitet sie auf die Zukunft vor. Ich halte das für sehr ehrenvoll und meine, das sollte auch respektiert werden. Ebenso sind doch die Materialien Dinge, in denen Arbeit steckt, allein schon die der Eltern oder anderer Gönner, die sie gekauft haben. Ich verstehe das nicht. Aber vielleicht gibt es deswegen so viele in diesem Land, die nicht lesen oder schreiben können. Liegt es vielleicht daran, dass sie nichts zu werfen hatten? Das würde erklären warum in vielen Schulen dieses Landes nur Kinder aus vermögenden Familien zugelassen sind. Außerdem ergibt Sinn, dass die Lehrer, die Beworfen werden natürlich sehr gefährlich leben, Schutzvorkehrungen treffen müssen und aufgrund des niedrigen Ansehens des Berufes nicht viele diesen ergreifen. Ich stelle mir das Unterrichten hier sehr schwierig vor, und bin froh zuhause in eine Schule gegangen zu sein.

      Sirichan hat mich davon unterrichtet, dass Sommerwind Sensei sie offensichtlich gern ärgert. Ich werde für meine Freundin einstehen und Sommerwind Sensei bitten, das zu unterlassen. Sirichan ist ein sehr liebes Mädchen und hat es nicht verdient, geärgert zu werden. Wobei ich mir auch vorstellen kann, dass Sommerwind Sensei nur gute Absichten hat, immerhin ist Sirichan schon dreizehn, und kann sich langsam darauf vorbereiten zu heiraten. Ich werde das erfragen. Womöglich tue ich Sommerwind Sensei ja unrecht.
      Sirichan hat mich außerdem umarmt. Das war etwas peinlich, aber auch sehr schön. Ein bisschen wie Kana das manchmal gemacht hat. Ich habe sie auch zurück umarmt dann. Das hat etwas Überwindung gekostet mitten in der Öffentlichkeit, aber sie hat sich sehr gefreut. Überhaupt scheint sie gern Nähe zu suchen. Sie greift auch oft nach meiner Hand.

      Insgesamt war es ein schöner Abend, wenn auch etwas verworren. Ich muss nun aufhören, ich höre Hinagiku Samas Pferd. Sie war heute auswärts trainieren und hatte einige Besprechungen zu tätigen. Sicher ist sie müde und hungrig. Deshalb ende ich für heute.

      Bitte wacht über meine Familie und lasst sie träumen, dass es mir gut geht. Danke für eure Zeit, liebe Geister.

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      Houjou Hibiki. 北条 響".
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    • *Direkt nach der Ankunft aus Velia brachte Hibiki ihr kleines schwarzes Büchlein aus dem Versteck, legte die Feder daneben und schlüpfte, nach einer sorgfältigen Wäsche in ihr neues Kleid. Sie kniete sich an den Tisch und atmete mehrmals tief durch, bevor sie zu schreiben begann.*

      "Liebe Geister,

      es ist etwas passiert. Nun, da ich die Zustimmung Hinagiku samas habe und auch Sommerwind sensei mit Hinagiku sama gesprochen, und ihre Unbedenklichkeit ausgedrückt hat, wie mir berichtet wurde, konnte ich heute Siriaka Jayeon sagen, dass ich ihr Angebot annehme. Liebe Geister, wir sind uns nun versprochen, verlobt. Ich weiß, dass ich so meiner Familie keine Kinder schenken kann, aber ihr wisst so gut wie ich, dass mit meinen Diensten bei Hinagiku sama das Austragen und Großziehen eines eigenen Kindes ohnehin kaum möglich wäre. Deswegen denke ich, dass meine Entscheidung richtig war. Ich habe auch die Zustimmung aller Betreffenden und prahle nicht, wenn ich hinzufügen darf, dass ich in eine sehr alte und noble Familie einheirate, wenn Siriaka das sechzehnte Lebensjahr vollendet hat.

      Liebe Geister, Siriaka ist ein wundervoller Mensch, voller Leben, liebevoll und so wunderschön wie ein Herbsttag an den Hängen des mächtigen Takao. Ich liebe sie sehr, schon seit ich sie das erste Mal gesehen hatte. Damals konnte ich ihr aber nichts sagen. Sie ist noch sehr jung und ich wollte sie nicht in Verlegenheit bringen. Morgen werde ich zu Sommerwind Sensei gehen. Ich brauche natürlich noch ein Geschenk, aber was schenkt man jemandem vom ewigen Volk? Ich möchte meiner zukünftigen Schwiegermutter auch zeigen, dass ich es wert bin, dass sie ihre geliebte Tochter in meine Hände gibt. Es muss gut überlegt sein.

      Von Siriaka bekam ich heute ein Kleid als Geschenk. Ich habe mich sehr darüber gefreut und trage es gerade. Ich werde es Hinagiku sama zeigen müssen, denn es ist etwas sehr gewagt. Es kostet schon etwas Überwindung es zu tragen, da es scheinbar an einigen Stellen nur Stoff hat um da Stoff zu haben, verdeckt wird auf jeden Fall nicht viel. Aber ich habe gut auf mich geachtet und verunstalte es nicht durch meine Figur. Und vielleicht gefalle ich auch ein bisschen damit. Dennoch werde ich es im Dorf nicht anziehen. Aber wenn Siriaka und ich allein sind, werde ich es tragen. Sie lächelt dann sicher und nennt mich vielleicht noch einmal ihre Prinzessin. Was ich natürlich höflich ablehne, ich möchte mir keinen Rang aneignen der mir nicht zusteht. Mein Herz würde trotzdem einen kleinen Sprung machen.

      Hinagiku sama hat von mir gefordert, dass ich weiter in ihren Diensten bleibe. Das stand außer Frage, obwohl ich mit Siriaka darüber noch gar nicht gesprochen hatte. Offensichtlich waren aber Hinagiku sama und Sommerwind Sensei so weise, derartige Bedingungen einzukalkulieren. Ebenso sehr wie meine Freude über die Verbindung mit Siriaka, ist es die Meine Hinagiku sama zu dienen, wie es von mir verlangt wird. Es wäre sehr selbstsüchtig und würde nicht nur mir, sondern der ganzen Takaoregion Schande bringen, würde ich sie verlassen. Es ist ohnehin schon sehr großzügig von Hinagiku sama, mir überhaupt einen Partner zu genehmigen, dann noch ein Eheversprechen. Ich kann nicht ausdrücken wie glücklich ich bin, ihr lieben Geister. Es war ein wundervoller Tag heute und ich werde mich immer daran erinnern.

      Wie ich bereits schon schrieb, muss ich mir ein Geschenk für Sommerwind Sensei einfallen lassen, und möchte Hinagiku sama zum Morgenmal eine kleine Überraschung zubereiten, als Zeichen meiner Dankbarkeit und meines Respekts. Deshalb schließe ich für heute.


      Bitte wacht über meine Familie und lasst sie träumen, dass es mir gut geht. Danke für eure Zeit, liebe Geister.

      Respektvoll,

      Houjou Hibiki. 北条 響"
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    • Etwas schnaufend erhob sich Hibiki aus der Badewanne und wrang ihre Haare aus. Sie sah zum Fenster in die dunkle Nacht hinaus. Dann atmete sie etwas ein, stellte sich seitlich um Fenster, betrachtete die Reflektion. Schnell sah sie weg, und zog ihr Nachtkleid an. Sie nahm sie ihr kleines, schwarzes Buch aus deinem Versteck, legte die Schreibfeder bereit und ließ sich am Kotatsu wieder.

      "Liebe Geister,

      es ist wieder einiges passiert und ich glaube, diesmal habe ich beinahe wirklich Schande über mich und meine Familie gebracht.
      Sirichan kündigte sich vor einigen Tagen an und sagte mir, sie würde einen weiteren Gast mitbringen. Das ist natürlich nichts ungewöhnliches, dass meine Verlobte eine Freundin oder einen Freund mit hier her bringt. Meine Verlobte. Meine zukünftige Ehefrau. Meine Sirichan. Verzeiht liebe Geister. Da ging es wohl etwas mit mir durch.
      Wie sich Sirichan also mit Gast ankündigte, offenbarte mir Hinagiku-sama, dass sie an diesem Abend wohl auch Zeit hatte, und sich dazuzugesellen wünscht. Entschuldigt liebe Geister, eigentlich fragte sie, ob ich etwas dagegen hätte, wenn sie dazukommt. Aber ich denke, das war einer ihrer Späße, sie ist ab und zu sehr humorvoll! Wer fragt schon seinen Diener, ob er sich in seinem Haus frei bewegen darf. Leider begann damit eine Reihe von hochtragischen Ereignissen!
      Ich war sehr erschrocken, dass Sirichans Begleitung niemand Geringeres war als ihre Cousine dritten Grades! Noch dazu die Botin der Ältesten des Hauses, also der Mutter meiner zukünftigen Schwiegermutter! Und die bringt Sirichan her, ohne mich zu informieren! Ich war mehr schon ein wenig beschämt sie so einfach empfangen zu müssen. Aber sicher gehörte das zu Siris Spielchen. Sie hatte ihrer Cousine auch nicht gesagt, dass ich ihre Verlobte bin.
      Ich hatte erst gedacht Sirichan möchte noch nicht, dass ihre Familie das weiß, vorerst, aber naja liebe Geister, diese Gedanken konnte Sirichan später am Abend zerstreuen. Etwas mehr verwirrt hat mich Hinagiku sama. Sie wollte nicht auf den Kissen platznehmen und sagte ständig ich wäre die Gastgeberin. Das war sehr verwirrend, liebe Geister. Und sie sagte auch, ich könne jetzt mehr frei haben! Ich bin sehr traurig, liebe Geister, ich glaube Hinagiku sama stellte mir an diesem Abend eine Prüfung, die ich nicht bestanden habe. Es könnte an meinem Arrangement gelegen haben. Ich hatte den geehrten Gästen zugemutet ständig auf Hinagiku samas heiliges Schwert zu starren! Damit habe ich auch das Schwert entehrt und sie. Was sollte ich tun, liebe Geister?
      Zum Glück nahm Hinagiku sama meine aufrichtige Bitte um Entschuldigung an. Ich werde ihr nie wieder Schade machen! Nie wieder! Das verspreche ich hoch und heilig, liebe Geister.

      Sirichan übernachtete bei mir und löste ein Versprechen, das sie mir gab ein. Das war … mein Herz rast, wenn ich daran zurückdenke, liebe Geister. Ich hätte beinahe jegliche Selbstkontrolle verloren.
      Sirichan erwartet mich jetzt sehr oft früh, wenn ich in die Stadt komme. Wir gehen dann Hand in Hand zum Hafen. Das ist sehr schön und fast garnichtmehr peinlich! Wir sind uns ja versprochen. Nur diese öffentliche Küsserei, die ich bei den Marktdamen sehe... Ich hoffe Sirichan verlangt das nicht irgendwann von mir.

      Bevor ich schließe, habe ich noch eine Bitte, liebe Geister. Könntet ihr bitte etwas gegen die Neko tun, sie hat mir aufgelauert und ich habe wirklich Angst.

      Bitte wacht über meine Familie und lasst sie träumen, dass es mir gut geht. Danke für eure Zeit, liebe Geister.

      Respektvoll,

      Houjou Hibiki. 北条 響"
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      I hope in your stumbling around, you do not wake the dragon. (Londo Mollari, Babylon 5)

      Pinsel bringen Leute zum Durchdrehen. (Siriaka Jayeon, Black Desert Online)
    • Müde rieb sich Hibiki die Augen, als sie sich, frisch gebadet am Kotatsu niederließ und eine Schale des kühlen Tees, den sie sich vorbereitet hatte, trank. Sie blickte etwas gedankenverloren aus dem Fenster, in die schwarze Nacht. Dann rappelte sie sich auf, holte ihr kleines schwarzes Büchlein aus dem Versteck, und legte sich Tusche und Schreibfeder bereit

      "Liebe Geister,

      jetzt ist es wirklich sehr lange her, seit ich mit euch gesprochen habe. Vielleicht leiht ihr mir dennoch euer Gehör. Ich war derweilen sogar schon in Valencia! Ich danke euch, dass ihr die Gruppe zu der Sirichan gehört, und mich dort beschützt habt!
      Die geehrte Mutter meiner geliebten Verlobten und die geehrte Walküre Kendall sama haben ein kleines Mädchen aufgenommen, das sie in unserem, vor dem Winter bezogenen, Gemeinschaftsraum gesund pflegen. In diesem hält sich auch diese Neko auf, von der ich euch berichtete. Ich möchte auch sagen, dass diese mich nichtmehr angreift oder bedrängt. Ich danke euch, dass ihr auf sie eingewirkt habt, liebe Geister. Es fühlt sich zwar immer noch ein wenig eigenartig mit einem der Euren im selben Raum an, aber ich habe keine Angst mehr.
      Ich unterstütze natürlich meine geehrte zukünftige Schwiegermutter wo ich kann und wie es meine Aufgaben bei Hinagiku sama und Sirichan zulassen. Heute war sie allein mit Yara als ich zum Vormittag nachsah. Sie gab mir eine Liste mit Einkäufen, die ich für sie bis zum Abend erledigen sollte. Ich habe Sirichan nichts davon gesagt gehabt, weil ich sie überraschen wollte.
      Nachdem ich also meine Hauspflichten bei Hinaguku sama und die Einkäufe für die geehrte Mutter meiner Verlobten erledigt hatte, ging ich zurück zum Gemeinschaftsraum. Ein bisschen wie erwartet war Sirichan dort. Sie ist in letzter Zeit ein wenig übermütig, liebe Geister. Als ich die geehrte Walküre Odorikage sama begrüßte, nahm sie schon den schweren Sack mit den Einkäufen und räumte die Sachen ihn ein! Was bezweckt sie damit, liebe Geister? Ist sie der Meinung ich erfülle meine Aufgaben nicht richtig? Oder meint sie damit etwas ganz anderes? Vielleicht sollte ich darüber mit ihr sprechen. Sie hätte nämlich beinahe die Überraschungen gefunden die ich vorbereitet hatte. Außerdem hat sie mich schonwieder in aller Öffentlichkeit…sie hat sich unangemessen verhalten. Womöglich sollten wir uns unterhalten und gemeinsame Grenzen festlegen. Immerhin soll auch Sirichan sich wohlfühlen. Ich werde meine geehrte zukünftige Schwiegermutter befragen.
      Da ich sie gerade wieder erwähne, liebe Geister, würdet ihr bitte ein Auge auf sie haben? Sie wirkt ein wenig angestrengt, fast so, als würde sie sich ständig selbst vor sich hertreiben. Die Ruhe, die sie einst ausstrahlte scheint zu verschwinden und einer gewissen Rastlosigkeit Platz zu machen. Es ist nicht sehr deutlich, aber ich merke es, wenn ich sie ansehe. Dass sie abends nochmals einkaufen gegangen ist, obwohl sie es mir schon aufgetragen hatte ist auch ein Anzeichen dafür. Nicht, dass sie nicht sehr…exzentrisch ist, doch so etwas, glaube ich, sieht ihr nicht ähnlich.
      Die Onigiri die ich eigentlich nur für Sirichan und mich, und zwei für Mari san, das ist das kranke Mädchen, gemacht hatte, hatte ich unter den Anwesenden, wachen, Besuchern aufgeteilt. Ich hatte ja noch eine zweite Überraschung für Sirichan.
      Sie trug heute das pinke Kleid mit den Strümpfen und dem ausfallenden Rock. Sie sah sehr süß aus, ich habe auch ab und zu geschaut. Zum Glück hat es niemand gemerkt!
      Außerdem hatten wir noch einen Besucher, Varesh san. Es wirkte als stünde sie der geehrten Valküre Odorikage sama sehr nah, aber als ich unverschämter Weise nachfragte stellte sich heraus, dass sie eine Prostituierte ist. Das Wort habe ich nachgeschlagen. Sirichan nannte sie eine Hure, aber es stand im Nachschlagewerk, dass das eine abfällige Bezeichnung ist. Manchmal sogar ein Schimpfwort. Eine Prostituierte ist ein Mensch, der seinen Körper anderen zur Verfügung stellt, damit diese ihre Lust an ihm auslassen können. Es hat mit den Frauen der Küste in unserem Land nichts zu tun! Das ist furchtbar, liebe Geister. Warum macht jemand sowas? Warum lässt sich jemand so beschmutzen? Für Geld? Ich verstehe das nicht und es tut mir sehr weh, dass es Menschen gibt, die so etwas tun müssen um sich am Leben zu halten. Varesh san sagte, sie liebt ihre Arbeit. Ich bin mir nicht sicher, was ich davon halten soll, liebe Geister, wirklich nicht. Auf der einen Seite empfinde ich Mitgefühl für Varesh san, auf der anderen Seite Abscheu gegen so eine "Arbeit". Sie wertet sich selbst herab. Darüber muss ich mit irgendjemandem sprechen. Ich werde nun in mein Bett gehen und schlafen. Wenn ich morgen zu müde bin, bin ich nur eine Last für Hinagiku sama.

      Bitte wacht über meine Familie und lasst sie träumen, dass es mir gut geht. Danke für eure Zeit, liebe Geister.

      Respektvoll,

      Houjou Hibiki. 北条 響"
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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Mikarion ()

    • *Erschöpft stieg Hibiki aus der Badewanne und band sich das Handtuch über die Brust, es fiel fast bis über ihre Knie. Ein weiteres wickelte sie sich um den Kopf, um die Haare trocknen zu lassen. Dann schaute sie kurz aus dem Fenster in die Nacht. Mit Licht im Haus konnte man die Sterne gar nicht sehen und alles wirkte mehr wie das Innere eines schwarzen Lochs. Sie setzte sich am Tisch auf ihre Füße, wo sie ihr kleines schwarzes Büchlein und ihr Schreibzeug schon bereitgelegt hatte. Sie öffnete das kleine Holzkästchen und legte den Tintenstein auf das Tuch, in der eingewickelt war, gab etwas Wasser darauf und führt die Feder mehrmals auf diesem entlang.*

      „Liebe Geister,

      ihr habt schon wieder so lange nichts von mir gehört. Dafür bitte ich euch um Vergebung, aber sicher haben euch meine Gebete erreicht, also wisst ihr, dass es mir gut geht.
      Ich bin traurig. Ich habe Sirichan heute gesagt, dass ich sie nichtmehr so oft sehen kann, da sich meine Pflichten auf dem Hof erweitert haben. Durch den Einzug von Enio san und Inuyo san, gibt es nun zwei Untergebene, um die ich mich kümmern muss. Ich mache das natürlich so, dass ich ihnen nicht zur Last falle, das habe ich schließlich gelernt in meiner Zeit der Ausbildung. Sirichans Enttäuschung war sehr deutlich, und ich gebe zu, ich vermisse sie mittlerweile sehr, wenn sie nicht um mich ist. Ich weiß natürlich das meine Pflichten gegenüber Hinagiku sama und dem Hof Vorrang vor allem anderen haben, dennoch kann ich mich gegen meine selbstsüchtigen Gefühle nicht wehren. Das ist natürlich nicht sehr ehrenhaft, ich weiß deshalb werde ich hart an mir arbeiten, um sie unter Kontrolle zu bekommen.
      Sirichans Besuche werden nun auch etwas anders ausfallen, selbst wenn die Straßen wieder sicherer sind. Ihr wisst ja, was für eine ehrlose Tat auf den Wegen vor unserer Stadt verübt wurde. Sirichan und ich werden nicht mehr so ausgelassen sein können wie früher. Die Mauern des Hauses in dem Hinagiku sama ihren Schlafraum hat, sind sehr dick, für sie waren wir keine Belastung. Allerdings bin ich mir nicht sicher was die beiden Mitbewohner alles hören könnten. Sirichan ist oft sehr ausgelassen, das liebe ich wirklich an ihr, aber ist es vielleicht störend für Inuyo san und Enio san? Sie sind Mönche und kommen aus einem Kloster, ich war mir nicht ganz sicher was das bedeutete, habe mich aber belesen und bin zu dem Schluss gekommen, dass sie sicher Ruhe bevorzugen und auch gewohnt sind. Wenn ich möchte, dass sie gute Arbeit leisten, muss ich das neben anderen Dingen sicherstellen. Natürlich richte ich ihnen abends auch ein Bad und bereite ihnen die Mahlzeiten zu, da die Unterkunft ja keine Kochnische hat.
      Trotzdem schmerzt es, die von Hinagku sama mir großzügig zur Verfügung gestellte Zeit einzukürzen, und so auch den Besuch bei Sommerwind san zu verzichten. Sie hat mir sehr viel beigebracht und wird sicher enttäuscht sein und mich für inkonsequent halten, wenn ich es ihr morgen sage. Mit dem Verzicht habe ich sichergestellt, dass ich Sirichan ein kurz sehen kann und etwas Zeit freigemacht für die Pflichten hier. MEine Zeit in Siris Laden werde ich wohl noch halbieren müssen und abends den Hof zu verlassen wird schwieriger, von einer Nacht Abwesenheit werde ich ganz absehen müssen.
      Sirichan sagte, wir schaffen das. Ich weiß aber, dass es für sie noch viel schwerer ist, mit der Situation fertig zu werden. Sie versteht oftmals nicht die Rangfolge von Pflichten und Vergnügungen. Nein, das ist nicht richtig. Sie versteht die Rangfolge anders. Wir hatten heute Abend nicht einmal Zeit für einen Kuss. Aber ich habe sie mich umarmen lassen und sie auch umarmt, in aller Öffentlichkeit! Es war etwas gewagt, aber das konnte ich ihr nicht abschlagen.

      Mein Kopf und meine Glieder werden schwer, ich gehe zur Ruhe.

      Bitte wacht über meine Familie und lasst sie träumen, dass es mir gut geht. Danke für eure Zeit, liebe Geister.

      Respektvoll,

      Houjou Hibiki. 北条 響".
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