FSK 16
Hinweis
Leben
Calpheon - Kirchenviertel - Früher Abend
Wann war der Zeitpunkt als sie die Kontrolle verlor? Den Willen über sich selbst zu verfügen?
Varesh wusste es nicht mehr. Ihre klaren Gedanken verloren sich immer wieder im Delirium, welches sie weich und befreiend einlullte. Zugleich lies es alle geistigen und körperlichen Anstrengungen in die Leere und deren Bedeutungslosigkeit fallen. Kraftlos neigte Varesh den Kopf zur Seite und sah ihn an.
Mannheim.
In ihren nunmehr stumpfen blauen Augen spiegelte sich das hämische Grinsen des Priesters wieder.
"Na Varesh bist du wieder zu den Lebenden zurückgekehrt?" Bei seinen Worten strich ihr der Priester lüsternd über die Schenkel. Der Anblick der nackten Frau auf dem Bett erregte den doch bereits älteren Mann sichtlich. Langsam ließ er seine Finger zwischen ihre Beine gleiten und packte plötzlich vordernd an ihren intimsten Punkt was Varesh unweigerlich aufstöhnen ließ. Am liebsten hätte sie sich vor Abscheu auf der Stelle übergeben, doch ihr eigener Körper versagte ihr den Dienst.
Was hatte ihr dieser Mann nur angetan. Erneut. Reichte es ihm nicht, dass er ihre Familie vor so vielen Jahren zerstörte? War es ihm nicht genug, als er sie damals erpresste und sie für sich und seine unkeuschen Handlungen gefügig machte?
Varesh verschloß ihre Augen. Wenigstens etwas, was sie angesichts der Situation noch tun konnte. Das Rascheln seiner Robe verriet der Frau, was Mannheim gleich wieder mit ihr vorhatte. So wie die letzten Tage.
Als sie den schweren Körper des Mannes auf sich spürte, würde sich Varesh am liebsten innerlich in eine dunkle Ecke zurückziehen. Doch stattdessen schossen ihr verworrene alte Erinnerungen in den Kopf. Erinnerungen die sie seit so vielen Jahren vergessen hatte. Vielleicht war dies auch eine Nebenwirkung der Drogen, welche Mannheim ihr immer wieder einflößte um sie so gefügig zu halten.
Die Erinnerung an Laurens, ihrem Sohn, welcher nie lebend die Welt erblickte, als Varesh vor 14 Jahren eine Fehlgeburt erlitt. Die Schuld Priester Mannheims.
Ihr Unglück begann, als der Priester, nach einem von ihm geleiteten Gottesdienst, die noch vor wenigen Monden verheiratete Varesh, bei der regulären Verabschiedung an den Türen der Kirche Calpheons ansprach. Da Vareshs Mann zu einer wohlhabenden und streng eliongläubigen Kaufmannsfamilie Calpheons gehörte, welche noch dazu einen großen Hof außerhalb der Stadt besaß, lud er die Frau unter dem Vorwand einer Spende für die Kirche, in seine bescheidenen Räumlichkeiten ein. Dort verwickelte er die ahnungslose Frau in ein harmloses Gespräch, während er zugleich im Nebenraum für sich und seinen Gast einen Tee zubereitete. Doch Vareshs Tasseninhalt fügte er unbemerkt noch eine unscheinbare Flüssigkeit hinzu.
Es kam wie es kommen musste. Der Priester verging sich an der jungen Frau, welche er selbst betäubt hatte. Im Anschluss warf er Varesh hingegen vor, sie habe ihn verführt und drohte ihr mit den Worten: " Wenn davon jemals dein Mann und die Kirche erfahren würde".
Doch es gäbe wohl eine Möglichkeit diese Sünde vor dem Herrn reinzuwaschen. Varesh hatte keinen gegenteiligen Beweis noch schlüssige Erinnerungen wie es zu diesem Vorfall kam. Aus Angst, ihr Mann könnte davon erfahren und noch dazu seine streng gläubige Familie, welche Varesh nicht sonderlich wohlgesonnen war, fügte sie sich dem Willen des Priesters. Einem Priester Elions würde man schließlich mehr Glauben schenken, als einer Frau wie ihr, welche noch dazu aus der fernen Fremde kam.
Daraufhin zitierte er sie regelmäßig zu sich. Varesh konnte es schon nicht mehr zählen wie oft er ihren Leib zu seinem eigenen Vergnügen missbrauchte. Doch irgendwann wurde sie Schwanger. Ob das Kind von dem Priester oder von ihrem geliebten Mann war, ließ sich nicht feststellen, doch für Varesh war es das Kind ihres Mannes.
Die Schwangerschaft hielt den Priester jedoch nicht von seinem Tun ab. Im Gegenteil es schien ihn wohl mehr zu erregen die schwangere Frau weiterhin für sein eigenes körperliches Vergnügen zu misshandeln.
Sie verlor ihr Kind.
Noch während die, von der Geburt, entkräftete Varesh verweifelt ihren toten Sohn in den Armen hielt, wurde sie von der Familie ihres Mannes, vermutlich angestachelt vom Priester selbst, der Hexerei und Rumhurerei mit dem Teufel beschuldigt. Das Resultat dessen konnte man ja schließlich mit eigenen Augen sehen.
Und so forderte die Familie des Mannes, dass man sich sofort der Sünderin annehmen sollte. Priester Mannheim stellte sich Pflicht seines Amtes sofort zur Verfügung, doch ehe er die Gelegenheit hatte über Varesh zu richten, war diese verschwunden.
Ihr eigener Mann, verhalf ihr zur Flucht. Vielleicht hatte er eine Vermutung, vielleicht wollte er auch einfach nur seine Frau vor einem grauenhaften Ende bewahren. Und so entkam sie diesem. Doch dafür musste sie ihren Mann sowie ihr unbeerdigtes Kind so schnell wie möglich und für immer verlassen.
Im Nachhinein stellte sich für Varesh heraus, dass es ihr Mann war, welcher Laurens heimlich beerdigen lies und lediglich einen Grabstein mit dem Namen des Kindes aufstellte. Was aus ihrem Mann wurde, erfuhr Varesh nie.
Ein harter Ruck an ihrem Haar, holte Varesh zurück an dem Ort an dem sie sich gerade befand. Mannheims Bett.
"Ich sagte du sollst mich ansehen du kleine Hure." Der Priester war grinsend und schwitzend über sie gebeugt und zu ihrem Leidwesen auch noch nicht fertig. Sie konnte es spüren wie er sich in ihr bewegte. "Mhhhh...dein Haar sieht doch so viel besser aus, dass erinnert mich an früher. Wenn nur nicht diese Narbe auf deiner Wange wäre." Mannheim selbst hatte ihr die dunkle Farbe gründlich aus dem Haar gewaschen, welche sie jedes Jahr seit 4 Jahren auftrug um am Grab ihres Sohnes hier in Calpheon stehen zu können. Unerkannt.
Bis zu diesem Jahr.
Blieb sie zu lange? Hatte sie zuviel Aufmerksamkeit auf sich gezogen oder wurden die Leute einfach mutiger als Talasha, Lizza und Ayleen das Grab, anläßlich der herrschenden Gerüchte, aufsuchten und Blumen sowie eine Kerze als Gaben für das Grab hinterließen. Bis zu diesem Zeitpunkt wussten die drei nicht wessen Grab das war und bei wem es sich um die trauernde Frau in Schwarz handelte.
Erst später erfuhren Talasha und Lizza das diese Frau gar keine so Unbekannte war.
Warum nur haben die beiden sie quer durch die Stadt verfolgt? Warum konnte Talasha nicht einfach auf Lizza hören und gehen? Nein die Walküre musste in ihrer beinahe süßen naiven Art herausfinden wer die Frau in Schwarz war. In eine Ecke gedrängt und ohne direkten Ausweg offenbarte sich Varesh schließlich den beiden und schwor sie darauf ein, dass Lizza und Talasha sie niemals in Calpheon getroffen haben und auch nicht wussten wer die Frau in Schwarz war.
Das Varesh zu diesem Zeitpunkt bereits Priester Mannheim ausgeliefert war, konnte niemand ahnen. Im Versprechen bald nach Velia zurückzukehren verließ sie Talasha und Lizza.
Doch stattdessen landete sie hier. In seinen Fängen. Betäubt. Wie auch immer er es geschafft hatte Varesh irgendwelche Mittel, vor ihren Augen, in der Schänke am Werksviertel, in den Wein zu kippen.
Es hieß, er wollte sich entschuldigen. Um Verzeihung bitten. Doch es kam anders. Da er nun wusste wer die Frau in Schwarz war, fing alles wieder von vorne an.
Der Kreislauf von Erpressung und Missbrauch.
Mannheim hatte sie in der Hand. Erneut. Und wenn er es wollte konnte er sie vor ganz Calpheon auffliegen lassen.
Doch niemand und schon gar nicht ihr einstiger Mann sollten je davon erfahren was aus der damaligen Frau des Kaufmannes wurde. Sie wollte auch nicht nachträglich für Verbrechen, die sie nicht begangen hatte, auf dem Scheiterhaufen landen. Denn der Priester hätte vermutlich mit Freuden die Fackel in das trockene Holz des Scheiterhaufens gehalten, wäre sie dank der Drogen nicht so gefügig.
Varesh wollte in diesem Moment einfach nur weit weg von Calpheon und ihrer eigenen Vergangenheit sein. Sie hatte das alles hinter sich gelassen. Hatte sich verändert. Wurde ein neuer Mensch seit dem Zeitpunkt als sie in Claudios Bordell in Epheriaport auf Rawhiti Musou stieß...
Sie wollte ihr neues Leben, ihr neues Selbst nicht mehr aufgeben.
Vergessen was war.
Doch dies war nun in Gefahr. Und der Grund dessen lag grunzend auf ihr.
"Du Schlampe sollst mich ansehen habe ich gesagt!"
Seine schmierigen Finger umfaßten Vareshs Kinn und zwangen diese ihn anzusehen. Ihr war elendig zumute. Wenn sie doch nur könnte, dann würde sie...
Moment.
Ihre Gedanken klärten sich allmählich. Tastend griff Varesh unter das Kopfkissen. Da war er ja. Ihr Ring, welchen sie sich von Tilly der Schmiedin anfertigen lassen hatte. An diesem war auf der Innenseite zur Handfläche ein kleiner Nagel angebracht. Unauffällig. Jedoch lang genug um jemanden zu verletzten.
Mannheim hatte den Ring nicht entdeckt, als er die bereits unter Drogen gesetzte Varesh in seine abgeschiedene Behausung inmitten des Kirchenviertels brachte. Irgendwie hatte sie es geschafft, diesen Ring vor ihm in Sicherheit zu bringen. Als letzte Hoffnung. Doch all die Tage war die Wirkung der Drogen zu stark für sie, als dass sie sich hätte darauf besinnen können. Nun fädelte sie unbemerkt den Ring auf ihren Finger, während der Priester weiterhin schnaufend sein Werk verrichtete.
Immer und immer wieder hat er sie in den letzten Tagen benutzt.
Sie konnte nicht mehr. Sie wollte nicht mehr. Wimmernd biss sie die Zähne aufeinander, was Mannheim nur anstachelte.
"Die Hure kommt! Ist mein heiliger Schwanz schon zuviel für dich?! Ja empfange ihn! Nimm ihn in dir auf!"
Ein gequälter Aufschrei entwich ihren Lippen und mit gesammelter, konzentrierter Kraft schleuderte Varesh ihren linken Arm unter dem Kopfkissen hervor. Immer wieder rammte sie ihrem Peiniger den Nagel des Ringes in seinen Hals, bis Varesh die Kraft verließ.
Mannheims Gesicht war vor Schreck verzerrt und seine Augen weiteten sich, als ein dünnes, rotes Rinnsal an seinem Hals über die Brust und dem Bauch hinablief. Doch so schnell der Schock kam, so schnell wich er dem Zorn. "Du verdammtes Miststück!" Mit Wucht schlug er ihre Hand weg und griff mit beiden Händen an ihre Kehle. "Wie kannst du es wagen dich gegen mich, einem Priester Elions, aufzulehnen?!"
Ungeachtet seiner Wunden, umschloss er Vareshs Kehle und drückte erbarmungslos zu. Sie rang nach Luft und versuchte gegen den Griff anzukämpfen, doch die Drogen in ihrem Körper erschwerten ihr den Kampf gegen seine schiere wutentbrannte Kraft.
Ein Keuchen entfloh ihrer Kehle und allmählich wurde ihr Schwarz vor Augen.
Dieser Post nimmt Bezug auf die Gerüchte zur Frau in Schwarz und findet in der Nacht vor dem Auffinden des toten Priesters statt. Hier geht es zum Gerücht
Leben
Calpheon - Kirchenviertel - Früher Abend
Wann war der Zeitpunkt als sie die Kontrolle verlor? Den Willen über sich selbst zu verfügen?
Varesh wusste es nicht mehr. Ihre klaren Gedanken verloren sich immer wieder im Delirium, welches sie weich und befreiend einlullte. Zugleich lies es alle geistigen und körperlichen Anstrengungen in die Leere und deren Bedeutungslosigkeit fallen. Kraftlos neigte Varesh den Kopf zur Seite und sah ihn an.
Mannheim.
In ihren nunmehr stumpfen blauen Augen spiegelte sich das hämische Grinsen des Priesters wieder.
"Na Varesh bist du wieder zu den Lebenden zurückgekehrt?" Bei seinen Worten strich ihr der Priester lüsternd über die Schenkel. Der Anblick der nackten Frau auf dem Bett erregte den doch bereits älteren Mann sichtlich. Langsam ließ er seine Finger zwischen ihre Beine gleiten und packte plötzlich vordernd an ihren intimsten Punkt was Varesh unweigerlich aufstöhnen ließ. Am liebsten hätte sie sich vor Abscheu auf der Stelle übergeben, doch ihr eigener Körper versagte ihr den Dienst.
Was hatte ihr dieser Mann nur angetan. Erneut. Reichte es ihm nicht, dass er ihre Familie vor so vielen Jahren zerstörte? War es ihm nicht genug, als er sie damals erpresste und sie für sich und seine unkeuschen Handlungen gefügig machte?
Varesh verschloß ihre Augen. Wenigstens etwas, was sie angesichts der Situation noch tun konnte. Das Rascheln seiner Robe verriet der Frau, was Mannheim gleich wieder mit ihr vorhatte. So wie die letzten Tage.
Als sie den schweren Körper des Mannes auf sich spürte, würde sich Varesh am liebsten innerlich in eine dunkle Ecke zurückziehen. Doch stattdessen schossen ihr verworrene alte Erinnerungen in den Kopf. Erinnerungen die sie seit so vielen Jahren vergessen hatte. Vielleicht war dies auch eine Nebenwirkung der Drogen, welche Mannheim ihr immer wieder einflößte um sie so gefügig zu halten.
Die Erinnerung an Laurens, ihrem Sohn, welcher nie lebend die Welt erblickte, als Varesh vor 14 Jahren eine Fehlgeburt erlitt. Die Schuld Priester Mannheims.
Ihr Unglück begann, als der Priester, nach einem von ihm geleiteten Gottesdienst, die noch vor wenigen Monden verheiratete Varesh, bei der regulären Verabschiedung an den Türen der Kirche Calpheons ansprach. Da Vareshs Mann zu einer wohlhabenden und streng eliongläubigen Kaufmannsfamilie Calpheons gehörte, welche noch dazu einen großen Hof außerhalb der Stadt besaß, lud er die Frau unter dem Vorwand einer Spende für die Kirche, in seine bescheidenen Räumlichkeiten ein. Dort verwickelte er die ahnungslose Frau in ein harmloses Gespräch, während er zugleich im Nebenraum für sich und seinen Gast einen Tee zubereitete. Doch Vareshs Tasseninhalt fügte er unbemerkt noch eine unscheinbare Flüssigkeit hinzu.
Es kam wie es kommen musste. Der Priester verging sich an der jungen Frau, welche er selbst betäubt hatte. Im Anschluss warf er Varesh hingegen vor, sie habe ihn verführt und drohte ihr mit den Worten: " Wenn davon jemals dein Mann und die Kirche erfahren würde".
Doch es gäbe wohl eine Möglichkeit diese Sünde vor dem Herrn reinzuwaschen. Varesh hatte keinen gegenteiligen Beweis noch schlüssige Erinnerungen wie es zu diesem Vorfall kam. Aus Angst, ihr Mann könnte davon erfahren und noch dazu seine streng gläubige Familie, welche Varesh nicht sonderlich wohlgesonnen war, fügte sie sich dem Willen des Priesters. Einem Priester Elions würde man schließlich mehr Glauben schenken, als einer Frau wie ihr, welche noch dazu aus der fernen Fremde kam.
Daraufhin zitierte er sie regelmäßig zu sich. Varesh konnte es schon nicht mehr zählen wie oft er ihren Leib zu seinem eigenen Vergnügen missbrauchte. Doch irgendwann wurde sie Schwanger. Ob das Kind von dem Priester oder von ihrem geliebten Mann war, ließ sich nicht feststellen, doch für Varesh war es das Kind ihres Mannes.
Die Schwangerschaft hielt den Priester jedoch nicht von seinem Tun ab. Im Gegenteil es schien ihn wohl mehr zu erregen die schwangere Frau weiterhin für sein eigenes körperliches Vergnügen zu misshandeln.
Sie verlor ihr Kind.
Noch während die, von der Geburt, entkräftete Varesh verweifelt ihren toten Sohn in den Armen hielt, wurde sie von der Familie ihres Mannes, vermutlich angestachelt vom Priester selbst, der Hexerei und Rumhurerei mit dem Teufel beschuldigt. Das Resultat dessen konnte man ja schließlich mit eigenen Augen sehen.
Und so forderte die Familie des Mannes, dass man sich sofort der Sünderin annehmen sollte. Priester Mannheim stellte sich Pflicht seines Amtes sofort zur Verfügung, doch ehe er die Gelegenheit hatte über Varesh zu richten, war diese verschwunden.
Ihr eigener Mann, verhalf ihr zur Flucht. Vielleicht hatte er eine Vermutung, vielleicht wollte er auch einfach nur seine Frau vor einem grauenhaften Ende bewahren. Und so entkam sie diesem. Doch dafür musste sie ihren Mann sowie ihr unbeerdigtes Kind so schnell wie möglich und für immer verlassen.
Im Nachhinein stellte sich für Varesh heraus, dass es ihr Mann war, welcher Laurens heimlich beerdigen lies und lediglich einen Grabstein mit dem Namen des Kindes aufstellte. Was aus ihrem Mann wurde, erfuhr Varesh nie.
Ein harter Ruck an ihrem Haar, holte Varesh zurück an dem Ort an dem sie sich gerade befand. Mannheims Bett.
"Ich sagte du sollst mich ansehen du kleine Hure." Der Priester war grinsend und schwitzend über sie gebeugt und zu ihrem Leidwesen auch noch nicht fertig. Sie konnte es spüren wie er sich in ihr bewegte. "Mhhhh...dein Haar sieht doch so viel besser aus, dass erinnert mich an früher. Wenn nur nicht diese Narbe auf deiner Wange wäre." Mannheim selbst hatte ihr die dunkle Farbe gründlich aus dem Haar gewaschen, welche sie jedes Jahr seit 4 Jahren auftrug um am Grab ihres Sohnes hier in Calpheon stehen zu können. Unerkannt.
Bis zu diesem Jahr.
Blieb sie zu lange? Hatte sie zuviel Aufmerksamkeit auf sich gezogen oder wurden die Leute einfach mutiger als Talasha, Lizza und Ayleen das Grab, anläßlich der herrschenden Gerüchte, aufsuchten und Blumen sowie eine Kerze als Gaben für das Grab hinterließen. Bis zu diesem Zeitpunkt wussten die drei nicht wessen Grab das war und bei wem es sich um die trauernde Frau in Schwarz handelte.
Erst später erfuhren Talasha und Lizza das diese Frau gar keine so Unbekannte war.
Warum nur haben die beiden sie quer durch die Stadt verfolgt? Warum konnte Talasha nicht einfach auf Lizza hören und gehen? Nein die Walküre musste in ihrer beinahe süßen naiven Art herausfinden wer die Frau in Schwarz war. In eine Ecke gedrängt und ohne direkten Ausweg offenbarte sich Varesh schließlich den beiden und schwor sie darauf ein, dass Lizza und Talasha sie niemals in Calpheon getroffen haben und auch nicht wussten wer die Frau in Schwarz war.
Das Varesh zu diesem Zeitpunkt bereits Priester Mannheim ausgeliefert war, konnte niemand ahnen. Im Versprechen bald nach Velia zurückzukehren verließ sie Talasha und Lizza.
Doch stattdessen landete sie hier. In seinen Fängen. Betäubt. Wie auch immer er es geschafft hatte Varesh irgendwelche Mittel, vor ihren Augen, in der Schänke am Werksviertel, in den Wein zu kippen.
Es hieß, er wollte sich entschuldigen. Um Verzeihung bitten. Doch es kam anders. Da er nun wusste wer die Frau in Schwarz war, fing alles wieder von vorne an.
Der Kreislauf von Erpressung und Missbrauch.
Mannheim hatte sie in der Hand. Erneut. Und wenn er es wollte konnte er sie vor ganz Calpheon auffliegen lassen.
Doch niemand und schon gar nicht ihr einstiger Mann sollten je davon erfahren was aus der damaligen Frau des Kaufmannes wurde. Sie wollte auch nicht nachträglich für Verbrechen, die sie nicht begangen hatte, auf dem Scheiterhaufen landen. Denn der Priester hätte vermutlich mit Freuden die Fackel in das trockene Holz des Scheiterhaufens gehalten, wäre sie dank der Drogen nicht so gefügig.
Varesh wollte in diesem Moment einfach nur weit weg von Calpheon und ihrer eigenen Vergangenheit sein. Sie hatte das alles hinter sich gelassen. Hatte sich verändert. Wurde ein neuer Mensch seit dem Zeitpunkt als sie in Claudios Bordell in Epheriaport auf Rawhiti Musou stieß...
Sie wollte ihr neues Leben, ihr neues Selbst nicht mehr aufgeben.
Vergessen was war.
Doch dies war nun in Gefahr. Und der Grund dessen lag grunzend auf ihr.
"Du Schlampe sollst mich ansehen habe ich gesagt!"
Seine schmierigen Finger umfaßten Vareshs Kinn und zwangen diese ihn anzusehen. Ihr war elendig zumute. Wenn sie doch nur könnte, dann würde sie...
Moment.
Ihre Gedanken klärten sich allmählich. Tastend griff Varesh unter das Kopfkissen. Da war er ja. Ihr Ring, welchen sie sich von Tilly der Schmiedin anfertigen lassen hatte. An diesem war auf der Innenseite zur Handfläche ein kleiner Nagel angebracht. Unauffällig. Jedoch lang genug um jemanden zu verletzten.
Mannheim hatte den Ring nicht entdeckt, als er die bereits unter Drogen gesetzte Varesh in seine abgeschiedene Behausung inmitten des Kirchenviertels brachte. Irgendwie hatte sie es geschafft, diesen Ring vor ihm in Sicherheit zu bringen. Als letzte Hoffnung. Doch all die Tage war die Wirkung der Drogen zu stark für sie, als dass sie sich hätte darauf besinnen können. Nun fädelte sie unbemerkt den Ring auf ihren Finger, während der Priester weiterhin schnaufend sein Werk verrichtete.
Immer und immer wieder hat er sie in den letzten Tagen benutzt.
Sie konnte nicht mehr. Sie wollte nicht mehr. Wimmernd biss sie die Zähne aufeinander, was Mannheim nur anstachelte.
"Die Hure kommt! Ist mein heiliger Schwanz schon zuviel für dich?! Ja empfange ihn! Nimm ihn in dir auf!"
Ein gequälter Aufschrei entwich ihren Lippen und mit gesammelter, konzentrierter Kraft schleuderte Varesh ihren linken Arm unter dem Kopfkissen hervor. Immer wieder rammte sie ihrem Peiniger den Nagel des Ringes in seinen Hals, bis Varesh die Kraft verließ.
Mannheims Gesicht war vor Schreck verzerrt und seine Augen weiteten sich, als ein dünnes, rotes Rinnsal an seinem Hals über die Brust und dem Bauch hinablief. Doch so schnell der Schock kam, so schnell wich er dem Zorn. "Du verdammtes Miststück!" Mit Wucht schlug er ihre Hand weg und griff mit beiden Händen an ihre Kehle. "Wie kannst du es wagen dich gegen mich, einem Priester Elions, aufzulehnen?!"
Ungeachtet seiner Wunden, umschloss er Vareshs Kehle und drückte erbarmungslos zu. Sie rang nach Luft und versuchte gegen den Griff anzukämpfen, doch die Drogen in ihrem Körper erschwerten ihr den Kampf gegen seine schiere wutentbrannte Kraft.
Ein Keuchen entfloh ihrer Kehle und allmählich wurde ihr Schwarz vor Augen.
Dieser Beitrag wurde bereits 5 mal editiert, zuletzt von BorgGiXtah () aus folgendem Grund: Interruptus