Die Nachricht einer Nebelkrähe

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    • Die Nachricht einer Nebelkrähe

      Heidel

      Mit einem penetranten doch melodischen Krächzen sitzt der aufgeplusterte, dunkle, Vogel auf dem Ast eines Apfelbaumes und wiederholt seine Rufe, in der Hoffnung, dass genau eine bestimmte Person diese vernehmen wird. Das graue Brustgefieder hebt und senkt sich bei jedem Schrei. Für die meisten Passanten wird der Vogel ein lauter, nerviger Schreihals sein, der vermutlich nur Futter will. Und so verbleibt das Tier ungeachtet, bis seine pechschwarzen Augen schließlich sein Ziel erspähen. Der Vogel hebt daraufhin ab und unter den wachsamen Augen jener bestimmten Person, fliegt er an einen etwas ruhigeren Ort.
      Am rechten Bein der Nebelkrähe ist eine kleine, unscheinbare Pergamentrolle angebracht. Auseinandergefaltet beherbergt das Pergament eine kleine handschriftliche Notiz. Die Schrift ist sauber, ordentlich und beschränkt sich im Inhalt auf das wichtigste. Nur die Person, an welche diese Nachricht adressiert ist, wird in der Lage sein die verworrenen Worte zu deuten und kann so folgendes lesen.

      "Haus Arrántir aus Altinova. Alle erhaltbaren Informationen. Dolan & Dolan Junior größtes Interesse."
    • Der blasse Elf mit kreideweißem Haarschopf erspäht die lästige Nebelkrähe, als er im Schutze der nächtlichen Dunkelheit das Anwesen verlässt. Seine giftig-gelben Augen blitzen wissend auf. Er folgt dem Vogel in einen abgelegenen Hinterhof und löst das sorgfältig zusammengefaltete Pergamentblatt von seinem Fuß. Als er die chiffrierte Botschaft gelesen hat, wendet er das Stück Pergament und kritzelt mit einem Kohlestift in edler Silberfassung etwas darauf.

      "Mitternacht beim nächsten Vollmond. Terrasse beim Drachenbezwinger in Heidel. Lass mich nicht warten."
      Noot noot!

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    • Mit ineinandergefalteten Händen sitzt Rawhiti am Schreibtisch in ihrem Büro der "Tanzenden Möwe". Ihr Blick ist nachdenklich in den Raum gerichtet. Vor ihr liegen einige kleine und unbeschriebene Pergamentrollen. Vor nicht allzu langer Zeit hat sie eine Nachricht angefertigt und den gefiederten Boten auf die Reise geschickt.
      ...
      Mit ausgebreiteten Schwingen gleitet derweil die Krähe durch die Lüfte der Lande. Auf der Suche nach ihrem Ziel. Sie wird es finden, wie sie es immer schon getan hat. Und dann wird sich die Krähe in der Nähe auf einen Zaun, einen Baum, einen Grabstein oder einem Hausgiebel niedersetzten und ihren melodischen Gesang beginnen. Denn sie trägt eine Nachricht bei sich. Eine kleine Pergamentrolle.
      Nur die Person, an welche diese Nachricht adressiert ist, wird in der Lage sein die verworrenen Worte zu deuten und kann so folgendes lesen.

      "Ich benötige deine Unterstützung. Varesh ist von ihrer Reise nach Calpheon nicht zurückgekehrt und hat uns auch keine Botschaft zukommen lassen. Solltest du in der Nähe Calpheons sein, bitte ich dich dort Augen und Ohren nach ihr offen zu halten. Versuche es in der Nähe des Friedhofs im Armenviertel oder direkt an den Gräbern. Varesh könnte dort an einem Grab mit der Inschrift "Laurens" stehen. Lass dich nicht von einem anderen Aussehen täuschen. Bevor sie hier aufbrach, färbte Varesh ihre Haare dunkel.
      Wenn dich dies nicht weiterbringt versuche es mit unseren lokalen Informanten. Vielleicht haben sie etwas gesehen oder gehört.
      Handel wie es gerade erforderlich ist. Varesh soll nach Velia zurückkehren."

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    • -Altinova-

      Noch am gleichen Abend sitzt die Madame bei Wein und Kerzenschein am Schreibtisch in ihrer Unterkunft. Die Nebelkrähe zur linken Rawhitis, folgt mit ihren tiefschwarzen Augen aufmerksam den fließenden Bewegungen der Federspitze auf dem nacktem Pergament, auf welchem sich allmählich eine chiffrierte Botschaft bildet, die nur der Empfänger der Nachricht entschlüsseln kann.


      Wie lange mag es nun her sein, dass ich nichts mehr von dir vernommen habe "kleine Schwester"? Auch wenn die andauernde Stille Übles bedeuten mag, so bin ich mir sicher, dass es gerade DIR hervorragend ergeht. Vermutlich wirst du dich nach deinem Erfolg, betreffend deiner persönlichen Angelegenheit, geradezu köstlich über die Nachricht vom Fall des Hauses Ceos in Calpheon amüsiert haben, während es meiner Aufgabe oblag sämtliche Handelsrouten umzustrukturieren.
      Doch ich will dich nicht weiter mit bedeutungslosen Worten langweilen. Die Zungen der schwarzen Zunft werden es dir vermutlich längst zugetragen haben, dass man mich, nach dem Fall des Hauses Arrántir, damit betraute die ausgemerzte Zelle in Altinvoa wieder neu aufleben zu lassen.
      Wie dir bekannt ist, weilt der Sproß Dolans noch unter uns und er beschenkt Altinova mit seiner Anwesenheit. Nach meinen letzten mir bekannten Informationen durch die Organisation, sei das Haus ohne nennenswerte Mittel und doch erhielt ich heute die Nachricht, dass es dem Sohn möglich ist opulente Feste zu feiern und einen angesehenen, kostenspieligen Gladiatoren zu unterhalten. Dieser Gladiator ist Dolans letzte Bastion, ehe ich meine Pläne in die Tat umsetzen kann.
      Sicherlich gibt es gerade in dieser Stadt leichtere Methoden um an das gewünschte Ziel zu gelangen, doch Altinova hat trotz seines blutigen Rufes gänzlich andere Geschäftsregeln, die es zum Zwecke der Zunft einzuhalten gilt.

      Daher meine Bitte an dich: Höre dich in den Reihen der Zunft um, aus welchen Quellen Dolan seine Mittel bezieht.
      Hat er Gönner unter den Handelsfamilien oder ist es gar der Rückhalt seiner verstreuten, kläglichen Familienüberreste, welche ihm aus sicherer Distanz die Geldmittel zukommen lassen oder steckt etwas gänzlich anderes dahinter?

      Überbringe mir deine Botschaft auf dem üblichen Wege.



      Die Madame setzt die Feder ab und hebt ihren eisigen Blick zu der Nebelkrähe empor, welche auf ihrem Standfuß sitzt und Rawhiti nun ebenfalls mit einem Krächzen entgegenblickt.
      "Es wird wohl besser sein der Botschaft nichts über Yara hinzuzufügen." Entgegnet die Hexe mit rauer Stimme und legt die Feder beiseite, als ein leises Knacken der Holzdielen zu vernehmen ist.
      "Herrin." Erklingt die Stimme von Varesh, welche sich langsam der Madame nähert "Ich habe die notwendigen Vorbereitungen getroffen."
      Rawhiti wendet sich zu der Frau um und betrachtet sie einen Moment. " Gut. Ich möchte, dass du dich mit den Huren auseinandersetzt, die das Haus - nach Spreus Informationen zufolge - besuchen. Finde heraus, ob es bald wieder einen Termin gibt und verschaff dir auf diesem Wege Zutritt zu dem Gebäude. Vielleicht kommst du so an den Gladiatoren heran. Als weitere Möglichkeit widmest du dich dem Hamam Lebensquell. Lass dich als Baderin anheuern oder besuche das Bad als Gast. Ich überlasse dir das Vorgehen, solange du es schaffst direkt in Kontakt mit dem Mann zu treten."
      Varesh neigt ihr Haupt verstehend und ein lüsternes Lächeln legt sich auf die dunklen Lippen der Frau. "Ich werde meine Mittel zu nutzen wissen, Madame. Was ist eure Intention, wenn ich auf Rubivara treffe?"
      "Vermeide ein mögliches aufeinandertreffen." Rawhiti hebt das beschriebene Pergament vom Tisch empor und beginnt es in sich zu rollen. "Notfalls werde ich Iliaz auf sie ansetzten, doch vorerst soll er sich der Taverne Wüstenperle und dem Markt widmen."
      Varesh nickt verstehend und lässt ihren Blick auf das Weinglas auf MadamesTisch gleiten. "Darf ich euch noch etwas Wein bringen, ehe ich mich zurückziehe?"
      "Gerne." Antwortet die Frau, welche bereits die Nachricht an den Fuß der Nebelkrähe befestigt hat und mit dem Vogel auf ihrer Hand zu einem der geschlossenen Fensterläden hinübergeht. Kurz darauf verlässt ein flatternder Vogel die Unterkunft.
    • Mehrmals geht die gleißend helle Sonne in Altinova auf und unter, bis die Nebelkrähe krächzend auf die Fensterbank aus Sandstein zurückkehrt und mit der Schnabelspitze die luftigen Fenstervorhänge aus Leinentüchern beiseite schiebt, um in das kühlere Zimmer zu hüpfen. Am Fuß des Vogels ist folgende Botschaft in chiffrierter Geheimsprache geschnürt:

      "Altinova. Welch perfekter Ort für etwas Erholung, pünktlich zu den Gladiatorenspielen. Taima Mahluq soll eine helfende Hand in Zeiten der Not sein - besuche sie, wenn du Hilfe benötigst.

      P.S.: Zu dieser Jahreszeit soll es viele hübsche Schmetterlinge in Altinova geben. Selten, aber besonders schön soll der rote sein. Fang mir doch bitte einen und hüte ihn gut. Ich komme dich bald besuchen, wenn ich mit der Arbeit fertig bin."
      Noot noot!

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