[SPOILER] Reviews & Eindrücke

    • Ich mache direkt den Anfang und möchte meine Enttäuschung über die Augen in Andromeda zum Ausdruck bringen.

      Von der mangelnden Animation bei den Augen abgesehen, gefallen mir diese optisch/grafisch nicht so.

      Die Iris ist unnatürlich schmal, die Pupillen geweitet (Ist es permanent düster? Konsumiert ihr illegale Substanzen? Seid ihr... dauererregt?) und der Glanz/Tränenfilm auf dem Augapfel, wenn er zu sehen ist, sieht auch nicht so gut aus.

      Aus diesem Grund wirken die Augen etwas lebos und starr, was schade ist, weil Augen einen nicht unerheblichen Teil zur Mimik und zum Ausdrücken von Emotionen beitragen.

      Hoffentlich arbeitet Bioware noch daran.
      Noot noot!
    • Zu den Augen: das mit Iris/Pupille ist für mich gut verschmerzbar. Wäre natürlich besser, wenn es einstellbar wäre, aber es ist okay. Grundsätzlich ist es im Weltall natürlich um einiges dunkler, als bei Tag in der Sonne (wird einem gut beleuchteten Raum entsprechen) und auf der Oberfläche hat man meistens ja den Helm auf, der vermutlich auch das Licht abschwächt - wenn man sich eine Erklärung suchen will. :)

      Von Tränen/Glanz in den Augen, was in ME2 und 3 für damalige Zeit sehr gut gelöst war, habe ich leider noch nichts mitbekommen und das ist, was mir eigentlich am meisten fehlt. Also nicht nur Tränen/Glanz wegen traurig, sondern auch nach einem Kampf bzw. insgesamt wirken die Augen sehr trocken. Da hoffe ich auch noch auf Nachbesserung, aber insgesamt sind die (Gesichts-)Animationen besser als ich nach den ersten Berichten erwartet hatte.
      "Japan ist ein wenig so wie Österreich: da hast du erstens das Meer..." 8o
    • [SPOILER] Reviews & Eindrücke

      So, da ich eben auch etwas Zeit habe, mal mein Ersteindruck nach 3 Stunden. Es enthält Spoiler bis zu dem Zeitpunkt, auf dem man das erste Mal auf der Tempest ist.

      Spoiler anzeigen
      Intro-Video & Hyperion

      Das Intro kannte ich ja schon von einem Video, aber es mit eigenen Charakter zu erleben ist dann doch nochmals etwas anders. Mir persönlich hat die Einleitung gut gefallen. Sie erklärt kurz, was Sache ist und nach dem Aufwachen gibt es gleich zwei Sachen, die die Mission/den Charakter aus der Bahn werfen: einerseits, dass der Ark in dieser Energiewolke festhängt, andererseits, dass der Bruder/die Schwester nicht aus der Stase kommen kann. Ganz allgemein finde ich die Idee der Zwillinge sehr, sehr gut.

      Die Hyperion sieht schön aus und fühlt sich im ersten Moment auch lebendig an, da hier einige NPCs unterwegs sind und sie teils auch den Eindruck machen, dass sie etwas bewirken. Man spricht kurz mit Captain und Vater und hier zeigt sich gleich, dass man seinen Charakter wirklich formen kann: mochte er seinen Vater oder war nur Respekt vorhanden? Angeblich, ich habe es noch nicht getestet, verändern auch diese Entscheidungen schon ein wenig die Art und Weise, wie die anderen einen sehen.

      Gut gefallen hat mir auch, dass man gleich diverse Gespräche belauschen kann, u.a. wie man bei einem Erstkontakt vorgeht usw.


      Landung auf Habitat 7/Tutorialplanet

      Ab diesen Moment hatte mich das Spiel gefangen. Dass der Anflug wirklich In-Engine passiert und man dabei aus dem Shuttle raussehen kann und dazu die Funksprüche, das ist einfach nur beeindruckend gewesen und sah sehr toll aus und hörte sich noch besser an. Der Absturz und die darauffolgende Mission macht Spaß und Lust auf mehr. Ich muss hier nochmals anmerken, wie extrem gut mir die Sounds gefallen haben. Das Kämpfen macht Spaß und das Deckungssystem ist viel intuitiver und besser als in ME2 und 3. Cool sind auch Animationen, wenn man über die Deckung feuert und dass das "blinde" Rausschießen aus der Deckung in mehr Streuung mündet, als gezielt zu schießen. Alles in allem fühlt sich das Bewegen und Kämpfen dank der Animationen, Sounds und Grafik sehr authentisch an. Eine optionale First Person Sicht wäre noch ein Hammer, aber ich kann verstehen, dass sie das nicht zusätzlich machen wollten. Einfaches, aber wichtiges Feature: man kann im Kampf auf linke/rechte Schulteransicht wechseln (ALT). Ebenso gut gefallen hat mir der persönliche Umgang, dass sich durchs "Hand auf Schulter"-Legen usw. bemerkbar macht.


      Nexus

      Die Ankunft am Nexus ist recht interessant und zeigt auf, dass die kett nicht das einzige Problem in Andromeda sind. Ich hab noch nicht viel rumgeforscht, aber es fühlt sich ähnlich an, wie die Citadel in ME1 und das ist gut so. :) Die Möglichkeit, die Vergangenheit des Vaters zu erforschen, ist auch sehr cool gemacht. Alles in allem erwecken die Aufträge, die man bekommt, den Wunsch nach Entdecken und Aufklären.
      Der nächste Höhepunkt ist das Erscheinen der Tempest. Ich fühlte mich sehr an Mass Effect 2 erinnert, als man die Normandy SR2 das erste Mal zu Gesicht bekommt. Ich kann es nicht anders sagen, aber es ist einfach episch. :)

      Es ist schön, dass man am Nexus auch mal weibliche Turianer und Kroganer antrifft. :)


      Was mir weniger gut gefallen hat

      Wie zuvor schon genannt, sind die Augen der Charaktere eine Schwachstelle, das würde besser gehen. Deutlich mehr stört mich allerdings das Interface und UI. Es fühlt sich einfach "klobig" an und man merkt leider wieder, dass es für Konsolen gemacht ist. Sowohl Kampfinterface als vor allem das Journal hätten deutlich besser gemacht werden können. Ich denke, dass es noch ein wenig besser wird, wenn ich mich an das Interface gewöhnt habe, aber bisher wirkt es entweder überladen oder unpraktisch. Die Laufanimation ohne Rüstung ist auch gewöhnungsbedürftig.
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    • Mein Ersteindruck bei Ankunft auf dem zweiten Planeten:

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      Geil. Zwar hatte ich heute hin und wieder mal eine Ahnung von den verbuggten Animationen (unmotiviertes Schulterzucken bei NSCs, Ryder lief manchmal so los, wie in den Videos vor Start), aber ich finde es grafisch teils echt überwältigend. Allein die Szene, wo Ryder aus dem entzwei gerissenen Shuttle stürzt - whow. Hie und da gab es erzählerisch Längen (Nexus), aber ich fand es nicht gravierend. Ich mag meine Protagonistin sehr, den Vater finde (fand) ich etwas suspekt, ich bin neugierig auf die Crew, frage mich, was aus dem Brüderchen wird, möchte gern uuuuunzählige Planeten entdecken und der Leitung der Nexus meine Meinung geigen. :D Schwierig finde ich die Orientierung nach der Karte und auch mit der Kampfsteuerung bin ich noch nicht allzu warm geworden. Das liegt aber, glaube ich, eher an mir.

      Fazit: wird gekauft. Aber warum kann ich dann erst an 23. richtig loslegen??? ;(
      "How very fitting that they would build a prison for mages in the middle of a lake and make it look like a giant phallus." (Morrigan)

      „Man kann keine neuen Ozeane entdecken, hat man nicht den Mut, die Küste aus den Augen zu verlieren.“
      (André Gide)
    • Spoiler bis zu Ende der Trial (Eos, nachdem die "Brücke" gebaut wurde - sollte für jeden, der soweit ist, dann klar sein, was gemeint ist)

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      Mako Nomad

      Nunja, jetzt bin ich mir sicher, dass BioWare es nicht so mit Gefährten mit Rädern hat. Auch die Steuerung des Nomads ist sehr eigenwillig. Besser als die vom Mako, aber noch immer schlecht. Man kann nur schwer wirklich zügig fahren und dabei auch die gewählte Spur halten. Aber es ist kein Gamebreaker.
      Was mich fast ein wenig mehr stört als die Steuerung selbst ist die Nomad-Physik: wenn man von Vier- auf Sechsradantrieb umschaltet, wird die Kletterleistung des Fahrzeugs massiv besser. Der Unterschied ist einfach viel zu groß, als dass man das irgendwie physikalisch erklären kann.

      Abgesehen davon schaut das Teil geil aus und ich finde die Animation mit den sich öffnenden Türen auch cool. Alles in allem mag ich das Fahrzeug schon. Der Hovergleiter aus dem ME2-DLC ist aber besser.


      Story

      Die Infofitzelchen, die man auf Eos findet, wecken Neugierde. Es ist einfach interessant zu erfahren, wie so die ersten Begegnungen abgelaufen sind und was alles schief ging. Zudem trifft man auf Peebee und den Kroganer, dessen Namen ich gerade nicht auswendig weiß und beide Begegnungen sind super inszeniert. Viel mehr kann ich noch nicht sagen, dass die Trial endet, bevor man wirklich weit kommt.


      Sammeln, Side-Quests und Optik

      Es gibt natürlich einiges einzusammeln und man kann/soll/muss(?) immer wieder anhalten, um das auch zu tun. Wirklich beschäftigt habe ich mich mit dem Crafting, das dahinter steht, noch nicht. Aber man soll sich von Anfang an wirklich Zeit nehmen und als IC gegeben hinnehmen, dass jegliche Ressourcen einfach benötigt werden und das man (Er)Forscher ist! Mit dieser Einstellung im Hinterkopf macht das Herumfahrengurken auch richtig Spaß und die wirklich imposante Optik des Planeten tut seinesgleichen, dass es nicht langweilig wird.

      Das Questsystem und die Questmarker sind ganz in Ordnung. Zwar gefühlt noch etwas umständlich zu bedienen, aber wenn man es mal raus hat, kommt man zügig dahin, wo man hin will. Die bisherigen Sidequests waren von der Aufgabe her sehr trivial und auch nicht wirklich umfangreich, aber einfach nett. Zum Beispiel die Überbleibsel eines Verstorbenen an einer gewünschten Stelle deponieren. Da wird sich in den nächsten Stunden sicherlich mehr offenbaren, wie die Sidequests so sind.


      Interface

      Auch nach über acht Stunden muss ich sagen, dass das Interface wirklich nicht mein Fall ist. Ich habe mir während der Trial zwar nicht die Zeit genommen, um mich wirklich damit auseinanderzusetzen und werde das noch tun, aber ich fürchte, dass ich dann zwar damit zurechtkomme, es aber immernoch als umständlich ansehen werde.


      Bugs

      Schulterzucken ist wirklich ein Zucken mit der Schulter, weniger das, was man sich darunter eigentlich vorstellt. Und FRAPS crasht das Spiel immer wieder. Abgesehen davon habe ich keine weiteren Bugs erlebt.
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    • Aktuelles Erlebnis (spoilerfrei):

      Mit dem Nomad durch die Wüste unterwegs zu einer Quest. Unterwegs seh ich schon von weitem Qualm von etwas aufsteigen und fahre dahin. Ein kaputtes Shuttle und ein paar Gegner herum. Ich überfahre zwei der Gegner und parke den Nomand hinter dem Wrack. Steige aus, schieße mit der Pistole aus der Deckung und erledige einen weiteren Gegner. Meine Teammitglieder kümmern sich auch um einen und somit bleiben nur noch zwei. Ich wechsel auf die Assault-Rifle und stürme auf die beiden zu. Die Gegner gehen in Deckung, aber meine Teammitglieder scheuchen sie auf. Ein paar Schüsse und etwas Biotik später sind sie tot. Ich höre ein "All clear" durch den Funk, während der letzte Schuss noch als Echo von den Felsen in der Ferne zurückgeworfen wird und mein Charakter keucht vor Anstrengung. Langsam entspannt sich die Lage wieder.

      Und das ist einfach nur eine Begegnung ohne Quest ohne irgendetwas. Die Atmosphäre und Immersion sind einfach nur gigantisch.
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    • BorgGiXtah schrieb:

      Zum "auskotzen". Ich bin etwas vom Editor enttäuscht. Nicht weil ich durch BDO verwöhnt bin, eher weil ich doch etwas mehr Regler und Auswahl erhofft hatte. So hat jedes individuelle weibl. Bild, in meinen Augen, die identischen Grundzüge.
      Ich revidiere meine Aussage. Anscheinend geht es doch. Aber man muss sich durchwuseln. :D Himmel. Na egal. Ich bleibe bei meiner Lexa Doig.
    • Das Spiel hat nur EIN Inventar. Das heißt Waffen, Mods, Rüstung nehmen den ganzen Platz weg. Dazu kommt, dass das Inventar auch immer aktiv ist, es gibt kein Lager oder so, neee du hast dein Inventar immer auf der Mission mit ausgerüstet, das heißt du schleppst eigentlich den ganzen Scheiß mit, obwohl du vorher auswählst welche Waffen, Rüstung etc. du mitnimmst. (Wie dumm ist das denn?)

      Aber das Allerbeste ist!! Wenn das Inventar voll ist, kannst du NICHTS mehr aufnehmen, sag mal gehts noch? In welchem Mass Effect Spiel darfst du keine mehrere Rüstungen und Waffen und Mods haben um imemr zu variieren was du mitnimmst? Sowas Beschissenes hab ich echt noch nicht erlebt eyy. Schön das allerschlechteste aus DAI mitgenommen und reingepackt. Ich bin maßlos enttäuscht.. Und selbst in Dragon Age gab es dann irgendwann mal ne Kiste für einen..
      Kompletter Bockmist :cursing:
      When you're feeling sad

      Yunschuldig ._.
    • Also, jetzt mal ernsthaft - wie lang hast du jetzt gespielt? Ich bin über Eos hinaus und hab noch nie irgendein Problem mit dem Inventar gehabt. Das mag ganz siccher nicht die beste Lösung sein, aber mir ist echt schleierhaft, wie du dich jetzt schon so dermaßen darüber aufregen kannst?
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      (André Gide)
    • Weil es ein Rückschritt ist!

      Ja in Mass Effect 1, du hast Recht. Aber es ist einfach Mist. Du konntest immer alles auswählen was du mitnehmen willst, wieso das beschneiden? Vollkommen unnötig.

      Wenn man wenigstens das Inventar trennen würde.. Also nicht Rüstungen Waffen und ales zusammen, da hast du keinen Platz.
      Vergleich mal in ME3, da konntest du verschiedene Rüstungsteile von verschiedenen Herstellern kaufen und die wie du wolltest kombinieren. Hier geht experimentieren nicht, da du den Platz nicht hast so viele Teile zu besitzen. Bullshit.

      Ich hab Eos noch nicht fertig und schon volles Inventar, ohne doppelte Sachen!
      Ich musste sogar schon meine Startwaffen und Rüstung verkaufen. Toll, nicht?

      Definitiv nicht. Kompletter Rotz.
      When you're feeling sad

      Yunschuldig ._.
    • Ich glaube dir schon, dass es was gibt, was Potenzial hat, zu ärgern. Ich komme nur einfach nicht dahinter, wie man sich an dieser frühen Stelle schon so dermaßen aufregen und alles als Rotz bezeichnen kann, so dass man offenbar nichts, aber auch gar nichts anderes wahrnehmen kann - nur wegen des Inventars! Hast du im Spiel auch mal einen Moment gehabt, wo du gespannt warst? Wo du überrascht warst? Dich gefreut hast? Etwas toll fandest?

      Aber vermutlich werden wir uns da gegenseitig nicht verstehen. Tut mir nur Leid für dich. Ich habe schon so viel Spaß mit dem Spiel gehabt, das hätte ich dir auch gewünscht.
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    • So, ich hab den Singleplayer nun nach über 80 Stunden Spielzeit zum ersten Mal beendet. Als erklärter fanatischer Mass Effect Fan, will ich nun mein ehrliches Review zum Spiel verfassen, werde aber auch den Multiplayer mit einbeziehen um das Gesamtkunstwerk darzustellen.
      Zuallererst empfehle ich Jedem Mass Effect Andromeda selbst zu spielen und sich eine eigene Meinung zu bilden. Für alle die so weit kommen und für die, welche meinen Ratschlag aus guten Gründen nicht beherzigen wollen, folgt nun meine Einschätzung:

      Disclaimer:
      - Weder positive, noch negative Kritikpunkte müssen mit anderen Meinungen übereinstimmen und beruhen auf meinen eigenen persönlichen Erwartungen und Einschätzungen.
      - Warnung!! Es sind definitiv massive Spoiler bezüglich des Singleplayers enthalten.
      - Ich freue mich zu gegebener Zeit eure persönlichen Meinungen zu hören/lesen und über unsere Erlebnisse zu diskutieren. :)
      - Empfehlung: Erst nach Beenden des Singleplayers lesen


      Spoiler anzeigen



      Meine Erwartungen:



      Vom ersten Tag an, als das Spiel angekündigt wurde, wusste ich, dass ich es auf jeden Fall spielen werde. Es brauchte weder Trailer, noch Pre Release Screenshots, oder sonstiges Material um mich davon zu überzeugen. Und wieso? Weil es Mass Effect ist. Das für mich persönlich schönste Science Fiction Setting, nein mehr noch, das für mich schönste Setting überhaupt. Entwickelt von Bioware, der selben Firma, welche die bisherige großartige ME Trilogie, Dragon Age und SwTor produzierte. Trotz EA Übernahme für mich immer noch die Könige der Spielentwicklung. Gerade die von mir bennanten Spiele sind die besten Beispiele dafür, was es meiner Meinung nach für großartige Spiele braucht, die mich auch nach langem Spielen, immer wieder fesseln: Eine schöne und ergreifende Story, interessante, sowie tiefe Charaktere und ein geiles Setting.

      Ich wusste also, dass es ein großartiges Erlebnis für mich werden wird, aber was genau wird sich mir bieten? Meine Erwartungen waren entsprechend der voran gegangenen Titel ziemlich hoch. Das Setting ist bereits das beste für mich verfügbare, also will ich wieder Tiefgang in Story und Charakteren, tolle Grafik und innovative Verbesserungen gegenüber den Vorgängern. Was ich nun bekommen habe, war ein für mich zweischneidiges Schwert, aber auf jeden Fall eine einmalige und wunderbare Erfahrung.


      Technisches un Spielmechaniken:



      Wie in diversen Trailern gesehen und mit der angekündigten Engine erwartet, ist die Grafik des Spieles einfach nur klasse. Ob der verregnete Dschungel auf Havarl, oder die heißen Dünen von Elaaden, die Orte, welche man in Andromeda besucht, sind alle detailreich und wunderschön gestaltet. Etwas irritierend sind nur teilweise die Proportionen der einzelnen Charaktere. So waren die Kroganer in den vorherigen Teilen noch ziemlich die größten, doch werden sie teilweise von Turianern und Salerianern überragt. Was die Erscheinung einzelner Rassen angeht, so wirken bei den Asari ziemlich alle Gesichter nun gleich, mit Ausnahme Peebee. Bei den Turianern gibt es mehr Variationen, wo es vormals nur eine oder zwei gab und Salerianer sehen immer noch alle gleich aus. Die Gesichter der NPC Menschen die man trifft, sind definitiv aus allerhöchstens 20 Genpools entnommen, was vielleicht mehr scheint als in vorherigen Teilen, aber dennoch die Schwächen des Charaktereditors für mich aufweist. (Mal von den "namenhaften" NPCs mit größerer Rolle abgesehen.)

      Zum Charaktereditor selbst ist zu sagen, dass man sich zuerst für ein spezifisches Template entscheidet, wie das Gesicht definiert ist. Einzelne Anpassungen wie Nackenumfang und Wangendicke werden zwar zugelassen, aber man ist stets an die grobe Form des Gesichts gebunden, das man ausgewählt hat. Auch muss man im Charaktereditor alle Änderungen mit Leertaste bestätigen, was ich nur etwas umständlich gelöst finde. Schade einerseits, dass der Editor nicht ähnlicher dem in Dragon Age Inquisition ist, mit dem man viel mehr machen konnte. Cool ist aber, dass man in der Lage ist seinen Zwilling genauso individuell zu gestalten und dass am eigenen Aussehen auch der Vater des Spielercharakters wie in Dragon Age 2 angepasst wird.

      Des weiteren wurde die Steuerung überarbeitet. So ist die Leertaste nicht mehr das Universalwergzeug für alles, sondern nun mit einem Sprungpack/Biotik belegt, mit dem man seine Position in der Vertikalen verlegen kann und sogar einige Zeit in der Luft schweben kann um z.B. zu feuern oder Fähigkeiten zu nutzen. Deckung wird jetzt automatisch hinter einem Gegenstand genommen, sofern man nicht expliziert zielt. Auch kann aus der Deckung mit Genauigkeitsabzug gefeuert werden, ohne Diese fürs Zielen aufgeben zu müssen. Wie man das Sprungpack mit Leertaste vertikal einsetzt, so kann man auch in der Horizontalen ausweichen. Dies belegt eine andere Taste und bringt etwas mehr taktieren hinein. Auf einen aufgeladenen Nahkampfangriff wird nun verzichtet und die Art hängt jetzt von der Nahkampfwaffe ab. Aber man kann einen Luftangriff nach unten ausführen, der in etwa dem schweren Angriff aus ME3 gleichkommen mag.

      Meiner Meinung nach sind die Steuerungsänderungen soweit sehr gelungen, was sich vor allem auch im Multiplayer zeigt. Weniger schön ist, dass die Steuerung an manchen Stellen etwas harkelig ist. Zum Beispiel beim Navigieren auf der Sternenkarte fühlt sich die Bewegung mit der Maus ziemlich schwerfällig an. Ebenso unschön gelöst sind meiner Meinung nach die Loadout Menüs um Ausrüstung und Mods zu konfigurieren. So muss man um sein Squad zu ändern doch zwei, dreimal auf ein Squadmate drücken um ihn dann gegen einen anderen umzutauschen, was immer mit einer kurzen Verzögerung kommt und sich auch ziemlich schwerfällig anfühlt. Waffen und Rüstungen zu wechseln geht da wesentlich "geschmeidiger" von der Hand, zumindest im Singleplayer. Im Multiplayer hingegen muss man die Auswahl stets Doppelt bestätigen und der Server lädt jedesmal aufs Neue. War es in ME3 noch so, dass man Waffen, Charaktere, Mods und Skills im MP einmal einstellen musste und dann geladen hat, ist das stetige Neu Laden des Servers in MEA finde ich etwas nervig.

      Auch das Farbrad, mit dem man seine Kleidung und Rüstung färben kann, sowie die Augenfarbe bei der Charaktererstellung, finde ich von der Steuerung ziemlich plump. Es regaiert manchmal garnicht, oder nur nach vielem drauf herum klicken. Auch muss man jede Farbänderung mit Leertaste bestätigen, was einem erst nach ein paar mal ausprobieren in den Sinn kommt und nirgens erklärt wurde.

      Interessant für den SP gelöst finde ich die Rubrik "Verbrauchsgüter." Jedes individuelle Verbrauchsgut nimmt erstmal ein Platz im Inventar ein, egal wie viele man davon hat. In der Mission allerdings setzt man nur die ein, die man vorher im Loadout ausgewählt hat. Dabei ist zusagen, dass im Vergleich zum MP Munitionsarten wie Disruptor-Munition nur über eine bestimmte Anzahl von Magazinen lang halten, wo sie im eben genanten MP die gesamte Mission über halten. Eigentlich keine schlechte Lösung wie ich finde.

      Was das Inventar an sich angeht, bin ich zweigeteilter Meinung. Einerseits loote ich viel und gern und dementsprechend füllt sich mein Inventar sehr sehr schnell
      (Bereits auf dem ersten Planeten Eos volles 50-er Inventar gehabt) Dass man Waffen und Rüstungen nicht Doppelt braucht ist mir auch klar, auch dass man entsprechende niedrigere Ausrüstung verwerten sollte, wenn man höhere gefunden hat. Dennoch finde ich, dass das Inventarsystem nicht gut ins Mass Effect passt. In den Teilen 2 und 3 gefiel es mir gut, dass man sich nach und nach durch Erforschen, Kaufen und Finden ein Arsenal aufgebaut hat, aus dem man Rüstung und Waffen immer neu zusammenstellen konnte und ausprobieren konnte. In Andromeda ist dies meiner Meinung nach durch das Inventar beschränke, da auch Mods und Konsumgüter dort mit zusammengefasst werden. Will man also 4 Rüstungssets a 4 Teile + 20 Waffen zur Auswahl haben sind bereits 36 Plätze belegt, exklusive Mods, Konsumgüter und Fundsachen. Später ist es zwar möglich auf 80 Plätze zu erweitern, dennoch finde ich es unschön gelöst.

      Wie in Dragon Age Inquisition kann man nun selbst Rüstungen und Waffen herstellen. Dazu brauch man eine ordentliche Anzahl an Materialien, die man aber wirklich zur Genüge findet. Auch durch Verwerten alter Waffen und Rüstungen bekommt man einen Teil ihrer Ressourcen zurück und hat so nur am Anfang wohl mit Materialengpässen zu kämpfen. Ziemlich Cool am Crafting ist jedoch, dass man die Stats seiner Waffe durch Verbesserungen im Bauprozess teilweise ändern kann. Zum Beispiel aus einem Scharschützengewhr einen Haftgranatenwerfer machen, der 50% mehr Schaden macht, wenn aus der Luft abgefeuert. Auch bekommt man die Verbesserungen beim Zerlegen der Sachen wieder zu 100% zurück, es geht also nichts verloren.

      Eine weitere Neuerung sind die Forschungspunkte. Man sammelt in der gesamten Galaxie durch Scannen von Planeten und auch Objekten Forschungsdaten um neue Waffen, Rüstungen und Mods freizuschalten. Ich persönlich hab viel Zeit damit teilweise "verschwendet" um überall wo ich war wirklich stets alles bis auf die kleinste Ecke abzuscannen, weil ich einfach keine Daten zurücklassen will, das würde meinem Loot-trieb widersprechen.

      Was mich zu einem weiteren Punkt bringt, das Planeten scannen. Ich weiß nicht so Recht wie ich dazu stehen soll. In ME1 bis ME3 tat ich das ziemlich gern. den Planeten egal wie unwichtig er auch war zu erkunden, die Geschichte dahinter zu verstehen, Besonderheiten oder nur Triviawissen zu ergattern. In Andromeda ist es irgendwie nicht das selbe. Die einzelnen Planeten haben so gut wie keine wirkliche Geschichte und auch wenn Anomalien entdeckt werden, findet man nichts außer Zusatz XP, Materialien oder Trash zum Verkaufen. Klar es ist eine neue Galaxie und dort gibt es (zumindest im Moment nicht absehbar) keinen sich wiederholenden Zyklus, der Relikte und Ruinen mit Geschichten hinterlässt. Es gibt die Angara, die Remnant und die Kett, die aber für die Entdeckung keine so relevante Rolle spielen wie vormals die Protheaner oder andere vergessene Zivilisationen. Auch das Anfliegen der Planeten ist immer eine extrem lange Animation. Eigentlich ziemlich toll gemacht und hübsch, aber nach 200 Planeten nervt es mehr als, dass es hübsch aussieht.

      Das bringt mich dazu, dass es wiederum sehr schön ist, dass beim Anfliegen eines noch unbekannten Systems Suvi und Kallo solche kleinen Informationen über das System preisgeben, wie, dass eines nach dem ersten baterianischen Raumfahrer benannt wurde beispielsweise. Diese kleinen Ereignisse machen das Ganze wiederum sehr interessant. Letztendlich hätte ich mir vom Erkunden der nicht begehbaren Welten etwas mehr erhofft, geht es doch eigentlich vorrangig um das Erkunden im Spiel. Mal zwei drei mehr Quests, die man dadurch entdeckt oder Hinweise zum Nachgehen hätten finde ich, da nicht geschadet.

      Das Erkunden der begehbaren Planeten allerdings war sehr schön umgesetzt und erinnert stark an ME1. So fährt man endlos schöne Landschaften mit dem Nomad (Mako, nur ohne Waffen *hust*) ab und deckt so die Karte auf. Besonders toll auf "ehemalig Habitat 5," was nur noch ein Asteroid ohne Schwerkraft ist. Ob man neue interessante Punkte entdeckt oder mit dem eingebauten Mineralienscanner Materialien fürs Crafting sucht, beides finde ich angenehm. Das einzige was etwas mit der Zeit auf die Nerven geht ist, immer wenn man in ein auch schon abgebautes Mineraliengebiet fährt muss einen Sam erinnern, dass man dort doch Mineralien sammeln kann. Ansonsten ist der "Spirit" der Planetenerkundung sehr schön eingefangen. Auch ein paar eingestreute Quests auf dem Weg machen die Sache noch atmosphärischer.

      Neu sind außerdem die "Mission-Founds." Die sich ihre Anzahl im SP und MP teilen! Dort sendet man Strike Teams auf Missionen oder spielt diese selbst im MP. Erinnert stark an Dragon Age Inquisition, wo man auch Missionen über die Strategiekarte erteilt hat. Das mit dem Integrieren in den MP scheitert leider etwas daran, dass eine solche Mission zu starten etwas komplizierter ist und oft "falsch" gestartet wird. Da etwas nachbessern und schon ist es eine wirklich klasse Funktion um eine Brücke zwischen MP und SP zu schlagen. Wer völlig auf den MP verzichten will, kann aber auch seine Strike Teams auf die MP Missionen schicken. Es muss sich also niemand zu etwas gezwungen fühlen.

      Mass Effect war schon immer ein Spiel der vielen Worte. Also ist das Dialogsystem ziemlich wichtig. Waren Entscheidungen vorher entweder neutral, gut oder böse, so hat man nun die Auswahl zwischen Professionell, Rational, Emotional und Sarkastisch. Ähnlich wie in Dragon Age 2 und Inquisition, finde ich es ziemlich toll umgesetzt. Die Art der Antwort die man geben kann ist situationell bedingt, wirkt aber selten erzwungen. Lediglich bei manchen sarkastischen Antworten finde ich ein zwei Dinge übertrieben oder unpassend, aber nie wirklich störend, denn man muss ja nicht so antworten, wenn man nicht will. Auch die "Quicktime-Aktionen" aus den vorherigen Teilen, an denen man entweder eine gute oder böse Aktion durchführen konnte, wurde überarbeitet. Nun ist es einfach so, dass man entweder reagiert, oder nicht reagiert. Da hatte ich oft hart gekämpft wie ich mich entscheiden soll, aber genau das finde ich so toll daran. Es ist nicht mehr nur schwarz und weiß, sondern man muss seine Worte, seine Taten wohl überlegen und auch den Zusammenhang dieser verstehen. Leider gab es für mich gesehen etwas wenig dieser Interaktionen und ich würde mich vlt. in DLCs oder Fortsetzungen freuen, mehr davon zu sehen.

      Der allergrößte Pluspunkt in den Spielmechaniken ist für mich das Fähigkeitensystem. Man wählt nun keine Klasse aus, die an bestimmte Fähigkeiten gebunden ist, sondern man kann alles was man möchte hochskillen. Jeh mehr man in einzelne Bäume investiert, desto mehr schaltet man einzelne Profile frei, die nochmal Boni auf die Sachen geben, auf die man sich jeweils spezialisiert. So bekommt man die Spezialisierung Experte, wenn man sich vorrangig auf Biotik spezialisiert und errreicht höhere Level jeh mehr man dort investiert. Im Vergleich dazu muss man für den Entdecker in alle drei Bäume gleichzeitig viele Punkte stecken, bekommt aber universelle Boni. Auch Waffenfähigkeiten lassen sich leveln um deren Gewicht zu reduzieren, was wichtig ist, wenn man viele Fähigkeiten benutzen will. Nun kann man aber nicht mehr Tasten von 1 - 0 mit Fähigkeiten belegen, sondern nur noch 3. Man kann aber bis zu 4 Favoriten festlegen, was auch für die Profile gilt um schnell zwischen ihnen zu wechseln. So hat man insgesamt Zugriff auf 12 Fähigkeiten und 4 Unterschiedliche Profile, wenn man möchte. Alles zusammen, finde ich diese Änderung ziemlich klasse, denn es ermöglicht einem sich einer Situation wirklich schnell anpassen zu können.

      Schade finde ich nur, dass sie den Taktikbildschirm beschnitten haben, mit denen man die Gefährten und ihre Fähigkeiten besser steuern konnte. Man kann Gefährten zwar immer noch befehlen eine Stellung zu halten, aber ihre Fähigkeiten setzen sie nun automatisch ein. Diese sagen sie aber auch an! Was ziemlich hilfreich ist um Tech oder Biotik Kombinationen auszuführen. Eigentlich gleicht sich das ganze somit aus, ist für mich aber persönlich gesehen ein bisschen doof, da ich besonders auf "Wahnsinns-Schwierigkeit" gerne Kombinationen von Fähigkeiten komplett selbst gesteuert habe.

      Nun Etwas zum Multiplayer. Im Vergleich zum MP in ME3 hat sich einiges getan. Zwar bleibt das Prinzip unverändert, in einem taktischen 4-er Team Wellen von Gegnern zu besiegen und bis zur Exfiltration zu überleben, aber es gibt dennoch einige Änderungen. Ersteinmal gleich geblieben ist, dass man während einer Partie weitere Aufgaben neben simplem Gegner töten erledigen muss. Die Anzahl der Wellen wurde aber von 10 auf 7 verringert. Dafür wurde die Anzahl der Feinde, die spawnen extrem erhöht und die Punktzahl für abschließen von Aufgaben echt erhöht. Das ist meiner Meinung nach sehr taktikfördernd, denn es stellt das Erledigen der Missionsinternen Aufgaben über das einfache Farmen von Kills. Auch wurde die wie ich fand nervige Eskortmission abgeschafft. Auch sind die Gegner ein ganzes Stück "schlauer" als in ME3 und nutzen Deckung, Sidesteps und Umzingelungen schöner und öfter als in ME3. Der Multiplayer an sich ist spielerisch verdammt gut gelungen und macht enorm Spaß. Nur die Auswahlmenüs sind etwas umständlich wie schon beschrieben.

      Weiter gibt es zu den einzelnen Mechaniken nichts zu sagen. Nur um nochmal kurz technisch zu werden, fielen mir ab und an kleine Unstimmigkeiten und Bugs auf, die es aber auch in den bisherigen Teilen gab. Dort hätte ich mir persönlich einfach ein bisschen weniger erwartet, aber was nicht ist, kann ja noch werden. Die, wie ich erlebt haben unschönsten Dinge sind, dass einzelne Charaktere zur Seite während des Dialoges blicken. Ansonsten habe ich noch Objekte die falsch herum gehalten wurden, wie Waffen oder Datapads. Generell die Waffe ist mal in der Sequenz deine Eigene, mal die Standard-Avanger. Ist zwar nur kosmetisch, aber schade. Bei mir leider oft war, dass beim Anfliegen eines Planeten der Ladescreen "Die Anfluganimation" einfach nicht gespielt wurde und ich mit einem Low-Resolution Bild der Umgebung gewartet habe, bis der Sound der Animation zu Ende gespielt war. Auch musste ich das Spiel ein paar mal beenden, weil sich das Spiel aufhing, als mein Strike Team von einer Mission zurückkam.

      Was Viele berichten, mit den Gesichtsanimationen, dass diese teilweise ausarten, habe ich zu keiner Zeit gehabt. Die Dialoge sind "nur" teilweise emotionslos animiert, was natürlich im Vergleich zu Witcher 3 echt unschön ist, aber im Vergleich zu den Vorgängerspielen wie ME3 oder Dragon Age nicht wirklich allzu viel Unterschied macht technisch gesehen.


      Zur Story und den Charakteren:

      Zitat Phil: "Eine schöne und ergreifende Story, interessante, sowie tiefe Charaktere [...]"

      Erstmal etwas zur Vorgeschichte. Als großer Fan des ME Settings habe ich viel zeit mit den ersten drei Spielen verbracht und bin somit mit der Spielfigur des Commander Shepards regelrecht verschmolzen, mit den einzelnen Figuren über Jahre zusammengewachsen. Die Frage ist, schafft es Andromeda diese enorme Erwartungshaltung zu erfüllen? Jein, es ist nunmal nicht das klassische ME4, sondern man muss sich auf eine völlig neue Erfahrung einlassen. Man muss quasi wieder mit 1 starten. Und so kommt es mir teilweise auch vor. Allein das Erkunden der Planetenoberfläche mit dem Fahrzeug, eine ganze Galaxie, die erkundet werden will. Hierzu ist aber ein Neuanfang nötig und das ist meiner Meinung nach extrem gut gelöst. Man ist ersteinmal vom Plot der bisherigen Reihe volkommen isoliert. Die Art, durch diese Andromeda Initiative sich so abzuspalten wirft allerdings neue Fragen auf. Wieso? Fragen die während des Spiel beantwortet werden und in der Gesamtheit so eine gute Basis für ein neues Abenteuer schaffen.

      Man beginnt nun als Sprössling des menschlichen Pathfinders auf der Arche Hyperion. Man geht es ersteinmal langsam an, nach 600 Jahren Kryoschlaf, aber stöst direkt auf Probleme durch das mysteriöse Phänomen "The Scourge." Bereits in der ersten Mission wird klar, dass die Reise so ganz anders wird, als man sie sich vorgestellt hat. So passiert es auch in der ersten Mission, dass man Kontakt mit den feindlich gesonnenen Kett macht und der eigentliche Pathfinder, der eigene Vater stirbt um einem das Leben zu retten. Nicht einfach zu verdauen, aber eigentlich kannte man die Figur des Alec Ryder nicht wirklich oder? Nach und nach erfährt man, dass er sehr distanziert war, aber auf seine eigene Weise doch führsorglich und väterlich. Die Beziehung also zum eigenen Vater entwickelt sich mehr durch das Geschehene, als man zunächst denkt und ist daher auch sehr gelungen wie ich finde. Auch trifft man direkt auf seine ersten Teammitglieder Cora und Liam, die zu Anfang einen recht seichten Eindruck machen.

      Das macht wiederum Sinn, wenn man bedenkt, dass man sich erst einmal kennen lernen muss. Generell gilt, man ist neu in seiner Rolle. Denn der Vater gibt vor seinem Tot die Rolle des Pathfinders an einen weiter. Parallelen muss ich hier zum Dragon Age Inquisition ziehen, denn der Inquisitor dort steht auch ersteinmal in dieser neuen Situation da. Gleich zu Anfang wird einem schnell bewusst, dass man den Archon der Kett als Feind hat und man versucht mit geheimnissvollen Vaults der Remnant Fraktion Planeten lebensfähig zu machen um somit die Initiative vorm Scheitern zu bewahren.

      An sich will ich nicht großartig viel zur Story sagen, denn man muss sie selbst erleben um wirklich einen Eindruck zu haben. Nur so viel, dass es Höhen und Tiefen gibt. Ich bin mit meiner Herangehensweise leider etwas ins Stocken geraten was den Spaß an der Sahce angeht, denn ich verlasse Planeten ungern, wenn sie nicht fertig sind. Das habe ich weder in ME1 nie gern getan, noch in Swtor oder Dragon Age Inquisition. In letzterem wurden gewisse Gebiete aber erst später freigeschaltet. Ähnlich haben sie es in Andromeda versucht, aber sobald du die Vault des Planeten aktivierst, was man eigentlich zu beginn an außer das erste mal auf Eos überall machen kann, sind einem keine Beschränkungen mehr gesetzt. Ich arbeite da gerne systematisch und somit wurde es im "Midgame" für mich teilweise nur noch ein Ablaufen der Vaults und dann alle Quests und Mineralienvorkommen machen.

      Das ist wohl Fluch, als auch Segen einer offeneren Spielwelt. Generell ist der Ansatz nicht schlecht. Im vergleich zu ME3 ist es einfach nicht so linear und daraus kann man durchaus ein Gefühl größerer Freiheit ziehen. Letztendlich muss man aber ohnehin alle Vaults aktivieren um zum Ende zu gelangen. Ebenso meinem systemtischen Spielstil geschuldet ist, dass man im "Endgame" dann nur noch linear von einer Mission zur nächsten rennt.

      Auch bin ich etwas unzufrieden mit der Storyentwicklung an manchen Stellen. Sie ist zwar interessant, aber ich finde die Prioritäten oftmals falsch gesetzt. Vieleicht kommt es mir auch nur so vor, weil es der erste Teil einer vieleicht neuen Reihe ist, aber ich finde das "Scourge-Phänomen" bleibt unter anderem viel zu lange eher nebensächlich, obwohl es eine große Bedrohung neben den Kett ist, deren Motive sich recht schnell enthüllen.

      Fasziniert hingegen bin ich von der Rasse der Angara. Neben den bisherigen Rassen reihen diese sich parfekt ein. Ihre Geschichte, ihre Eigenarten, auch das Mistrauen, dass man zuerst entgegen bekommt. Es wirkt durch und durch plausibel und ich hätte auch nichts anderes erwartet. Auch reden verschiedene Angara mit unterschiedlichen Akzenten, geniall wenn man ihre Geschichte dahinter betrachtet. Über die Kett, die selbst in das Heleus System eingefallen sind, erfährt man wie ich finde relativ wenig... Bisher.

      Ein großes Stauenen gabs bei mir bisher nur an wenigen Momenten. Am ehesten aber, als der eigene Vater sich opfert und als herauskommt wie die Angara und Remnant geschaffen wurden. Leider finde ich teilweise die Dinge etwas lieblos erzählt. Wenn man stundenlang herumfährt und alles abgrast und dann mit nur ein bisschen relevantem Dialog belohnt wird, finde ich das etwas falsch priorisiert. Nur mal als Beispiel: Die Anführerin auf Kadara Port, Sloane Kelly möchte, dass man ihr hilft bei einem Treffen mit dem Feind ihrer Bande. Das hinfahren und rumlaufen dort hat mich länger beschäftigt, als dann die eigentliche "Mission" und dessen Auswirkung. Leider etwas schwach, wie ich finde. Auch die Loyalitätsmissionen zu den einzelnen Charakteren sind relativ kurze Momente. Zwar hat mir das alles zu spielen durchaus Spaß gemacht, nur enttäuscht es mich auch gleichzeitig etwas, nicht mehr zu sein.

      Zu den Charakteren bin ich auch etwas geteilter Meinung. Zum einen habe ich versucht mich der Situation immer angepasst und vernünftig zu handeln, denn was man erlebt ist schon eine schwer zu stemmende Last für jemanden Neues, der kein Commander Shepard ist. Das ist wiederum aber auch gleichzeitig eine Stärke, man verlässt sich oft auf Intuition und Glück, wie ein wirklciher Entdecker, ein Pathfinder und passt somit sher gut in diese Rolle hinein. Am meisten war ich aber leider enttäuscht bei der Beziehung zur Schwester/Bruder des Protagonisten. Man hofft fast das ganze SPiel über, dass es diesem gut geht und in der letzten Mission hat der Charakter dann doch etwas Relevanz. Es fühlt sich etwas so an, auch wenn ich immer versucht habe emotional mit meiner Ryder Schwester zu sein, weil es augenscheinlich die einzige Familie ist, so denke ich hat man die Familienbande auch eher in der Milchstraße gelassen. Zumindest bis jetzt!

      Viel wichtiger ist da die Crew, mit der man recht schnell zusammenwächst. Besonders beeindruckt bin ich einerseits von Drack und Vetra, aber am meisten von Jaal. diese ist für mich bereits im ersten Teil zum Garrus des Andromeda geworden. Vieleicht weil die Angara ein sehr emotionales Volk sind. Die Szene wo man seine Mutter und seine Familie trifft ist wirklich toll, wenn auch kurz. So kommt es mir alerdings oft vor, dass die Interaktionen, die wirklich wichtigen, die Zusammenschweißen recht kurz gehalten sind. Was Drack betrifft, so ist es ein Kroganer der alten Schule, der aber durchaus nach vorn blickt und auch der Charakter von Nakmor Kesh, die damit zusammenhängt finde ich so sehr gelungen. Die Kroganer sind mehr als nur die Kämpfer, für die sie alle 1000 Jahre lang hielten, das zeigte schon ME3, aber Andromeda beweist es auch.

      Bei Vetra merkt man auch, dass sie sehr an ihrer Schwester hängt und das ganze Drum Herum gefiel mir sehr. Man fängt an sie wirklich zu verstehen und hinter der metallenen turianischen Hülle auch das Herzliche zu sehen, das hat mich echt gefreut. Alle Crewmitglieder haben eine anfangs vieleicht nicht erahnte, aber wohl überlegte Tiefe. Die größte Entwicklung sieht man da finde ich bei Peebee, oder Peanut Butter, wie sie erklärt habe, ihr Name sei und bei Jaal. Bei letzterem geht dies recht schnell ab einem gewissem Punkt, aber Pebee zu "ändern" dauert das gesamte Spiel über. Finde ich wirklich klasse, hat echt Tiefgang. Anfangs lebt sie quasi mit einem Fuß außerhalb des Schiffes und später erklärt sie sogar vor versammelter Menge wie wichtig ihr alle geworden sind. Ich hab sie in meinem ersten Durchgang auch als Romance-Option gewählt und auch dies finde ich sehr gelungen. Man hat zwar recht früh die Option ein einfaches Verhältnis mit ihr einzugehen, aber es lohnt sich echt von selbst zu warten um was festes aufzubauen, besonders für die Charakterentwicklung macht es finde ich mega viel Sinn.

      Anfangs zu Cora und Liam zu sagen sie seien seicht, sei nun an dieser Stelle aufgehoben. Man erkennt finde ich deren Tiefe aber recht spät, wobei ich vom Charakter Liam nicht so überzeugt war. Nicht vom Tiefgang des Charakters oder vom Standpunkt des, man freundet sich gegenseitig an, sondern eher vom Hintergrund her. Er war in einer Krisenbewältigungseinheit, aber dafür ist er in krisen nicht allzu gefasst. Da war der firsch gebackene Pathfinder an manchen Stellen echt gelassener. Desweiteren mag ich aber die Beziehung zwischen Gil und Kallo und wie man bis zum Ende versucht und auch schafft Frieden zu wahren. Ebenso interessant aber wie ich finde nicht allzu tiefe Charaktere sind Suvi und Lexi. Vieleicht ist es nur persönliche Präferenz aber für mich ist die eine halt eine gläubige Wissenschaftlerin und die andere eine Ärztin die das Herz am rechten Fleck hat, aber etwas eigenbrödlerisch wirkt.

      Nichts desto trotz ist das Team gut aufgestellt und ich freue mich viel mehr als das was ich schon gesehen habe auf weitere zukünftige Interaktionen mit diesen. Das Highlite ist definitiv aber der Filmeabend. Einfach nur schön inszeniert :)

      Zu den weiteren Charakteren, außerhalb der Crew sei nur so viel gesagt, dass es dort welche gibt die mal weniger, mal mehr Einfluss auf mich hatten. Zum Beispiel fand ich den Charakter Sloane Kelly ziemlich flach als Aria für ganz Arme. Auch Reyes Vidal war irgendwie nicht so passend. Man macht eine Mission und kann ständig mit dem rumflirten. Irgendwie fand ich das komplett unpassend, aber er erweist sich später durchaus als kompetent.



      Am coolsten fand ich aber einfach vom Auftreten her und der Inszenierung die salerianische Pathfinderin, die Angara Archäologin Avela, Nakmor Kesh und Die erste Hand des Archons, von der wohl noch irgendwas kommen wird. Der Archon selbst ist wie ich finde nicht so toll inszeniert von seinen Zielen her.

      Letztendlich bleibt zu sagen, es ist ein Spiel, dass sich zu spielen lohnt. Es ist nicht perfekt und ich hätte mir an vielen Stellen mal etwas mehr oder weniger gewünscht. Es strotzt aber dennoch nur von Detailverliebtheit, sei es nur der Name Kandros oder Conrad Verners Schwester zu sehen, die Wettereffekte auf den Planeten oder der riesige Kodex, aber am allermeisten hat es mir Hoffnung gemacht. Hoffnung auf das was eventuell noch kommen mag. Sei es weitere Aktionen gegen die Kett oder die Geschichte von Ryder, der Crew und der Famile. Aber wohl am ehesten.. was noch so aus der Milchstraße mit den anderen Rassen kommt.^^

      LG und Danke fürs lesen,

      Phil.


      PS: Ich hoffe ich kann bald mit euch diskutieren, das Ganze zu schreiben hat es mir nur noch schwerer gemacht einfach die Klappe zu allem Storytechnischen zu halten. :D

      When you're feeling sad

      Yunschuldig ._.
    • Mal so zwischendrin ein wenig des Eindrucks, den ich an dieser Stelle habe. Ich bin etwa bei 40 Prozent, glaube ich (hatte ja noch einmal von vorn angefangen), Was Spoiler beinhaltet, habe ich als solches gekennzeichnet.

      Gerade hatte ich mal sowas wie einen toten Punkt erreicht und merkte, dass ich begann, vor mich hin zu schimpfen. Das liegt, glaube ich, an der schlechten Quest-Architektur. Da ich null Ahnung hatte, hatte ich auch einfach zu viele Quests gesammelt und selbst nicht den Überblick gehabt, was wichtig ist und was nicht unbedingt. Teilweise konnte ich nicht sehen, wo die Quests sich abspielen (das scheinen sie aber jetzt mit dem Patch etwas verbessert zu haben). Die Einordnung in das Logbuch ist einfach nicht gut gemacht. Habt ihr wirklich alle Quests gemacht?

      Entweder liegt es an diesem mangelnden Überblick, oder es gibt logische Brüche. Ich hatte den Eindruck, dass ich Unterhaltungen mit Charakteren weiterführe, die ich noch nie gesprochen habe. Immer wieder kriegt es mich, und ich denke, verdammt, ich muss nochmal von vorn anfangen, denn ich bekomme die Geschichte nicht wirklich zusammenhängend mit.

      Nach wie vor liebe ich den Umgang mit der Crew, den Gänsehaut-Faktor der großen Missionen... und natürlich Suvi. *schmacht...* ;) Ich spiele übrigens mit englischem Ton und deutschen Untertiteln, damit ich nicht etwas verpasse, weil ich es nicht verstehe. Tatsächlich ist das aber, glaube ich, überflüssig. Und, wieder einmal: die Synchronisation raubt meines Erachtens leider einen guten Teil des Erlebnisses, selbst nur die schriftliche Übersetzung ist leider nicht wirklich korrekt. Abgesehen davon: Ohne Suvis Akzent würde ich das Spiel nie wieder anrühren wollen. :D

      Was ich irritierend finde, ist, dass die Grafikqualität (meiner laienhaften Einschätzung nach) unterschiedlich ist. Ich habe Aufzeichnungen, die weniger gut aussehen, wie andere. Täusche ich mich oder ist das wirklich so?

      Spoiler anzeigen

      Geht es nur mir so, oder wird die ganze Geschichte durch das Quest-Wirrwarr nicht so richtig deutlich? Klar, der Archon ist (bisher zumindest) der Arsch und die Kett waren mal Angara oder Menschen oder wie auch immer, aber was haben sie mit den alten Relikten zu tun, wie sind sie in Kontakt mit denen gekommen, wie haben sie ihre Bedeutung entdeckt? Sind die Angara nicht irgendwie sehr schnell fertig damit, dass plötzlich mehrere Rassen aus dem Nirgendwo erscheinen und fröhlich ihre Welt besiedeln wollen? (Man stelle sich das auf der Erde vor - welche Mauer würde Trump dann wohl bauen... :D ) Jaal, seine Art zu reden und seine trockenen Kommentare finde ich aber super! Sehr schön auch sein Rüstungs-Experiment mit Liam. *grinst*

      Was ich richtig klasse finde, sind die politischen Intrigen und das ständige Zwischen-den-Stühlen-sitzen des Pathfinders. Das Unbehagen dabei spüre ich regelrecht. Da ich im Schiff des Archon die Salarianer gerettet habe, trifft mich sehr, dass Kesh das natürlich ganz übel vermerkt, denn für mein Dafürhalten ist sie die einzge Vernünftige in der ganze Führungsriege. Dieses Hin-und-Her-Gerissen-sein finde ich stimmig und nicht so larifari wie oft üblich - sehr gut. Komisch fand ich dagegen die Geschichte um Knight, da sie für mein Gefühl so im Nichts endete.

      Mit wem ich etwas Schwierigkeiten habe, ist Gil und sein Poker-Gedöne; das finde ich etwas ermüdend. Kallo und Gil hingegen sind zwar auch anstrengend, aber die Auseinandersetzung empfinde ich als überzeugender, vielleicht authentischer. Super sind auch die kurzen Gesprächsfetzen zwischen Suvi und Kallo im Cockpit, ich liebe sie. Ein Cora-Fan werde ich dagegen wohl nie - aber das hängt einfach mit dem Typ zusammen; die Figur ist stimmig.


      Soweit ein unvollständiges Drittelzeit-Fazit oder so. ^^
      "How very fitting that they would build a prison for mages in the middle of a lake and make it look like a giant phallus." (Morrigan)

      „Man kann keine neuen Ozeane entdecken, hat man nicht den Mut, die Küste aus den Augen zu verlieren.“
      (André Gide)
    • Nachdem ich gestern nach ca. 70 Spielstunden durch die Hauptstory durch bin, alle Outposts habe, alle Planeten auf 100% und alle Loyalitätsmissionen, will ich mich auch an einem Gesamtreview versuchen. Ich unterteile es in einen spoilerfreien und einen Spoilerbereich.

      Dieses Mal gehe ich es etwas anders an und benenne erst einmal die Dinge, die mir negativ aufgefallen sind. Das teilt sich schön in technische Probleme und Gameplay-Elemente.

      Mein absoluter Hauptkritikpunkt ist das UI. Es ist in meinen Augen einfach fürchterlich zu bedienen.

      Sei es, weil ich die mit „M“ aufgerufene Map nicht wieder einfach mit „M“ schließen kann, sondern zuerst auf der Karte und dann aus dem Spielmenü aussteigen muss. Das klingt nach einer Kleinigkeit, aber nicht selten schaue ich gerne ganz kurz auf die Map, um mich zu vergewissern, dass ich auch wirklich richtig bin. Das habe ich mir in dem Spiel dann abgewöhnt. Mit „Q“ kann man bei Quests zumindest sehen, wohin man muss, aber beim Waypoint fehlt die Entfernungsangabe und man sieht ihn nur am Kompass-Balken oben.

      Noch schlimmer ist das Questlog. Schnell habe ich gelernt, das Questlog ziemlich zu ignorieren und die Questsziele über die Karte anzuwählen und dann nur noch die Quests über das Questlog, die nicht über die Karte anwählbar waren.

      Das UI hat auch daran Schuld, dass ich mich mit dem Research & Crafting kaum auseindergesetzt habe. Ich habe nur mal eine bessere Rüstung und ein wenig Nomad-Zeugs gebaut, das war es.

      Der Nomad: ich mochte den Mako in ME1, den Gleiter aus Overlord in ME2 fand ich noch genialer. Der Nomad liegt irgendwo inzwischen. Grundsätzlich finde ich ihn cool, aber leider ist er für mich einfach nicht zu Ende gedacht: mit dem Vierradantrieb kommt man über manche Hügel nicht rauf, obwohl man sehr viel Schwung hat und die Booster nutzt. Die Booster sind in der Luft nutzlos, dafür kann er in der Luft lenken (ohne sichtbare Düsen). Besser wäre es gewesen, den Allradantrieb komplett zu streichen und den Vierradantrieb gleich geländegängig zu machen, wie den Allrad. Oder zumindest die Physik wirklich zu beachten. Auch das ist nur eine Kleinigkeit, aber eine, die mir leider jedes Mal die sonst fantastische Immersion ein Stückchen geraubt hat.

      Auf der technischen Seite hatte ich glücklicherweise kaum mit Bugs zu kämpfen bis es zum Patch kam. Dieser brachte einen Dialogbug bei Vetras Loyality-Mission mit sich, den ich nur dadurch umgehen konnte, indem ich mit einer Person in der Quest nicht gesprochen habe. Der Bug äußerte sich, indem keine Sprache mehr in Dialogen abgespielt wurde und manche Dialoge ewig hängenblieben, sodass auch zugeschaltete Untertitel (die ich sonst durchgehend ausgeschaltet habe) nicht Abhilfe schafften. Zudem kam der Ladebug hinzu, dass ein, zweimal Ladescreens über 5 Minuten dauerten (sonst im Schnitt 5-10 Sekunden) und beim Start von Dialogen das Spiel in einen kleinen Ladescreen (schwarzer Bildschirm, nur rechts unten das Ladesymbol) wechselte und dort hängenblieb. Da ich mit dem Patch gleichzeitig Windows auf 1703 und am Tag darauf den Grafiktreiber auf einen verbuggten Treiber aktualisiert habe, kann es durchaus sein, dass es einfach die Kombination aus all dem war, das die Probleme verursacht hat. Alles in allem kann ich aber sagen, dass sich die Bugs auf etwa eine Spielstunde konzentriert haben und dann ging es wieder problemlos weiter.

      Etwas genervt haben mich noch die Türen auf Kandara. Warum müssen die viel länger zum Öffnen benötigen, als andere Türen? Die andauernden Hinweise von SAM, dass es auf Voeld kalt ist oder dann wieder nicht kalt ist und dann wieder kalt ist und die Reisezeit in der Galaxiekarte, wobei das mit dem aktuellen Patch behoben ist bzw. mir erst so gegen Mitte des Spiels auf den Geist ging, als ich etwas mehr hin und herfliegen musste.

      Das war es dann aber auch schon mit den wirklich negativen Sachen und für die Spielzeit, die ich in dem Spiel verbracht habe, ist das eigentlich nicht viel bzw. kaum etwas, das sich nicht irgendwie beheben ließe.


      Gameplay:

      Dass Mass Effect Andromeda in den Action-Sequenzen deutlich dynamischer und schneller geworden ist, finde ich sehr gut. Das Kampfsystem hat gegenüber ME3 nochmals ordentlich zugelegt. Einerseits durch die Möglichkeit des Springens, andererseits durch das bessere Deckungssystem, das einfach vollkommen natürlich funktioniert. Die Steuerung ist gewohnt sehr direkt und exakt, die Kollisionsabfrage sehr genau und alles in allem sehr spielerskillabhängig. Wer schlecht zielt, zielt schlecht, wer sich ins Kreuzfeuer nehmen lässt ist auch selbst schuld und es liegt nicht nur an irgendwelchen Skillungen. Fühlt sich in diesen Momenten wie ein guter 3rd Person Shooter an (wie z.B. APB).

      Dass Ladescreens gut versteckt werden, gefällt mir ebenso, wie die Mischung aus Linearität und Open-World. Den einzigen Verbesserungspunkt, den ich diesbezüglich hätte, wäre, dass die Quests örtlich so ausgelegt werden sollten, dass man vor allem kleine Quests abschließt, bevor man die nächsten annimmt. Jetzt ist es ja meist so, dass ich in einem Questhub 5+ Quests annehme und dann nach der Karte nach und nach die Ziele abfahre, sodass ich möglichst wenige Kilometer umsonst fahre. So kann es schonmal passieren, dass ich die als erstes angenommene Quest als letztes erledige und zwischendrin wusste ich ohne nachzusehen öfters mal gar nicht mehr, was ich hier eigentlich machen sollte.
      Das ist z.B. bei SWTOR besser gelöst, indem man meistens ein paar Quests bekommt, diese abschließt und dann zum nächsten Questgebiet gleitet wird, dort wieder ein paar Quests bekommt, diese auch wieder abschließt usw. Vor allem auf Kandara wäre es deutlich besser gewesen.


      Immersion:

      Meiner Meinung nach ist das die Paradedisziplin von Mass Effect. Von der ersten Sekunde an hat es mich in das Spiel hineingezogen, sei es das Intro oder der Turoialplanet und die Erlebnisse dort. Design, Storytelling, Grafik und der beeindruckende Sound sorgen dafür und das hält sich über das ganze Spiel hinweg, bis auf kleinere Ausnahmen (Nomad-Physik). Geschaffen wird es einerseits durch die konsistente Welt, die Mass Effect größtenteils bietet, aber auch vielen kleinen Details, wie das Durchatmen des Charakters nach „anstrengenden“ Aktionen. Ich habe richtig mitgelebt und mitgefiebert. In dieser Hinsicht überflügelt es die alte Trilogie bei weitem.


      Charaktere und Story

      Hier beginnt der Spoilerteil, der auch auf das Ende eingeht. Von daher nur weiterlesen, wenn es einem egal ist oder man das Ende schon kennt.

      Spoiler anzeigen
      Ich fand die Ausgangslage schon interessant und sehr geschickt gewählt. Die Andromeda Initiative ist privat finanziert und löst sich somit von allen Fesseln, die durch die Trilogie gegeben wären (Biotik und Ai), wobei auch das hier und da thematisiert wird, weil eben nicht alle Charaktere offen für Neues sind.

      Die Hauptstory selbst ist genaugenommen sehr dünn, aber das stört mich nicht, denn sie steht gar nicht so im Fokus, sondern gehört einfach mit zum Gesamtkonstrukt, sich eine neue Heimat zu schaffen und dieses Konstrukt ist ausreichend Motivation, die Quests zu erledigen und sich die Probleme der einzelnen Leute anzuhören und versuchen, sie zu lösen. Parallel dazu entwickelt sich der Charakter weiter und ich habe bei mir selbst erlebt, dass ich anfangs vor allem emotionale Entscheidungen getroffen habe, weil sie für mich passend zu der Situation waren, während im Mittelteil hin der Sarkasmus überwiegte und gegen Ende hin sich mein Charakter zu einer überlegt handelnden Führungspersönlichkeit wurde, die sich der Verantwortung bewusst ist, damit aber auch nicht überfordert ist. Mir hat es dabei wirklich viel Spaß gemacht, diese Entwicklung mitzuerleben und mitzugestalten und in dieser Hinsicht ist MEA auch deutlich besser als ME1-3.

      Alles in allem denke ich auch, dass Ryder insgesamt besser gestaltet ist als Shepard. Unter anderem auch daran geschuldet, dass man sich keine Vergangenheit „zusammenklickt“, sondern diese schon gegeben ist und somit auch deutlich mehr und besser darauf Bezug genommen werden kann. Shepard wird im Grunde erst ab ME1 wirklich beleuchtet, während ich bei Ryder eher das Gefühl den Charakter wirklich zu kennen. Die Rückblenden aus Alecs Sicht tun ihr Übriges, um das noch weiter zu vertiefen.
      Ich finde auch richtig cool, dass das Spiel zweimal zeigt, dass Shepard ursprünglich auch eine ganz andere Liga ist. Sei es am ersten Planeten, wo Alec als N7 beinahe wie eine Einmann-Armee durch die Kett marschiert und man nur hinterherläuft oder die Erwähnung von Shepard selbst.

      Sehr gut gefallen hat mir auch die sich entwickelnde Beziehung zwischen Ryder und Crew. Anfangs wird die Autorität nur so halb angenommen (wie man beim Meeting sieht, bei dem sie einfach gehen) und während man sich den Respekt aufbaut, akzeptieren einen die Leute mehr und mehr. In dieser Hinsicht hat mir auch das Gespräch mit Cora nach ihrer Loyality-Mission sehr gut gefallen.


      Die Crew

      Cora & Liam
      Ich find beide ganz in Ordnung. Sind für mich keine herausragenden Charaktere, aber sie haben Substanz. Cora ist vielleicht ein Bisschen zu sehr Asari-Freak und Liam teils ein bisschen zu schusselig, aber ein bisschen Überzeichnung gehört wohl einfach mit dazu. Die Loyalitätsmission beider haben mir gut gefallen, aber die Interaktion danach (Fussballspiel/Garten anbauen auf Eos) waren so Details, die MEA zu etwas wirklich Besonderem macht. Schön ist auch, dass man über Liam ein wenig mehr über das Leben auf der Erde erfährt, was bisher hauptsächlich von Kodexeinträgen genährt wurde.

      Vetra
      Ein durchaus interessanter Charakter. Die Beziehung zu ihrer Schwester ist gut inszeniert und wirkt auch glaubwürdig. Aber abgesehen davon und vom Beginn ist Vetra für mich ein sehr unauffälliger Charakter, was natürlich zu ihrer Geschichte passt. Die Loyality-Mission war so lala. Gut gemacht (abgesehen von den Bugs, die ich hatte), aber auch nichts Besonderes.

      Jaal
      Mit Jaal kann ich am wenigsten anfangen. Es gibt zwar ein paar Highlights, unter anderem auch die Loyality und der Besuch der Familie, aber alles in allem finde ich Jaal eher langweilig. Ich denke, das vieles auch an der Synchronisation liegt. Dieses ständig überlegene Sprechen ist zwar irgendwo nachvollziehbar, aber gefällt mir nicht. Das hätte sich meiner Meinung nach im Laufe der Zeit mehr legen sollen.

      Peebee
      Das Gegenteil von Jaal. Sie sagt, was ihr in den Sinn kommt, ist frech, witzig und emotional getrieben aber gleichzeitig kein flacher Charakter. Man spürt auch in jedem Augenblick, dass sie absolut rastlos ist und nicht einfach jemanden Vertrauen schenkt. Sie macht eine glaubwürdige Entwicklung durch und sorgt mitunter für die lustigsten Momente im Spiel. Immer wieder scheint auch durch, dass sie zwar schon (für Menschenverhältnisse) einige Jahre Lebenserfahrung hat, andererseits aber für eine Asari immer noch jung ist. Die Loyalitätsmission war vor allem zu Beginn sehr lustig und zum Schluss gibt sie tiefe Einblicke, wie Peebee wirklich tickt.

      Drack
      Genial. Drack ist meiner Meinung nach einfach super getroffen. Einerseits zeigt er durchaus das typische Verhalten, das man von einem Kroganer erwartet, andererseits merkt man auch, dass das bei weitem nicht alles ist bei ihm. Er macht sich sehr wohl um vieles Gedanken und lebt nicht einfach sorglos. Gleichzeitig zeigt er auch, dass im Vergleich zu ihm alle Kinder sind und gibt einen Scheiß darauf, was Leute von ihm denken. Er ist, wie er ist und er zieht sein Ding durch. Ich mag den Kerl einfach und wenn er lacht, muss man einfach einstimmen. Seine Loyality war nicht herausragend, aber gut unterhaltend.

      Kallo & Gil
      Ich mag die beiden und ich finde es schön, welche Differenzen sie zuerst haben und wie sie lernen, diese beizulegen.

      Lexi
      Es sind wohl immer die Ärzte, die den Alkohol haben wollen. Ich find Lexi auch ganz cool, aber hier ist noch viel Platz für mehr Charakterinformationen.

      Suvi
      Sie hatte mich vom ersten Moment an, als sie zuerst Sam begrüßte, dann Ryder, dazu der Akzent. Ich muss mich zwar konzentrieren, um sie zu verstehen, aber das stört mich keineswegs. Ich finde den religiösen und gleichzeitig wissenschaftlichen Ansatz, mit dem sie ihr Leben bestreitet, sehr interessant. Die Beziehung zwischen ihr und Sara finde ich ebenfalls sehr schön umgesetzt. Anfangs etwas holprig, was Kallo auch mit einem „Kill me, please!“ unterstreicht, doch man merkt in den entsprechenden Moment, dass sie sich um Ryder sorgen macht (u.a. als sie erklärt, dass man auf dem Asteroiden aufpassen muss, um nicht die Fluchtgeschwindigkeit zu überschreiten). Bei der Beziehung merkt man allerdings auch stark, dass MEA ein Anfang ist.


      Nebenmissionen

      Abgesehen von den Sammel/Scanne X Missionen fand ich die meisten Nebenmissionen auch ganz interessant. Einzig die Mission mit der Frau mit der ansteckenden Krankheit wird ab dem Moment, wo sie mit dem Shuttle flüchtet, etwas lächerlich. Denn die rast mit dem Shuttle kreuz und quer durch den Cluster und man ist trotz Tempest ständig zu langsam. Das passt für mich einfach nicht.


      Ende

      Die letzte Mission ist spielerisch richtig cool. Musik, Action, Zwischensequenzen… Da geht’s ordentlich zur Sache und ist sicherlich ein Highlight des Spiels. Auch dass man kurz den/die andere Ryder spielt finde ich schön und Dyson-Sphären fand ich schon immer cool. Dass sich die Hyperion allerdings so von der Nexus trennt, wenn auch nicht freiwillig, finde ich weniger schön, da es halt mal wieder die Menschheit hervorhebt. Ich weiß allerdings auch nicht, ob ich am Ende wirklich alles verstanden habe, da ich durch den vom Spiel erzeugten Druck ziemlich durchhetzen habe lassen und es für mich authentischer war, als langsam vorzugehen. Gleichzeitig war die Musik sehr laut und Archon hat viel geredet. Da war ich teils zu abgelenkt, um alles wahrzunehmen. Allerdings wird das bei einem zweiten Durchgang dann sicherlich klappen, da ich mir dann bewusst mehr Zeit bei dieser Mission nehmen werde.

      Nur bei der Song-Auswahl der End-Credits kommt es bei weitem nicht an ME1 heran. M4, Pt. 2 von Faunts ist einfach deutlich passender als der Song, der hier gespielt wird.

      Der Hinweis auf die Quarianer-Arche (wahrscheinlich DLC) weckt auf jeden Fall auch Interesse auf mehr.


      Fazit

      Mir hat MEA bisher knapp 70 Stunden Spaß gebracht und nachdem ich noch eine Nacht darüber geschlafen habe und sowohl MEA als auch ME1-3 Revue passieren ließ, bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass es für mich das beste Mass Effect ist. Natürlich baut es auf das in ME1-3 gestaltete Universum auf und hat nicht diese extrem zugespitzte Lage, wie ME3, aber alles in allem fühlte es sich sehr bodenständig und durchdacht an. Die Charakterentwicklung und die Dialogoptionen und die daraus und aus der Technik folgenden Immersion sind für mich am Ende die ausschlaggebenden Punkte, wo Mass Effect Andromeda nochmal eines draufsetzen kann.
      "Japan ist ein wenig so wie Österreich: da hast du erstens das Meer..." 8o
    • Ich habe "Mass Effect: Andromeda" ja als "Let's Play" auf meinem Youtube-Channel begonnen und bin natürlich ein Stück weiter, als die aktuell hochgeladenen Videos das vermuten lassen - momentan habe ich den Abschluss von Havarl erreicht und bin nach wie vor richtig begeistert von dem Game. Ein kleiner Zwischenstand meiner Meinung zu ME: Andromeda steht seit gestern in meinem Blog - war mir ein kleines Bedürfnis, nachdem ich wirklich lange überlegt habe, ob ich mir das Game überhaupt holen soll, weil die Vorabbesprechungen so negativ waren.
      Aber ich finde, es hat sich gelohnt, der Sache eine Chance zu geben, bisher habe ich es bis auf wenige kleinere Macken nicht bereut.
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    • Kinman schrieb:

      Sei es, weil ich die mit „M“ aufgerufene Map nicht wieder einfach mit „M“ schließen kann, sondern zuerst auf der Karte und dann aus dem Spielmenü aussteigen muss.
      Ich weiß nicht ob das jemand erwähnt hat aber als kleines Update:

      Mit "TAB" springt man sofort wieder aus allen Menüs raus ohne sich erst hoch kämpfen zu müssen. Dagegen führt "ESC" einfach eine Ebene höher.
      Ich bin der Auffassung, dass das Twix mit Schokolade überzogen wird.
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