Satiphri

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  • Bastard

    Name: Satiphri
    Spezies: Mensch
    Alter: 21
    Herkunft: Valencia
    Größe: durchschnittlich
    Körperbau: normal
    Hautfarbe: sonnengebräunt, wie fast jeder
    Haarfarbe: schwarz, wie alle anderen auch
    Augenfarbe: schwarz, zu den Rändern hin mit hellen Punkten durchsetzt, wie der nächtliche Sternenhimmel
    Haarschnitt: lang, ohne viel Kontakt mit Scheren. Manchmal ordentlich gekämmt, meist zerzaust


    Charakter:
    Nach außen hin scheu und zurückhaltend neigt Sati zu einer gewissen Dickköpfigkeit mit sehr eigenen Vorstellungen, wie sie ihr Leben führen will. Vor allem, wenn ihre Mutter Marapi versucht sie wieder mit irgendeinem Teppichknüpfer zu verkuppeln, weil eine Frau in ihrem Alter ja schon längst verheiratet sein und Kinder haben sollte... beziehungsweise viel wichtiger, die Mutter sollte süße, kleine Enkelchen haben.
    Was Sati noch nicht erkannt hatte war, dass ihre Mutter die Sache ernsthaft eigentlich schon aufgegeben hatte. Dennoch lässt sie vor allem an Tagen, an denen Sati schlechte Laune hat gerne mal eine Andeutung in Richtung eines beliebigen Gastes ihrer kleinen Gaststube fallen, was zuverlässig dazu führt, dass Sati den Rest des Tages irgendwo und überall ist, nur nicht mehr dort.
    Sie ist der festen Überzeugung, dass sie sich niemals nicht verlieben wird, denn Männer sind entweder nur knoblauchige, betrunkene Schufte oder reiche Geldsäcke, die meinen über die einfachen Leute bestimmen zu können.
    Das hing jetzt wieder damit zusammen, dass ihr ein knoblauchiger, betrunkener Schuft im Laden ihrer Mutter auf den Po geklatscht hat, was der reiche Geldsack, der ihrer Mutter ein Angebot für Sati machen wollte gar nicht gut fand, denn niemand außer ihm sollte sein künftiges Eigentum anfassen. Letztlich endete alles in einer Riesenprügelei (teils wörtlich zu sehen) der anwesenden Gäste, bis Marapi mit beherzten Besenschwüngen das ganze Pack nach draussen trieb und erst einmal für Reparaturen die Läden verrammelte...


    Satiphri's Herkunft:
    Die alten Suqs im ärmeren Teil von Valencia waren ein fürchterliches Durcheinander. Nicht wie das neue Marktviertel, wo auf breiten Wegen die begüterte Gesellschaft flanierte um exotische Nahrungsmittel wie Kartoffeln, Geschmeide, Stoffe und Duftwässerchen zu kaufen.
    Im alten Viertel war es eng, schmutzig, ständig laut und wenn man einmal falsch abbog ohne es zu merken, dann konnte es Stunden dauern, bis man wieder herausfand.
    Über die Jahrhunderte hatten die Leute hier darauf, daneben, darunter und hindurch gebaut. Bei Bedarf und Möglichkeit hatte man einfach Wände durchgebrochen oder eingezogen, angebaut oder weggerissen. So konnte es sein, dass sich eine Wohnung über mehrere Häuser und Stockwerke erstreckte und Keller gar nichts mehr mit dem Haus darüber zu tun hatten.
    In dieses bunte, wirre, stinkende Chaos wurde Satiphri hineingeboren. Wobei das gar nicht hätte passieren dürfen. Nicht weil das Mädchen etwas besonderes gewesen wäre, oder ihr irgendein Gott mit viel Pathos eine bedeutende Rolle im Gefüge des Universums angehängt hätte, sondern weil man sie einfach nicht geduldet hätte.
    Ihre Mutter Marapi wurde als junges Mädchen für den Dienst im Hause eines reichen Mannes in Altinova gekauft. Wie sie es dort lernte machte sie dort alle möglichen Arbeiten, sie nähte, lernte kochen und war auch sonst eine gefügige Dienerin ihres Herrn und seiner Söhne.
    Dies war die Welt, die sie kannte und in der sie lebte, die sich eines Tages aber plötzlich verändern sollte. Genau genommen veränderte sich ihre beste Freundin, denn obwohl sie nicht mehr aß als sonst, wurde ihr Bauch dicker und dicker. Vor allem die älteren Dienerinnen schienen darüber sehr besorgt zu sein, aber niemand wollte ihnen sagen, warum sie so besorgt waren. Nur die alte Köchin flüsterte Marapi zu, dass ihre Freundin wohl ein Kind bekommen würde...
    Eines Nachts, als Marapi gerade von ihrem Dienst bei einem der Söhne des Herrn zurückkehrte fand sie das Lager ihrer Freundin leer. Ein ungewohntes Geräusch ließ sie einen Blick von ihrem Kammerfenster auf die hintere Terrasse über dem Fluss werfen. Im spärlichen Mondschein sah sie einige der Leibwachen des Herrn, einer davon schlug mit einem kräftigen Knüppel zu und gemeinsam warfen sie ein großes Bündel einfach über die Brüstung. Klatschend schlug es im Wasser auf.
    Auch die nächsten Tage und Wochen blieb ihre Freundin verschwunden, aber für Marapi ging das Leben weiter wie immer, bis zu dem Tag, an dem sie merkte, dass sie sich auch veränderte. Sie bekam große Angst und noch in der gleichen Nacht sprang sie von der hinteren Terrasse in den Fluss. Ihre bescheidenen, im großen Badebecken des Hauses erworbenen Schwimm- und Tauchkünste bewahrten sie so gerade eben vor dem Ertrinken.
    Marapi hatte von einer großen Stadt im Osten gehört, dort wollte sie hin, um sich zu verstecken. Was sie nicht gehört hatte war, das auf dem Weg dorthin sie eine absolut unbarmherzige Wüste erwartete. Doch noch einmal hatte Marapi Glück, denn als sie im Schatten eines Felsen lag und auf den Tod wartete wurde sie von einer vorbeiziehenden Kamelhirtenfamilie gefunden. Sie erkannten ihren Zustand und nahmen sie in ihre Obhut bis schließlich die kleine Satiphri das Licht der Wüste erblickte.
    Marapi und Satiphri blieben noch zwei Jahre bei ihren großherzigen Rettern, dann war die Zeit für den Abschied gekommen und sie fanden ihr Plätzchen im alten Marktviertel in Valencia.
    Dort begann Sati Teppiche zu hassen. Bevor ihre Mutter die kleine Gaststube eröffnen konnte mussten sie sich mit allerlei Gelegenheitsarbeiten über Sand halten und für junge Mädchen hieß das Teppiche knüpfen. Da sie die harte Arbeit in heissen, staubigen Hütten unglaublich liebte sah sie sich bald nach anderen Geldquellen um und suchte diese in den Eingeweiden der Altstadt. Im Wirrwarr von Gassen, Höfen und vor allem Kellern fanden sich immer wieder verlorene Dinge, die sich in Münzen verwandeln ließen. Manchmal auch Dinge, von denen ihre Vorbesitzer noch gar nicht wussten, dass sie sie verloren hatten, aber das kam eher selten vor.
    Auf diese Weise erkundete Satiphri Stück für Stück das unendlich scheinende Wirrwarr des Suqs und mittlerweile gab es nicht mehr Viele, die sich dort besser auskannten, aber selbst das hieß, dass sie bisher gerade mal an der Oberfläche gekratzt hatte.
    Gerade erst hatte sie der Weg durch eine verklemmte alte Tür in ein Gewirr von Sackgassen, Höfen und Schächten geführt und am Ende fand sie einen kleinen Raum, in dem einmal ein Gelehrter gehaust haben musste. Zumindest war er voll mit Büchern und Schriftrollen, die größtenteils wild durch den Raum verteilt waren. Entweder war der ursprüngliche Bewohner überstürzt verschwunden, oder nicht zurückgekehrt, auf alle Fälle war sich Sati sicher, dass in den Schriften wichtiges Wissen stehen musste, denn sonst hätte man nicht so ein gutes Versteck dafür gewählt und für so etwas musste es jemand geben, der dafür ein paar Münzen springen ließ.
    Nachdem sie nicht lesen konnte nahm sie sich ein interessant aussehendes Buch, in das jemand in noch fremdartigeren Zeichen Notizen gekritzelt hatte und beschloss in den besseren Vierteln nach jemand gebildetem zu suchen, der ihr sagen konnte, was sie da hatte und es ihr vielleicht auch gleich abkaufte...

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