Auenfurth, Carina

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  • Eine junge Priesterin, die es durch Hingabe und Aufopferung aus dem Armenviertel von Calpheon geschafft hat.
    Spezies: Mensch
    Sternzeichen: Kamel
    Alter: 28
    Größe: 1,65 cm
    Herkunft: Calpheon

    Aussehen

    Carina war nie besonders schön aber galt auch nie als unansehnlich. Sie hat ein rundes Gesicht, dunkelbraune Haare und graugrüne, freundliche Augen. Meist sieht man sie sittlicher Alltagskleidung, oder ihrer Priesterrobe, mit einem Elionkreuz um den Hals.

    Verhalten

    Carina ist immer bemüht höflich zu sein, was ihr auch in den seltensten Fällen misslingt. Sie ist bescheiden, und aufgrund ihrer Erfahrungen in ihrer Kindheit mitfühlend und verständnisvoll, wobei sie auch hin und wieder als resolut bezeichnet wird. Sie ist Elion, sowie der Kirche treu, und verteidigt diese auch im Angesicht von Zweiflern.

    Hintergrund

    Ein Traum beginnt
    Es war ein klarer Samstagnachmittag in Calpheon. Carina freute sich auf diese Tage, denn das hieß, dass sie mit ihrer Mutter das Armenviertel verließ und in der Stadt Einkäufe für den Sonntagsbraten erledigten. Dafür zogen sie sich stets das Sonntagsgewand an, und es war natürlich Badetag, sodass nicht gleich auffiel aus welchem Viertel der Stadt sie tatsächlich kamen. Das Kleid, das sie am Leib trug, hatte ihr ihre Mutter zum Anlass ihres vierten Jahrestages selbst genäht. Es war das schönste Kleid, das Carina hatte. Und sie fand, es war das schönste Kleid in ganz Calpheon. Tatsächlich bestand es aus gefärbten Resten zweier Leinensäcke und einigen Einsätzen aus alter, weißer, ausgedienter Bettwäsche, was man dem Kleid aber erst auf den zweiten oder dritten Blick ansah.
    Das bunte Markttreiben beeindruckte Carina immer wieder und sie sah sich begeistert um, als sie an der Hand ihrer Mutter durch das Gedränge lief. Die unterschiedlichen munteren Stimmen der Marktleute, die ihre Ware feilboten mischte sich mit dem Geruch von frischen Lebensmitteln, exotischen Gewürzen, frisch bearbeitetem Leder und unzähligen anderen Düften, die ihre Nase umschwärmten. Und nicht zuletzt der Augenschmaus der Vielfalt des Dargebotenen! Nicht dass Carina oder ihre Familie in der Lage gewesen wären etwa einen der bunt glitzernden Kerzenständer zu erwerben, oder gar einen Beutel Glasperlen, mit denen man manchmal Kinder in den Höfen spielen sah. Aber sie mochte es dennoch sich die Waren anzusehen und für einen kurzen Moment zu träumen sie könnte sich eines Tages etwas davon leisten.
    „Carina?“ wurde sie von ihrer Mutter aus den Gedanken gerissen. „Ich hatte doch meinen Geldbeutel an meinen Gürtel gehangen, als wir zuhause aufgebrochen sind, oder?“ Carina sah ihre Mutter an, die, mit Sorge im Gesicht ihren Gürtel abtastete. „Ja, Mutter. Der Braune mit der weißen Schnur. Du hast ihn an deinen Gürtel gehangen, da bin ich ganz sicher…sieh nur da…“ Carina stockte. Tatsächlich hing noch der Rest der weißen Schnur um den Gürtel gewickelt. Sauber abgeschnitten.
    Taschendiebe waren in diesem Teil der Stadt, gerade auf dem Markt, auch sehr aktiv, und bei der Wahl ihrer „Spender“ nur wenig wählerisch. Und gerade diesmal war der Geldbeutel der Mutter prall gefüllt. Mindestens zwanzig Silbermünzen waren es diesen Monat, die die Familie zusammengespart hatte. Ihr Vater, eine Hilfskraft am örtlichen Flusshafen, hatte während der heißen Sommerwochen Schichten anderer Arbeiter übernommen. Und ihre Mutter, die sich hauptsächlich um Carina und ihre drei Geschwister kümmerte, hatte einige Näharbeiten verkaufen können. Mindestens zwanzig Silberstücke waren in dem Beutel, von dem nun nur noch die Verschnürung am Gürtel hing.
    „Dieb! Dieb! Ein Dieb! Haltet ihn!“ durchschnitt der schrille Schrei einer offensichtlich besser betuchten Frau das Treiben des Marktplatzes. Also war er noch in der Nähe, Carina sah sich um, wie die Menschen vor ihr eine Gasse bildeten und mit ehrfürchtigen Blicken in ihre Richtung starrten, bis sie selbst, von ihrer Mutter beiseite gezogen wurde. Gerade noch rechtzeitig, denn schon stürmte eine junge Frau in einer glänzenden, leichten Rüstung an ihr vorbei. Ihr Haar war rot wie Feuer während sie mit kraftvollen Schritten dem, nun deutlich sichtbaren, Flüchtigen nachsetzte. Eine Walküre. Ein Engel Elions.
    Die Flucht des Tunichtgutes war von kurzer Dauer, denn der Flüchtige hatte wohl gemerkt wer ihm da auf den Fersen war und gab auf. Der Engel nahm dem Mann seine Beute ab, wies die nun herbeigeeilten Wachen an, ihn festzunehmen, und drehte sich in die Menge. „Ein jeder der heute bestohlen wurde, wird angehalten sich in der Wachstube einzufinden!“ rief die Walküre mit kraftvoller Stimme, die in Carinas Ohren wiederklang wie eintausend Himmelstrompeten. „Es wird dafür Sorge getragen, dass die Beute, im Namen Elions, an ihre rechtmäßigen Besitzer zurückgegeben wird.“ Und wie sich der Engel mit wehendem Umhang über der leichten Rüstung abwandte, stand für Carina fest, sie wollte eine Walküre werden.


    Carina Auenfurth wurde als zweites von insgesamt sieben Kindern im Calpheoner Armenviertel als Tochter eines Hafen-Hilfsarbeiters und einer Tagelöhnerin geboren. Mit fünf Jahren verlor sie ihre ältere Schwester an die Keuche, ein weiterer Bruder wurde tot geboren, eine Schwester verstarb auf ungeklärte Weise mit drei Jahren. Eine Schulbildung konnten sich die Eltern für die Kinder nicht leisten, und durch die ständigen Mehrschichten des Vaters und die unregelmäßigen Tagelohnaufgaben der Mutter, war es oft an Carina, sich um die Jüngeren Geschwister zu kümmern.
    Seit einer Begegnung mit einer Walküre im Alter von vier Jahren, wuchs in ihr das Verlangen, einst zum Kreis dieser Engel gehören zu dürfen. Waren es zuerst nur die Sonntage, die die Familie in die Kirche gegangen war, wollte Carina mehr über Elion wissen, und besuchte die Kirche so oft sie konnte. Meist zur abendlichen Stunde um zu beten, zu beichten oder den ansässigen Priester mit Fragen zu löchern. Den Wunsch, eine Walküre zu werden teile sie allerdings nur mit Elion, denn sie wusste, dass man als Anwärterin ein reines Herz haben musste, sonst wurde man gar nicht in Erwägung gezogen.
    Schon bald bekam Carina in der Kirche kleinere Aufgaben wie Botengänge oder Reinigungsarbeiten. Den spärlichen Verdienst aus Diesen teilte sie zu gleichen Teilen auf, einen Teil spendete sie der Kirche, einen Teil bekam ihre Familie. Die Arbeiten in und für die Kirche bissen sich zwar oft mit den häuslichen Pflichten, stellten allerdings ein regelmäßigeres Einkommen dar, als die gelegentlichen Arbeiten als Tagelöhnerin, denen ihre Mutter nachging. Einen ganz kleinen Teil ihres Einkommens sparte Carina, anfangs mit schlechtem, nach einer Beichte mit reinem Gewissen, denn sie wusste, dass es eine Aufnahmegebühr an der heiligen Akademie gab.

    Ein Traum zerbricht
    Carina schritt ehrfürchtig den breiten Weg entlang, der die Anhöhe zur heiligen Akademie zu Calpheon hinauf führte. Die Zehnjährige hatte sich perfekt vorbereitet auf diesen Tag. Ihr gefärbtes Leinenkleid, dass sie als Sonntagskleid nutzte hatte sie noch einmal extra gewaschen, und sie hatte beim Bader sogar die bessere Seife genommen, obwohl ihre Mutter meinte, sie solle das zusätzliche Silberstück lieber für etwas Sinnvolleres ausgeben. Sie war so sauber wie noch nie, trug ein kleines Bündel in dem sich ihr Geldsäckel, ein Fetzen Stoff und ein Kamm befanden, und sie hatte zwei Tage lang im geheimen geübt was sie, dialektfrei, am Tor der Akademie sagen wollte. Sie war auch noch einmal bei der Beichte gewesen und hatte sich ein reines Herz und Gewissen bestätigen lassen. Sie war also bereit eine Anwärterin zu werden.
    Am Tor der Akademie wurde sie aufgehalten, und ruppig nach ihrem Begehr gefragt. „Elion zum Gruße. Mein Name ist Carina Auenfurth, ich bin zehn Jahre alt und komme aus Calpheon. Ich möchte bitte eine Walküre Elions werden, und verspreche, dass mein Herz und mein Gewissen rein sind.“ Sprach sie klar und deutlich zu der Wache vor den Toren der großen Akademie, während sie den Mann anlächelte. Es war auch kein gekünsteltes Lächeln, es war aufrichtig, natürlich und ehrlich. Endlich war der Tag gekommen, der den Rest ihres Lebens bestimmen sollte. Der Tag auf den sie hart hingearbeitet hatte, für den sie gebetet hatte, für den sie auch vielen Versuchungen widerstanden hatte. Kurzum eben ihr Tag.
    „Verschwinde“ erwiderte die Wache gelangweilt. „Betteln und Hausieren verboten. Geh nachhause Kind. Hier ist kein Platz für dich.“ Carina verstand zwar sehr wohl die Worte, konnte sie jedoch nicht so schnell verarbeiten, wie sie der rauhe Schubs der Wache traf und ein paar Schritte zurücktaumeln ließ.
    Carina hielt ihr Bündel mit beiden Händen fest und bemühte sich, nicht zu fallen. Sie sah die Wache etwas fassungslos an. Das sollte doch ihr Tag werden. Hatte sie vielleicht einen Fehler gemacht? Oder glaubte man ihr nicht, dass sie die erwähnte Gebühr bezahlen kann? Denn das konnte sie! Sie hatte gespart!
    Ein Test! Das musste es sein. Sicher ist es ein Test um ihren Mut und ihre Entschlossenheit zu prüfen. Sie riss sich zusammen, murmelte ein kurzes Gebet zu Elion, lächelte zuversichtlich, und trat abermals auf den Wachmann zu. „Elion zum Gruße. Mein Name ist Carina Auenfurth, ich bin zehn Jahre alt und komme aus Calpheon. Ich möchte bitte eine Walküre Elions werden, und verspreche, und verspreche, dass mein Herz und mein Gewissen rein sind. Ich habe auch Geld dabei um die Gebühr zu entrichten, die fällig wird.“ Startete sie lächelnd einen neuen Versuch. Und kramte dabei ein kleines Lederbeutelchen aus ihrem Bündel, dass sie dem Wachmann vorzeigte. Der schaute auf das Mädchen und das Geldbeutelchen. „Und wieviel ist da drin?“ fragte er hämisch glucksend. Carina fasste neuen Mut, also lag es doch daran, dass der Mann glaubte sie würde betteln kommen. „Es sind sieben Zehnsilberstücke und neun Silberstücke.“ Ließ sie nicht ohne einen gewissen Stolz hören. Schließlich hatte sie fünf Jahre lang gespart. Fünf Jahre lang hatte sie jeden Monat ein oder zwei Silberstücke in ein kleines Holzkästchen, das ihr Vater auf einem ausgemusterten Frachtkahn gefunden hatte, gelegt. Das war ihr Schatzkästchen gewesen. Und nun würde es sich auszahlen.
    Der Wachmann brach in schallendes Gelächter aus und stützte sich dabei auf seine Hellebarde. „Und was willst du mit diesen lächerlichen Almosen hier? Neunundsiebzig Silberstücke?“ Mit einem Mal wurde der Wachmann ernst und trat noch eine Schritt auf Carina zu. „Das reicht nicht mal um die Zeit zu vergelten, die ich mir dir schon verplempert habe. Hau ab! Nimm deine paar Münzen und dein lächerliches reines Herz und verschwinde! Wenn du noch ein Mal wiederkommst und hier störst, lasse ich dich einsperren und auspeitschen. Eine Frechheit, dass Gesindel wie du meint hier eingelassen zu werden!“ plärrte er das Mädchen an, dem sämtliche Farbe aus dem Gesicht wich, während sich ihre Träume in einen Trümmerhaufen verwandelten. Der Wachmann stieß sie ein weiteres Mal hart mit beiden Händen. Carina stolperte durch den Stoß über ihre Füße und schlug schmerzhaft mit dem Rücken auf dem Pflaster der Straße auf.


    Als Carina das zehnte Lebensjahr vollendet hatte, erfuhr sie, dass sich der Wunsch, eine Walküre zu werden für sie nicht erfüllen wurde. Die harschen Worte und die Demütigung sah sie schlussendlich mit der festen Überzeugung sie hatte Elion mit ihrer Anmaßung, in den heiligen Kreis seiner Engel aufgenommen werden zu wollen, beleidigt. Anstatt jedoch aufzugeben, widmete sie sich nun aufopferungsvoll, nicht zuletzt um Buße zu tun, dem Dienst in der Kirche.
    Tatsächlich verbreiteten sich in Kirchenkreisen über die Zeit die Geschichten und Anekdoten einer vielversprechenden Messdienerin die aus dem Armenviertel in Calpheon stammte.
    Nach drei Jahren stellte sich Carina ein gewisser Pedro Rossi, ein älterer Priester, vor. Er hatte sie einige Zeit lang beobachtet und war von der Hingabe des Mädchens beeindruckt. Pedro nahm sich des Mädchens an, kaufte die Vormundschaft für Carina von ihren Eltern und wurde ihr Förderer. Mit dreizehn Jahren verließ Carina ihr Elternhaus und bezog eine kleine Kammer im Haus ihres Wohltäters.
    Rossi kümmerte sich nicht nur um die religiöse Ausbildung des Mädchens, sondern konnte, aufgrund einiger Beziehungen, auch einen Lehrer anheuern, der Carina das Lesen, Schreiben, Rechnen beibrachte. Die Einblicke in verschiedene Naturwissenschaften verschaffte er Carina selbst. Auch wenn ihr das Lernen oft Schwierigkeiten bereitete, blieb Carina hartnäckig, und bekam im Alter von siebzehn Jahren eine Grundbildung bescheinigt. Inzwischen empfing Carina ebenfalls die niederen Weihen, bis sie schließlich als offizielle Akolythin anerkannt und geweiht wurde.

    Im Alter von 28 Jahren wurde Carina Auenfurth zur Priesterin geweiht. Die Weihe führte ihr alter Förderer persönlich durch. Seine letzte Amtshandlung, denn er verstarb nur wenige Tage danach friedlich.
    Carina, jetzt eine vollwertige Priesterin Elions, wurde in die kleine Stadt Velia in Balenos geschickt, dort sollte sie Ottavio Ferre, den dortigen Priester, bei seiner Mission unterstützen.


    Jüngere Ereignisse

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    Gefährten

    Sie besitzt einen Esel mit dem Namen Markus.

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